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Mit Zuversicht in die nächsten Jahre gehen !

In politisch bewegten Zeiten kam die Spitze des deutschen SHK-Handwerks in Berlin zusammen: Die Mitgliederversammlung des ZVSHK stand ganz im Zeichen strategischer Weichenstellungen, klarer Positionen und einer besonderen Würdigung. Präsident Michael Hilpert stellte die wirtschaftliche Lage und die Rolle des Handwerks ebenso in den Mittelpunkt wie die politischen Erwartungen an die neue Bundesregierung.

Zwischen Zuversicht und klarer Kritik

Mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen zeigte sich Hilpert realistisch, aber betont kämpferisch. Die Rahmenbedingungen seien anspruchsvoll, die Bau- und Immobilienwirtschaft „steckt weiterhin tief in der Krise“, was auch das SHK-Handwerk spüre: „Weniger Baugenehmigungen, weniger Fertigstellungen, dazu steigende Zinsen und Materialkosten – das alles sorgt für spürbare Rückgänge bei Aufträgen, vor allem im Neubau.“

Doch Hilpert forderte mehr als bloße Durchhalteparolen: „Der frühere Kanzler sprach vom Doppel-Wumms, der aktuelle von Pragmatismus und ‚Ärmel hochkrempeln‘. Ich sage: Reden allein reicht nicht. Deutschland kann mehr und Deutschland muss mehr.“ Trotz verhaltener gesamtwirtschaftlicher Dynamik gebe es Lichtblicke: Laut Frühjahrsumfrage bleibt die durchschnittliche Auftragsreichweite bei rund 15 Wochen solide. Doch der Präsident mahnte erneut: „Unsere Betriebe brauchen vor allem Planungs­sicherheit, Entlastung und Vertrauen.“

Fokus auf Fachkräfte und politische Kommunikation

Ein zentrales Thema war der Fachkräftemangel: Jeder zweite Betrieb suche derzeit händeringend Personal, besonders im gewerblich-technischen Bereich. Hilpert betonte, dass es jetzt mehr denn je klare Perspektiven brauche, nicht nur für Betriebe, sondern auch für junge Menschen: „Es geht um eine Politik, die nachhaltiges Wachstum ermöglicht, Investitionen fördert und Innovation nicht ausbremst.“ Der ZVSHK habe deshalb seine politische Kommunikation neu ausgerichtet, wie Hilpert erläuterte: „Wir wollen nicht lauter, sondern besser gehört werden. Wir setzen auf Praxisnähe statt Ideologie und auf langfristige Verbindlichkeit statt auf kurzfristige Schlagzeilen.“ Ziel sei es, so Hilpert, „in Berlin nicht nur wahrgenommen, sondern wirklich verstanden zu werden“.

Diese ­Auszeichnung ­gebührt ­eigentlich nicht mir ­allein.

ZVSHK-Präsident Michael Hilpert

Ehrung mit dem Handwerkszeichen in Gold

Ein bewegender Moment zur Mitgliederversammlung war die Verleihung des Handwerkszeichens in Gold an Präsident Michael Hilpert. Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), würdigte Hilperts jahrzehntelangen Einsatz für die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung sowie für eine starke Stimme des Handwerks in Berlin. Hilpert nahm die Auszeichnung bescheiden entgegen und bedankte sich herzlich:

„Für diese besondere Auszeichnung das Handwerks­abzeichen in Gold – sage ich von Herzen: ‚Vergelt’s Gott!‘ So ein Orden erfüllt einen Franken und auch den Bayern in mir natürlich erst mal mit Stolz.“ Dabei betonte er die kollektive Leistung: „Diese Auszeichnung gebührt eigentlich nicht mir allein. Sie ist Ausdruck einer hervorragenden Zusammenarbeit und des großartigen Engagements von uns allen: vom Zentralverband und von jeder Kollegin und jedem Kollegen im Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerk.“

Seinen Dank richtete er besonders an Jörg Ditt­rich: „Deine Klarheit und Entschlossenheit sind beeindruckend und richtungsweisend. Besonders hervorheben möchte ich dein Engagement rund um die Taskforce Klimahandwerke unter dem Dach des ZDH. Da hast du wirklich ganze Arbeit geleistet und dafür gesorgt, dass wir Handwerker als echte Gestalter der Energiewende wahrgenommen werden.“ Hilpert schloss seine Dankesrede mit einem Ausblick und einem Versprechen: „Ich freue mich sehr darauf, gemeinsam mit allen Kolleginnen und Kollegen weiterhin entschlossen für das Handwerk, die Klimahandwerke und selbstverständlich ‚mein‘ SHK-Handwerk einzutreten – und wenn’s sein muss, auch beherzt zu kämpfen.“

Weichenstellung für die Zukunft

Im weiteren Verlauf der Mitgliederversammlung wurden die großen Branchenthemen benannt und besprochen: Fachkräftesicherung, Digitalisierung, Klimaschutz und die pragmatische Umsetzung der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes. Hilpert machte dabei deutlich: „Unser SHK-Handwerk ist systemrelevant, klimaschützend und gesellschaftlich unverzichtbar. Das muss auch in der politischen Wahrnehmung stärker ankommen.“ Der Präsident appellierte an alle Anwesenden, die Rolle des SHK-Handwerks selbstbewusst zu vertreten: „Wir sind bedeutend, wir haben Gewicht, und das dürfen wir ruhig selbstbewusst zeigen.“

Zu den weiteren in Berlin angesprochenen Aktivitäten des ZVSHK in den zurück­liegenden Monaten sei an dieser Stelle genannt:

