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Wie stark sich die Preissteigerungen der letzten Jahre bei Wärmepumpen, Gas- oder Biomasse-Heizkesseln ausgewirkt haben, zeigen neue Daten der Verbraucherzentrale.
Die Investitionskosten für eine neue Heizung bewegen sich über alle Energieträger mittlerweile auf einem sehr hohen Niveau. Maßgeblich verantwortlich dafür sind die teils drastischen Preissteigerungen der letzten Jahre. Auslöser dafür sind die großen Verwerfungen im Heizungsmarkt durch die Corona-Pandemie und den Ukrainekrieg.
Wie eine von der Energieberatung der Verbraucherzentrale im Mai 2025 durchgeführte Umfrage zeigt, sind die Heizungspreise seit Januar 2021 durchschnittlich um fast 70 % gestiegen. Nach Spitzen in den Jahren 2021 (+18,0 %) und 2022 (+23,8 %) gehen die Preissteigerungen inzwischen allerdings zurück. So sind die Preise für die Anschaffung von insgesamt 15 verschiedenen mono- und bivalenten Heizungsanlagen seit Mitte 2024 im Durchschnitt um 5,3 % gestiegen. Im Jahr davor lag dieser Wert noch bei 8,9 %.
Die aktuellen Preise für die untersuchten Heiztechnologien weisen eine große Bandbreite von 11.000 bis 60.000 Euro auf. Der Einbau eines Gas-Brennwertheizkessels kostet laut Erhebung derzeit durchschnittlich 16.000 Euro, während eine Luft/Wasser-Wärmepumpe bei 36.000 Euro liegt. Eine Hybrid-Lösung aus beiden Wärmeerzeugern kostet im Schnitt 48.000 Euro.
Seit 2021 sehr hohe Preissteigerungen

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Die erste Erhebung zu den Preisen von Wärmeerzeugern wurde von der Energieberatung der Verbraucherzentrale im Januar 2021 durchgeführt. Die Corona-Pandemie dauerte zu diesem Zeitpunkt bereits ein Jahr an; die Auswirkungen auf die Investitionskosten waren allerdings noch überschaubar.
Vergleicht man also die Preise von damals mit heute, dann wird deutlich, wie stark diese insgesamt durch die großen Verwerfungen der letzten fünf Jahre beeinflusst wurden, insbesondere durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und den Angriff von Russland auf die Ukraine.
Über alle betrachteten Heiztechnologien stiegen die Preise von Januar 2021 bis zum Mai 2025 im Durchschnitt um 69 %. Spitzenreiter ist der Scheitholz-Vergaserheizkessel, der mittlerweile mehr als doppelt so teuer geworden ist (+108 %). Dahinter liegt mit einem Zuwachs von 96 % die Sole/Wasser-Wärmepumpe mit Erdkollektor.
Am unteren Ende der Skala finden sich verschiedene Kombinationen von Holzpellet- und Gas-Brennwertheizkesseln mit Solarthermie-Anlagen. Die Preissteigerungen lagen hier zwischen 46 und 48 %. Da die Heizkessel als alleinige Wärmeerzeuger deutlich stärker zugelegt haben, hat sich die Solarthermie hier anscheinend preisdämpfend ausgewirkt. Somit dürfte die Teuerung bei Solarthermie-Anlagen wesentlich geringer ausgefallen sein.
Luft/Wasser-Wärmepumpe um 80 % teurer, Gas-Brennwertheizkessel um 60 %

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Im Mittelfeld der Preissteigerungen seit Januar 2021 befinden sich auch die beiden aktuell am meisten verkauften Wärmeerzeuger Luft/Wasser-Wärmepumpe (+80 %) und Gas-Brennwertheizkessel (+60 %). Zu Beginn der Erhebung hat eine Luft/Wasser-Wärmepumpe mit 20.000 Euro doppelt so viel gekostet wie ein Gas-Brennwertheizkessel mit 10.000 Euro. Das Preisverhältnis betrug 2 : 1.
In den folgenden Zeiträumen der Erhebung wiesen beide Wärmeerzeuger starke Preissteigerungen auf, wobei die Wärmepumpe in späteren Jahren 4 bzw. 3 Prozentpunkte über dem Gas-Brennwertheizkessel lag. Lediglich im aktuellen Zeitraum von Juni 2024 bis Mai 2025 machte die Luft/Wasser-Wärmepumpe einen Sprung von 6 %, während der Preis für einen Gas-Brennwertheizkessel konstant blieb. In der Folge liegt das Preisverhältnis gegenwärtig bei 2,25 : 1.
Dies bedeutet: Da der Preis eines Gas-Brennwertheizkessels im gesamten Betrachtungszeitraum ebenfalls deutlich gestiegen ist, hat sich das Preisverhältnis beider Wärmeerzeuger nur geringfügig zu Ungunsten der Luft/Wasser-Wärmepumpe verschlechtert.
Trotzdem ist die absolute Preisdifferenz von 10.000 Euro im Januar 2021 auf 20.000 Euro im Mai 2025 erheblich größer geworden. Diese Mehrbelastung wird derzeit noch durch die hohe Heizungsförderung weitgehend kompensiert. Dies zeigt auch, dass eine vollständige Streichung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) wahrscheinlich gravierende Auswirkungen auf die Nachfrage bei Wärmepumpen hätte. ■
Quelle: Energieberatung der Verbraucherzentrale / tg
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Wie kommt der Heiztechnik-Preisspiegel zustande?
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale ermittelt seit dem Jahr 2021 im Rahmen ihres Beratungsangebots jedes Jahr bundesweit die Preise für verschiedene Wärmeerzeuger. Gegenstand der Erhebung sind Ein- und Zweifamilienhäuser sowie kleinere Mehrfamilienhäuser.
Im Jahr 2025 lagen je Heizungsart 74 bis 133 Rückmeldungen aus dem vergangenen Jahr vor. Daraus wurden für jede Heiztechnik Durchschnittspreise ermittelt. Alle Preise enthalten die Entsorgung des alten Wärmeerzeugers und den betriebsfertigen Anschluss der neuen Anlage (ohne neue Verrohrung und Heizflächen).
Da es sich um bundesweite Durchschnittspreise handelt, gibt es regional deutliche Unterschiede. Dabei spielt häufig auch die Verfügbarkeit und Auslastung der Fachhandwerker vor Ort eine Rolle.