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Quartier definiert neue Qualität von „Stadtgärten“

Es fehlen Wohnungen. Nicht überall, aber überall in den Ballungsräumen und deren Speckgürteln, wie in Frankfurt am Main. Der Regionalverband FrankfurtRheinMain schätzt in einer Studie, dass der Wohnungsbestand von 2013 bis 2030 um etwa 17 % auf rund 1,3 ­Millionen anwachsen muss, um das Bevölkerungswachstum abzufangen. Ende 2019 waren in der Bankenstadt knapp 770.000 Einwohner registriert. Nach Berechnungen des Bürgeramtes, Statistik und Wahlen sollen es bis 2030 rund 810.000 sein. Entsprechend intensiv laufen auch im Umland die Bemühungen zur Erschließung neuer Bau- oder Aktivierung von Konversionsflächen.

Ein besonderes „Filetstück“ bringt dabei aktuell die ­Conceptaplan GmbH in Bad Vilbel zum Abschluss: Das Areal wurde im Typus der „Stadtgärten Bad Vilbel“ mit Stadtvillen, Stadthäusern und einzelnen Gewerbeeinheiten als hochwertiges, weitgehend autofreies Quartier rund um einen „Dorfplatz“ entwickelt. Entworfen wurde es von den mehrfach prämierten Architekten „Die Baufrösche“, deren Ziel es war, die Stadtgärten qualitativ hochwertig auszustatten. Conceptaplan-Geschäftsführer Frank Rothenberger sagt: „Dazu gehört beispielsweise die großzügig durchgrünte Gestaltung genauso wie die vielen Frei- und Aufenthaltsflächen oder der hohe energetische Standard, der sowohl den Geschossbauten als auch den Stadthäusern zugrunde liegt.“

Die Inverter-Luft/Wasser-Monoblock-Wärmepumpe vom Typ „SYSHP Mini 16 EVO-P“ mit integriertem Kaltwassersatz von Systemair wird über einen zwischengeschalteten Batteriespeicher mit elektrischer Energie aus einer Photovoltaikanlage versorgt. Im Hintergrund der 100-l-Pufferspeicher.

Bild: Systemair

Die Inverter-Luft/Wasser-Monoblock-Wärmepumpe vom Typ „SYSHP Mini 16 EVO-P“ mit integriertem Kaltwassersatz von Systemair wird über einen zwischengeschalteten Batteriespeicher mit elektrischer Energie aus einer Photovoltaikanlage versorgt. Im Hintergrund der 100-l-Pufferspeicher.

Hohe Qualitätsansprüche

Sämtliche Objekte wurden in der frühen Planungsphase nach den 2022 eingeführten Standards als „Effizienzhaus 55“ konzipiert. In den neuen „Stadtgärten Bad Vilbel“ gingen die Bauprojektplaner noch einen großen Schritt weiter, indem auf dezentrale Wärmelösungen verzichtet wurde: In einem Gebäuderiegel, der das Quartier gleichzeitig gegen die Bahnstrecke nach Frankfurt abschirmt, steht eine von den Stadtwerken Bad ­Vilbel betriebene Energiezentrale, die die Objekte mit Nahwärme und Strom aus einem BHKW versorgt.

Zusätzlich wurden alle Mehrfamilienhäuser mit PV-Anlagen ausgestattet, die gebäudespezifisch so ausgelegt sind, dass sie über Stromspeicher den Gemeinstrom des jeweiligen Hauses größtmöglich abdecken. Dazu gehört auch pro Objekt jeweils eine Monoblock-Wärmepumpe des Herstellers Systemair. Die Inverter-Luft/Wasser-­Monoblock-­Einheiten werden hierbei über eine zentrale Steuerung zur passiven Kühlung der Wohnräume eingesetzt. Rothenberger erklärt: „Wir entwickeln unsere Projekte generell in Kombination aus Nahwärme und dezentraler Kühlung. Nahwärme war hier gesetzt, also ist in Abstimmung mit dem bauausführenden Fachplaner TGA-Plan Kinsch auch die Leistung der ­Systemair-Einheiten auf die Anforderung Kühlung reduziert worden. In anderen Objekten hingegen wird über die Wärmepumpen, mit entsprechender Leistungsanpassung, sowohl geheizt wie temperiert. Denn dieser technologische Ansatz ist nicht nur nachhaltig, sondern gleichzeitig energetisch hocheffizient und im Prinzip beliebig skalierbar.“

