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Wir sind Macher der Wärmewende

Eine Besonderheit wurde gleich zu Beginn der Veranstaltung per Videobotschaft auf die Leinwand übertragen: ein mehrminütiges Grußwort von Wirtschaftsminister Robert Habeck zur Mitgliederversammlung. Er lobt darin die Expertise, die konstruktive Arbeit und die für die Gestaltung der Wärmewende notwendigen und hilfreichen Hinweise und stichhaltigen Argumente der SHK-Handwerksorganisation. „Machen Sie weiter so“, waren seine Worte und er ermutigte den ZVSHK, so weiterzumachen wie bisher.

Die Tatsache, dass Robert Habeck sich für eine Mitgliederversammlung – einer von sehr vielen Verbandsorganisationen – Zeit nimmt und eine Grußbotschaft formuliert, zeigt, welche Bedeutung die Politik dem SHK-Handwerk und seiner Verbandsorganisation inzwischen beimisst. Das freut den ZVSHK-Vorstand und Michael Hilpert ganz besonders. Der Präsident des SHK-Handwerksverbands – das ist er seit fünf Jahren – bringt es so auf den Punkt: „Wir haben hier in Berlin in bewegter Zeit als politischer Interessenvertreter unseres Handwerks massiv an Bedeutung und Ansehen gewonnen.“ Das dürfte auch der Verlegung der Geschäftsstelle von Potsdam nach Berlin im vergangenen Jahr geschuldet sein. So ist die SHK-Handwerksvertretung näher am politischen Geschehen und kann auf die großen wie kleinen Zahnräder der Gesetzgebung gezielter einwirken. Das scheint sich gerade in den stressigen und bisweilen etwas hektischen Phasen der jüngeren Vergangenheit bezahlt gemacht zu haben.

Der ZVSHK sieht sich nun in der Position, die politischen Wunschvorstellungen rund um das Gebäudeenergiegesetz mit dem „Machbaren da draußen“ in Einklang zu bringen. „Wir sind die unverzichtbaren Macher bei der Wärme- und Klimawende, dem Wohnungsneubau, der Installation von Bädern oder Klimageräten, an denen die Politik nicht mehr vorbeikommt.“

Damit erwächst dem ZVSHK auch eine enorme Verantwortung: den angeschlossenen Betrieben und deren Mitarbeitern gegenüber, den Kunden, denen die Betriebe die politischen Entscheidungen vermitteln müssen, und anderen mehr. Nochmals Michael Hilpert: „Noch nie stand das SHK-Handwerk so sehr im Fokus des öffentlichen, medialen und gesellschaftlichen Interesses wie heute.“

Hinsichtlich der angestoßenen Wärmewende im Gebäudebereich diskutierten die Delegierten aus den Landesfachverbänden über die sich daraus ergebenden Konsequenzen und Folgen. Thomas Christoph (Landesinnungsmeister FV SH) sieht in seinem Bundesland die kalte Nahwärme als eine Option. Hier gebe es bereits einige Pilotprojekte. Andreas Müller (Geschäftsführer Technik im ZVSHK) macht auf die grundsätzlichen Auswirkungen aufmerksam, die sich bei Wärmepumpen ergeben: der Beratungsaufwand steige, der Angebotsaufwand werde deutlich höher und es laste ein erhöhtes technisches Risiko auf den Betrieben. Steffen Röhrs, Obermeister der Innung Bremen, vermutet daher eine Hemmschwelle und eine Investitionszurückhaltung bei den Betrieben. Für Hans-Peter Sproten (Hauptgeschäftsführer FV NRW) ist wichtig, dass die SHK-Branche eine einheitliche Haltung nach außen einnimmt, welche Technologien sie im Rahmen der Wärme- und Energiewende priorisiert.

Wir haben in Berlin als politischer Interessenvertreter unseres Handwerks massiv an Bedeutung und Ansehen gewonnen.

Michael Hilpert, ZVSHK-Präsident

Bild: SBZ / Jäger

Klempnerhandwerk

Angenommen wurde die Neuordnung zur Berufsausbildung des Klempnerhandwerks. Aufgrund der sehr positiven Resonanz der Deutschen Meisterschaft Klempner auf der Messe GET Nord (Hamburg, November 2022) wird sie auch auf der GET Nord 2024 ausgetragen.

