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Wie SHK-Unternehmer Vorreiter werden und bleiben

SBZ: Herr Graf, Ihr Unternehmen heißt „Kaltmaier bad & heizung“. Den Zusatz und das dazu­gehörige Gruppenlogo tragen mehrere Dutzend ­weitere SHK-Betriebe in Deutschland. Was bedeutet das für Sie dazuzugehören?

Hartmut Graf: Es ist ja nicht nur der Zusatz „bad & heizung“, es ist einfach die Gruppe, zu der wir uns bekennen und deren Spirit wir leben. Wissen Sie, vor gut 25 Jahren waren wir noch lange nicht so professionell und gut aufgestellt wie heute. Damals waren wir ein Betrieb mit vielleicht acht Mitarbeitern. Erst durch die Gruppe an unserer Seite haben wir uns zu einem richtigen Unternehmen entwickelt. Wir sind seit unserem Beitritt in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Ich schätze, der Umsatz hat sich in dieser Zeit vervierfacht. Ausschlaggebend dafür war und ist die professionelle Unterstützung.

SBZ: Wie darf ich mir das konkret vorstellen? Die bad & heizung AG verkauft ja nicht für Sie und montiert auch nicht.

Graf: Nein, aber wir erfahren, wie wir zum Beispiel Kunden glücklicher machen können als unsere direkten Mitbewerber. Etwa, in dem wir mit der Gruppe ein Konzept zur Komplettmodernisierung im Badezimmer erstellt haben. Ganz wichtig war uns dabei, aus der Vergleichbarkeit der Angebote herauszukommen. Wir haben mit „bad & heizung“ Alleinstellungsmerkmale für uns in der Region entwickelt. Ich möchte sogar so weit gehen zu sagen, wir sind Vorreiter.

Von der Straße aus gut sichtbar ist die lang gestreckte, voll verglaste ­Fassade mit dem ­Gruppenlogo von „bad & heizung Kaltmaier“ in Metzingen. Das SHK-Unternehmen ist im Marketing hervorragend aufgestellt.

Bild: Bernhard Müller Fotografie, Reutlingen

Von der Straße aus gut sichtbar ist die lang gestreckte, voll verglaste ­Fassade mit dem ­Gruppenlogo von „bad & heizung Kaltmaier“ in Metzingen. Das SHK-Unternehmen ist im Marketing hervorragend aufgestellt.

SBZ: Das bedeutet aber noch lange nicht, dass Sie den Kaltmaier-Schriftzug mit dem Logo der bad & heizung AG optisch verknüpfen müssten. Warum machen Sie das dennoch?

Graf: Da sprechen Sie einen wichtigen Punkt an. Zwei Jahre vor dem Beitritt zu Bad und Heizung im Jahre 1998 hatten wir unser Firmenlogo und unseren Schriftzug modernisiert. Da bestand der Betrieb bereits seit über 70 Jahre. Wir wollten etwas moderner auftreten. Im ersten Moment kostete es uns dann schon Überwindung, gleich nochmals das Auftreten zu verändern. Will man jedoch die Gruppenstärke und den Wiedererkennungswert nutzen, gehört ein gemeinsames CI einfach mit dazu. Zudem ist es einfach die prägnanteste und öffentlichkeitswirksamste Beschreibung unsere Aktivitäten.

SBZ: WIe darf ich das verstehen?

Graf: Das Logo steht bundesweit für einen hohen Qualitätsstandard im SHK-Handwerk. Das heißt für uns als Betrieb, der wir dieses Logo führen, dass wir zu einer Gruppe von Unternehmen zählen, die ähnlich hohe Qualitätsansprüche ­haben und diese auch täglich leben. Unterm Strich war der erneute Logowechsel in so kurzer Zeit die richtige Entscheidung. Wissen Sie, ich liebe ­Marken und ich finde, „bad & heizung“ ist auch eine Marke. Wenn ich dazugehöre, dann ist es für mich wichtig, dieses Markendenken und natürlich auch das Symbol und das Logo nach außen zu tragen.

SBZ: Wie nennen Ihre Kunden Sie? Kaltmaier oder „Kaltmaier bad & heizung“?

Graf: Nein, die gehen „zum Kaltmaier“. Wobei wir uns am Telefon immer mit „bad & heizung Kaltmaier“ melden. Für uns ist das „bad & heizung“ einfach wichtig und deswegen kommt es ganz vorne dran.

SBZ: Erreichen Sie damit auch potenzielle neue Mitarbeiter?

Graf: Ah, Sie haben unser Plakat vor der Tür gelesen, Kundendienstmonteur gesucht. Beim Thema Ausbildung hat uns „bad & heizung“ auch kräftig unterstützt, um Arbeitgebermarke zu werden. Wir bekommen auf jeden Azubiplatz das Vier- bis Fünffache an Anfragen im Vergleich zu früher.

SBZ: Und wie finden das die Mitarbeiter in Ihrem Team?

Graf: Sie sind Teil der Marke und die Marke lebt erst durch sie. Das ist natürlich für die Mitarbeiter äußerst zufriedenstellend, wenn ein Betrieb dazu noch ordentlich dasteht.

SBZ: Wie sieht es im digitalen Raum aus?

Graf: Da nutzen wir die Stärke der Gruppe. Unsere Internetseite funktioniert für uns ausgesprochen gut. Sie ist im CI der bad & heizung AG gestaltet, ich glaube, fast alle Mitglieder unserer Kooperation nutzen das gleiche Grundgerüst, das unsere Zentrale in Geislingen professionell verwaltet – aber natürlich individuell angepasst auf jeden Betrieb. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste noch mehr Energie in die Internetseite stecken, zeitlich und finanziell, dann würde das noch lange nicht so gut aussehen.