Skalierbare Anlagentechnik

Vor allem der letztgenannte Aspekt wird für die Projektentwickler immer wichtiger: „Die Skalierbarkeit der Anlagentechnik reduziert den Planungsaufwand und führt – in enger Kooperation mit Herstellern wie Systemair – zu einer prozess­optimierten Umsetzung auf der Baustelle“, beschreibt Bauleiter Yannick Schmich die Vorteile. Für ihn steht ein effizienter Abstimmungsaufwand auf der Baustelle im Vordergrund. Was im Detail installiert wird, wird sehr frühzeitig gemeinsam festgelegt. Die Entwickler skizzieren die jeweiligen Rahmenbedingungen, wobei die spezifischen Lösungen anschließend im engen Austausch mit allen Beteiligten entwickelt werden. Das schließt auch die jeweiligen Hersteller ein, was für ein Großprojekt – wie das in Bad Vilbel – mit 120 Reihen- und über einem Dutzend Hochpunkthäusern (insgesamt über 640 Wohneinheiten) unabdingbar ist.

Die abgestimmte Taktung aus Bauzeit analog zur Entwicklung des Quartiers und Installation ist auch der Hintergrund, warum für die Kältetechnik in dem Quartier insgesamt drei verschiedene Wärmepumpentypen von Systemair (Mini Sysaqua DCI, SYSHP Mini 16 EVO-P und – projektiert – Sysaqua Blue H) installiert wurden. System­air-Produktmanager Silas Jäger sagt: „Im Sinne einer bestmöglichen Performance werden immer die jeweils neuesten Wärmepumpen einer Gerätegeneration ausgeliefert. So profitiert der Projektentwickler nicht nur von den Effizienzsprüngen, die gerade bei Wärmepumpen und Kaltwassersätzen in den vergangenen Jahren erzielt wurden, sondern auch von grundlegenden Verbesserungen wie beispielsweise bei den Kältemitteln.“ Konkret: Anstelle der Kältemittel R410A und R32 arbeitet künftig die neueste Anlagentechnik, der Typ Sysaqua Blue H, mit dem Kältemittel R290, also Propan. Denn als natürliches Kältemittel hat R290 ein besonders niedriges Global-Warming-Potenzial, ist nicht von der F-Gase-Verordnung betroffen und günstig im Service sowie bei den Betriebskosten.

Hinzu kommt der „Lautlos-Modus“ dieser Einheiten. Jäger erklärt: „Bei Dachaufstellung inklusive Pufferspeicher wie in Bad Vilbel ist das zwar ein eher zweitrangiges Argument, bei konventionellen Installationen in verdichteten Siedlungen aber entscheidend.“ Der Hintergrund: Die TA Lärm gibt konkret Immissionsrichtwerte vor, die an Immissionsorten außerhalb von Gebäuden differenziert einzuhalten sind. In der Stadt oder in Kerngebieten tagsüber etwa 63 dB(A), nachts 45 dB(A). In reinen Wohngebieten sind es aber schon nur noch 50 bzw. 35 dB(A). In Kurgebieten sind die Schallgrenzen tagsüber noch verschärfter, lediglich 45 dB(A). Zum Vergleich: Bei einem normalen Gespräch beträgt der Schalldruckpegel etwa 55 dB(A), in einer ruhigen Wohngegend liegt er bei 40 dB(A).

Standortbezogene Lösungen finden

Für Conceptaplan-Geschäftsführer Rothenberger passen solche Details perfekt in sein Gesamtkonzept, Quartiere standortbezogen und so individuell wie möglich zu entwickeln und trotzdem wirtschaftlich realistisch umsetzen zu können. Er macht sich permanent Gedanken, wie sich die Zukunft des Bauens gerade im Kontext von Quartiersentwicklungen in den kommenden Jahren darstellen wird, und ist sich sicher, dass der Anteil des Holzbaus zunimmt. Allein schon wegen der CO2-Bilanz und -Bepreisung, wie er feststellt: „Projekte wie in Bad Vilbel würden wir zukünftig beispielsweise vielleicht schon in einer Hybrid-Bauweise realisieren; also nur noch das Treppenhaus als Kern in Stahl und Beton ausführen.“