ISH 2023

Die Vorbereitung der nach vier Jahren Pause wieder in Präsenz abgehaltenen Weltleitmesse der Branche, der ISH 2023 in Frankfurt im März dieses Jahres, war zwar eine Herausforderung für den ZVSHK. Aber sie war auch mit gut 153.000 Besuchern ein großer Erfolg. Besonders freut es, dass das Handwerk nach wie vor die stärkste Besuchergruppe bildete.

Politische Interessenvertretung

Die Arbeit des ZVSHK für seine 17 Landes- und Fachverbände, fast 400 Innungen sowie die angeschlossenen 23.000 Innungsbetriebe reicht von der politischen über die wirtschaftliche und handwerksrechtliche bis hin zur technischen Interessenvertretung. Für das erste Halbjahr 2023 darf die SHK-Organisation einige Erfolge für sich verbuchen:

Energie- und Klimapolitik

Hier konnte der ZVSHK seine Expertise in das Gebäudeenergiegesetz einbringen. Zum Referentenentwurf erarbeitete er eine 20 Seiten umfassende Stellungnahme, die er den beiden beteiligten Ministerien (BMWK und BMWSB) zugesandt hatte. Ganz aktuell war Helmut Bramann (Hauptgeschäftsführer des ZVSHK) als beratender Experte im Ausschuss für Klimaschutz und Energie am 21. Juni 2023 eingeladen worden. In der öffentlichen Anhörung ging es u. a. um den Gesetzentwurf GEG, um die Änderung der Heizkostenverordnung und um die Änderung der Kehr- und Überprüfungsordnung.

Die Heizungsbauerbetriebe sind seit Monaten mit einer wachsenden Verunsicherung ihrer Kunden konfrontiert.

Helmut Bramann, ZVSHK-Hauptgeschäftsführer

Bild: SBZ / Jäger

Handwerks-/Wirtschafts-/Rechtspolitik

Mit der UWS Technologie GmbH und der Villeroy & Boch AG konnte der ZVSHK zwei neue Vertragspartner für die Haftungsübernahmevereinbarung 2.0 gewinnen. Damit unterstützt der ZVSHK die Innungsbetriebe bei der Zusammenarbeit mit den angeschlossenen Industriebetrieben. Dazu zählt beispielsweise das Schließen von Haftungslücken, die Festlegung technischer Anforderungen bzw. die Zusicherung der Erfüllung technischer Vorschriften oder der zusätzliche vertragliche Anspruch gegen den Hersteller selbst.

Des Weiteren erwähnenswert: Es gibt zwei neue bzw. überarbeitete Merkblätter für die Mitgliedsbetriebe. Das eine befasst sich mit Materialpreissteigerungen und Lieferschwierigkeiten, das andere hat den Nullsteuersatz auf PV-Anlagen zum Thema. Beide Papiere sind den Mitgliedsbetrieben vorbehalten.

Gesundheits- und Pflegepolitik

Das pflegegerechte Bad ist für das SHK-Handwerk ein zukunftssicheres Geschäftsfeld. Hier setzt der ZVSHK einen besonderen Schwerpunkt in seinen Bemühungen, das Thema stärker in die Bevölkerung zu tragen. Dazu hat der Verband seine Kernkompetenz in eine Pflegebad-Studie eingebracht, aus der ein Anforderungsprofil für pflegegerechte Bäder entstand – die in Badausstellungen des Großhandels physisch gebaut werden (können). Dazu fanden die ersten zwei Leuchtturmveranstaltungen statt: mit der Innung Augsburg bei Elements in Friedberg am 20. Juli und mit der Innung Nürnberg bei Richter + Frenzel in Nürnberg am 6. Februar 2023. Weitere Badausstellungen der GC-Gruppe sowie von Richter + Frenzel sollen folgen.

Weitere Projekte waren z. B. die ISH-Präsentation „Pflegegerechte Bäder“ oder der Produkt-Award „Badkomfort für Generationen“.

Presse- und Onlinekommunikation

Die Öffentlichkeitsarbeit des ZVSHK war in der ersten Jahreshälfte 2023 weiterhin darauf ausgerichtet, die politische Verbandsarbeit kommunikativ zu begleiten. Sehr oft ging es um die seit vielen Monaten andauernden Diskussionen um das GEG (Gebäudeenergiegesetz). Aber auch wegen anderer aktueller Geschehnisse wie Ukrainekrieg, Verknappung und Verteuerung von Materialien u. a. m. laufen Verbandskommunikation und Pressearbeit seit Monaten auf Hochtouren. Fast täglich erreichen den Verband Anfragen von Medien aus Hörfunk, TV und Tages-/Wochenzeitungen.