  • Erstellung eines ZVSHK-Positionspapiers zur Bundestagswahl 2025
  • Monitoring der negativen Marktentwicklung
  • Faktencheck der Energy Performance of ­Buildings Directive (EPBD)
  • Initiative Holzwärme
  • Zum § 14 a EnWG (steuerbare Verbraucher, Smart Meter) wurde unter fachlicher Leitung des ZVSHK eine neue VdZ-Broschüre erstellt und veröffentlicht.
  • Die Onlinekommunikation des ZVSHK er­zielte hohe Reichweiten, allein zur ISH 2025 wurden in den sozialen Netzwerken knapp 1 Mio. Personen erreicht. Rund 1,5 Mio. Aufrufe verzeichnete man bei der Handwerker­suche auf der Verbandsseite.
  • Sanitärtechnik: u. a. wurde die Initiative „Fit für die Wasserwende“ gestartet. Sie ist ­eingebettet in eine „Allianz für wasser­bewusste Stadtentwicklung“.
  • Heizungstechnik: Es wird nach Wegen ­gesucht, wie sich bei der Wärmeplanung ­SHK-Handwerk und Schornsteinfeger ­gegenseitig ergänzen können.
  • Bad: Es wurde eine Pilotschulung zu ­„Pflegegerechte Gestaltung von Bädern“ durchgeführt.
  • Frühjahrsempfang als Brücke zwischen Handwerk und Politik

    Die Mitgliederversammlung klang mit dem traditionellen Frühjahrsempfang aus – einem offenen Forum für Gespräche zwischen Politik, Fachhandwerk und Marktpartnern. Die Mitgliederversammlung 2025 in Berlin war deshalb mehr als ein Pflichttermin: Sie war Ausdruck eines selbstbewussten Handwerks, das politische Verantwortung fordert, Klartext redet – und bereit ist, seinen Teil für Klimaschutz, Innovation und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu leisten. Mit klarer Analyse, konstruktiver Kritik und einem Funken Optimismus hat der ZVSHK gezeigt: Das SHK-Handwerk war und ist bereit, die Zukunft aktiv mitzugestalten. Unter welcher Bundesregierung auch immer. DJ

    Mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen zeigte sich Hilpert realistisch, aber betont kämpferisch.

    Bild: SBZ / Jäger

    Mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen zeigte sich Hilpert realistisch, aber betont kämpferisch.
    Die ZVSHK-Spitze (von links): Andreas Müller (Geschäftsführer Technik), Präsident Michael Hilpert, Stefan Menrath, Vizepräsident Frank Senger, Hans-Werner Eschrich, Jens Wagner und Marco Hanke.

    Bild: SBZ / Jäger

    Die ZVSHK-Spitze (von links): Andreas Müller (Geschäftsführer Technik), Präsident Michael Hilpert, Stefan Menrath, Vizepräsident Frank Senger, Hans-Werner Eschrich, Jens Wagner und Marco Hanke.
    ­Die Goldene Ehrenmedaille des ZVSHK für ihr langjähriges ehrenamt­liches ­Engagement erhielten aus den Händen von Michael Hilpert (links): ­Andreas Schuh ­(Mitte) und Joachim Butz (rechts).

    Bild: SBZ / Jäger

    ­Die Goldene Ehrenmedaille des ZVSHK für ihr langjähriges ehrenamt­liches ­Engagement erhielten aus den Händen von Michael Hilpert (links): ­Andreas Schuh ­(Mitte) und Joachim Butz (rechts).

    Das ist der neue ­Hauptgeschäftsführer

    Der ZVSHK beruft zum 8. September 2025 den Fachmann für Gebäudeenergie und Hochbau, Kommunikationsexperten und früheren Bundestagsabgeordneten Daniel Föst zum neuen Hauptgeschäftsführer. Mit ihm übernimmt nach Überzeugung des ZVSHK-Vorstandes eine Führungspersönlichkeit mit lang­jähriger Managementerfahrung, ausgeprägtem poli­tischem Verständnis und einem klaren Blick für die ­Herausforderungen mittelständischer Strukturen die Leitung des Verbandes. Föst bringt umfangreiche ­unternehmerische und selbstständige Erfahrungen mit – u. a. als Marketingberater, Kommunikations­trainer und Hochschuldozent. Über viele Jahre hat er Unternehmen, Institutionen und Verbände in Stra­tegie- und Veränderungsprozessen begleitet. Als ­Landesvorsitzender der FDP Bayern war er zudem verantwortlich für Führung, Organisation und Haushaltssteuerung eines politisch aktiven Mitglieder­verbandes mit klaren Gremienstrukturen – eine ­Erfahrung, die ihn mit den Anforderungen verband­licher Arbeit bestens vertraut gemacht hat.

    In den Jahren 2017 bis 2025 war Föst Mitglied des Deutschen Bundestages. Als bau- und wohnungs­politischer Sprecher seiner Fraktion hat er sich intensiv mit Fragen rund um Klimaschutz, Gebäudetechnik, Wohnraumentwicklung und Fachkräftesicherung befasst. Diese sieben Jahre haben seinen Blick für politische Prozesse geschärft – ein Pluspunkt für die Interessenvertretung des ZVSHK gegenüber Politik und Öffentlichkeit. Bereits seit April 2025 begleitet Daniel Föst den ZVSHK als externer Berater im Bereich Public Affairs. Mit seinem Amtsantritt als Haupt­geschäftsführer wird er hauptamtlich die operative ­Führung des Verbandsteams in Sankt Augustin und Berlin übernehmen. Andreas Müller, der seit April die Hauptgeschäftsführung interimsweise übernommen hatte, kehrt zurück auf seine Position des Geschäftsführers Technik.

    Daniel Föst wird neuer Hauptgeschäftsführer des ZVSHK.

    Bild: ZVSHK

    Daniel Föst wird neuer Hauptgeschäftsführer des ZVSHK.