Er erklärt: „Qualität hat viele Facetten. Aus unserer Sicht ist dieser Facettenreichtum ein wesentlicher Erfolgsfaktor, der am Ende die Vermarktung der Objekte trotz der konjunkturbedingt deutlich gestiegenen Kosten erleichtert. Zusätzlich können wir so eine Aufenthaltsqualität sicherstellen, die über viele Jahrzehnte hinweg zum Beispiel die Vermietbarkeit der Wohnungen unterstützt.“

www.systemair.de

www.conceptaplan.de

www.stadtgaerten-bad-vilbel.de

  • Das Quartier kombiniert innovative Architektur mit großzügiger Begrünung und weitgehend autofreier Planung.
  • Alle Gebäude wurden als Effizienzhaus 55 geplant. Sie werden nun durch eine Energiezentrale mit Nahwärme sowie Strom aus einem BHKW versorgt.
  • Eingesetzt werden gebäudespezifisch dimensionierte PV-Anlagen mit Stromspeichern sowie Monoblock-Wärmepumpen zur passiven Kühlung.
  • Durch die kleinteilige, individuell anzupassende Wärme- und Kältetechnik auf dem Dach fällt der Haustechnikraum auch in den ­Siebengeschossern platzsparend aus.

    Bild: Systemair / Bernd Gabriel

    Durch die kleinteilige, individuell anzupassende Wärme- und Kältetechnik auf dem Dach fällt der Haustechnikraum auch in den ­Siebengeschossern platzsparend aus.
    Conceptaplan-Geschäftsführer Frank Rothenberger, Systemair-Produktmanager Silas Jäger und Systemair-Verkaufsberater Mesut Öztürk (v. l.) im Gespräch über das Potenzial der Systemair-Einheiten, nicht nur zum Kühlen, sondern auch als Stand-alone-Lösungen, um Objekte wie in Bad Vilbel gleichzeitig mit Wärme und Kälte zu versorgen.

    Bild: Systemair

    Conceptaplan-Geschäftsführer Frank Rothenberger, Systemair-Produktmanager Silas Jäger und Systemair-Verkaufsberater Mesut Öztürk (v. l.) im Gespräch über das Potenzial der Systemair-Einheiten, nicht nur zum Kühlen, sondern auch als Stand-alone-Lösungen, um Objekte wie in Bad Vilbel gleichzeitig mit Wärme und Kälte zu versorgen.
    Für Bauleiter Yannick Schmich ist die einfach strukturierte Haustechnik mit den leistungsmäßig skalierbaren Anlagen von Systemair mitentscheidend für die effiziente, reibungslose Wärme-/Kälte­versorgung in den Gebäuden.

    Bild: Systemair / Bernd Gabriel

    Für Bauleiter Yannick Schmich ist die einfach strukturierte Haustechnik mit den leistungsmäßig skalierbaren Anlagen von Systemair mitentscheidend für die effiziente, reibungslose Wärme-/Kälte­versorgung in den Gebäuden.

    Effizient: Sysaqua Blue H

    Die neue Generation von luftgekühlten Kaltwassersätzen und Wärmepumpen von Systemair, die Serie Sysaqua Blue, ist eine Weiterentwicklung der ­Sysaqua-Geräte des Herstellers. Sie zeichnen sich zum einen durch den Einsatz des natürlichen, umweltfreundlichen Kältemittels R290 (Propan) aus, zum anderen durch ein Höchstmaß an Effizienz. So können die Inverter-Anlagen nach Angaben von Systemair durch die besten saisonalen Effizienzwerte (SEER 4,3 / SCOP 3,54) überzeugen. Vor allem, wenn Sysaqua-Blue-Geräte optional mit einer drehzahlgeregelten Pumpe ausgerüstet werden, die ihre Geschwindigkeit der benötigten Leistung anpasst. Der jährliche Energieverbrauch der Pumpe kann somit im Vergleich zu einer konstant geregelten Pumpe nochmals um bis zu 70 % verringert werden.

    Die modulierende Leistung der Sysaqua-Blue-Wärmepumpen beträgt bis zu 31,7 kW Kälte bzw. 35,4 kW Wärme. Für noch höhere Leistungen sind Kaskadenschaltungen bis zu sechs Einheiten, mit einer Nennleistung von bis zu 210 kW, möglich.

    Mit der Software AC Cloud von ­Systemair ist ein ortsunabhängiger Zugriff auf die Sysaqua-Geräte möglich. Das erlaubt beispielsweise eine einfache Fernparametrierung und senkt so die Servicekosten. Zudem ist eine Überwachung des Energieverbrauchs über PC, Tablet oder Smartphone möglich. Auch die Betriebsdaten aller verbundenen Sysaqua-Anlagen können in Echtzeit eingesehen werden.

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