Die Öffentlichkeitsarbeit schließt die Onlinekanäle ein. Stakeholder, Fans, Follower erwarten auch vom ZVSHK einen unmittelbaren Kontakt und die Möglichkeit des Austauschs. Daraus ergibt sich eine große Frequenz an Postings auf den verschiedenen Kanälen und Websites, verbunden mit einer hohen Interaktionsquote in einer breiten Zielgruppe. Der bisherige Höhepunkt lag während der ISH im März 2023.

Nachwuchswerbung

Die Nachwuchsinitiative „Zeit zu starten“ setzt auch 2023 den Perspektivwechsel „#wirsindrelevant“ fort. Die Imagekampagne zeigt auf, dass dies gerade auch für die Bewältigung der Klimawende zu 100 % richtig ist: Das SHK-Handwerk wird eine Schlüsselrolle im Gebäudebereich spielen, soll die Klimawende in Deutschland gelingen. Und es sollen Personen gewonnen werden, die bisher die Chancen einer Ausbildung im SHK-Handwerk noch nicht für sich erkannt haben. Daher werden auf unterschiedlichen Wegen auch junge Frauen, Abiturienten und Menschen mit Migrationshintergrund angesprochen.

Dazu gehört auch die Kooperation mit dem UFH (Unternehmerfrauen im Handwerk). Konkret geht es um die stärkere Vernetzung der Aktivitäten von UFH und ZVSHK vor allem auf Landesebene.

Vertreter aus den Landesverbänden diskutierten auf der 1. Mitgliederversammlung des Jahres 2023 über aktuelle Geschehnisse der SHK-Branche.

Bild: SBZ / Jäger

Vertreter aus den Landesverbänden diskutierten auf der 1. Mitgliederversammlung des Jahres 2023 über aktuelle Geschehnisse der SHK-Branche.

Designpreis Ofenflamme 2023 verliehen

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung wurde der „Designpreis Ofenflamme 2023“ verliehen. Der alle zwei Jahre durchgeführte Wettbewerb prämiert individuell geplante und handwerklich erstellte Einzelfeuerungsanlagen wie Grundöfen, Warmluftöfen, Heizkamine, Hypokausten und Herde. Im Rahmen der fünften Auflage dieses mit insgesamt 4000 Euro dotierten internationalen Branchenwettbewerbs wurden in diesem Jahr 5 herausragende von 130 eingereichten Arbeiten geehrt.

In Anbetracht der hohen Qualität der diesjährigen Einreichungen war es für die Jury nicht leicht, im anonymisierten Verfahren die Gewinner zu ermitteln. Andreas Müller, ZVSHK-Geschäftsführer Technik und Jury-Mitglied, zeigte sich vom diesjährigen Wettbewerb begeistert: „Besonders beeindruckend ist, mit welchen handwerklichen Fertigkeiten und welcher künstlerischen Kreativität die Feuerstätten in die Wohnräume der Menschen integriert werden. Wir können wunderschöne Öfen als Raumteiler, als wärmespendende Möbelstücke, als solitäre Kunstobjekte, als Lichtquelle oder zur optischen Unterstreichung des Architekturkonzeptes sowohl für innen als auch außen bestaunen.“

Auch im kommenden Jahr soll der „Designpreis Ofenflamme 2025“ ausgeschrieben werden.

Die Preisträger des diesjährigen „Designpreises Ofenflamme“ (v. l.): Daniel Jungmann, Delbrück, Deutschland; Andreas Pöhl aus Ritten, Italien; Franco Schiechtl aus Jerzens, Österreich; Marie Myšková aus Poděbrady, Tschechien; David Muhl aus Freudenberg, Deutschland.

Bild: D. Knecht

Die Preisträger des diesjährigen „Designpreises Ofenflamme“ (v. l.):
Daniel Jungmann, Delbrück, Deutschland; Andreas Pöhl aus Ritten, Italien;
Franco Schiechtl aus Jerzens, Österreich; Marie Myšková aus Poděbrady, Tschechien; David Muhl aus Freudenberg, Deutschland.