Am wertvollsten ist der ehrliche und regelmäßige Erfahrungsaustausch unter Kollegen.

Hartmut Graf

Bild: SBZ / Jäger

SBZ: Was macht die Mitgliedschaft in der Kooperation darüber hinaus so wertvoll für Sie?

Graf: Am wertvollsten ist der ehrliche und regelmäßige Erfahrungsaustausch unter Kollegen. Die Mitgliedsbetriebe sind ja über Deutschland verteilt und stehen meist nicht in direkter lokaler Konkurrenz zueinander. Das führt zu einer ganz anderen Tiefe bei unseren Gesprächen miteinander. Bisweilen kommen sogar Ideen auf den Tisch, die ich auf gar keinen Fall bei meinen Mitbewerbern vor Ort ansprechen würde.

SBZ: Formulieren Sie bei diesen Treffen auch Ziele, die sie als Mitgliedsbetriebe in und mit der Kooperation weiter erreichen wollen?

Graf: Also, natürlich steht bei uns als oberstes Ziel immer, die Position der einzelnen Mitgliedsbetriebe in der Region zu stärken und sie weiter nach vorne zu bringen, bis hin zum Marktführer. Deshalb engagiere ich mich auch aktiv als Aufsichtsrat im Vorstand der AG. Dafür setzen wir verschiedene Hebel an, bei der Ausbildung des Nachwuchses, bei der Weiterbildung des Personalstamms, im Außenauftritt, bei der Betriebsorganisation, der Digitalisierung – um nur einige Punkte zu nennen.

SBZ: Bringt Ihnen die Zugehörigkeit einen finanziellen Mehrwert? Bei bad & heizung handelt es sich ja nicht um eine Einkaufskooperation.

Graf: Nein, die bad & heizung AG ist keine Einkaufskooperation, aber auch die Einkaufspreisvergleichchecks der Mitgliedsbetriebe untereinander bringen uns einen Informationsvorsprung und echte Vorteile beim Einkauf. Und da wäre noch mal die Internetseite zu nennen. So wie wir die als Gruppe aufgebaut haben, das könnte ich mir als einzelner Betrieb gar nicht leisten. Außerdem wäre da noch unsere Kundenzeitschrift, das „Bad & Heizungsjournal“. Die wickeln wir ebenfalls günstiger über die Gruppe ab, auch da habe ich einen direkten finanziellen Nutzen. Aber, Herr Jäger, entscheidend ist für mich der wirklich offene und ehrliche Austausch untereinander, wie schon betont.

SBZ: Gibt es einen Gruppenzwang? Oder anders gefragt, wie frei sind Sie im Umgang mit Ihrer Marke und dem Nutzen der Angebote und Dienstleistungen?

Graf: Es ist jedem Mitglied selbst überlassen, was es kauft und nutzt und was nicht. Natürlich kostet die Leistung bei „bad & heizung“ Geld, sie sind eben auch ein Dienstleister.

SBZ: Gibt es weitere Verbände, in denen Sie Mitglied sind?

Graf: Wir sind noch Mitglied einer größeren Einkaufskooperation. Aber wir bringen uns da nicht aktiv ein. Es geht in dem Fall vor allem um den Warenbezug.

SBZ: Und was ist mit der Innung?

Graf: Mein Schwiegervater, also der namensgebende Kaltmaier, war Innungsobermeister. Von daher ist auch die Innung hier vor Ort wichtig. Aber für uns und speziell für mich als Chef hat die bad & heizung AG diesen Charakter der Innung übernommen, aber eben auf einem anderen Niveau. Ich finde, wir sind da einfach viel weiter in den meisten Themen.

SBZ: Unter den vielen Punkten, die wir jetzt angeschnitten haben, welcher davon steht als typisches Merkmal für „bad & heizung“?

Graf: Die Kooperation begleitet uns bei der Entwicklung vom Handwerksbetrieb zum Unternehmen. Darin sehen wir und unsere Partnerbetriebe den größten Nutzen der Gruppe. Und, ganz wichtig: Wir spornen uns auf hohem Niveau gegenseitig immer weiter an.

SBZ: Herr Graf, besten Dank für Ihre Zeit und die Einblicke.

bad & heizung AG: die Handwerkerkooperation

Die Handwerkerkooperation bad & heizung AG ist eine Vereinigung führender Fachbetriebe. Sie formierte sich bereits 1977 als erste SHK-Erfa-Gruppe überhaupt. Eine Handvoll fortschrittlicher Handwerker begann damit, Konzepte und Werkzeuge zur Verbesserung ihrer Leistungen zu erarbeiten. Die AG-Zentrale in Geislingen übernimmt dabei die Aufgabe des Vordenkens und Bündelns von Ideen, entwickelt Konzepte und koordiniert deren Realisierung.

Die mehr als 80 Mitglieder haben sich zum Ziel gesetzt, durch hervorragende Qualität, eine gute Betriebsorganisation und motivierte Mitarbeiter die regionale Marktführerschaft zu erreichen oder auszubauen. Die Betriebe der bad & heizung AG haben erkannt, dass sie die vielfältigen Aufgaben eines Handwerksunternehmens in Verbindung mit absoluten Spitzenleistungen allein kaum noch erfüllen können. Denn in der Gruppe können viele Dinge effektiver und kostengünstiger als vom einzelnen Betrieb vorangetrieben und umgesetzt werden.

www.badundheizung.de/kooperation

Das bedeutet CI

Die Corporate Identity umfasst die Unternehmenskultur und -philosophie, die interne und externe Kommunikation, das Verhalten gegenüber Mit­arbeitern und Mitarbeiterinnen, ­Kunden und Partnern sowie das visuelle Erscheinungsbild.

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