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Marktdaten

2021: Wärmepumpen heizen 50,6 % der neuen Wohngebäude

Über die Hälfte der 2021 fertiggestellten neuen Wohngebäuden werden mit Wärmepumpen beheizt. Im Bild: Split-Luft/Wasser-Wärmepumpe Vitocal 222-S von Viessmann.

Viessmann

Über die Hälfte der 2021 fertiggestellten neuen Wohngebäuden werden mit Wärmepumpen beheizt. Im Bild: Split-Luft/Wasser-Wärmepumpe Vitocal 222-S von Viessmann.

Mit einem großen Schritt hat die Wärmepumpe bei den fertiggestellten Wohngebäuden mit einem Anteil von 50,6 % im Jahr 2021 ihre Führungsrolle stark ausgebaut.

In immer mehr neuen Wohngebäuden in Deutschland werden erneuerbare Energien zum Heizen genutzt: Über zwei Drittel (70,7 %) der im Jahr 2021 fertiggestellten Wohngebäude werden ganz oder teilweise mit erneuerbaren Energien beheizt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis), Wiesbaden, stieg dieser Anteil gegenüber dem Jahr 2020 (68,8 %) um knapp 2 Prozentpunkte. 2015 hatte er noch bei 61,5 % gelegen.

Als primäre, also überwiegend für das Heizen eingesetzte Energiequelle werden erneuerbare Energien in mehr als der Hälfte (55,1 %) der 102 955 im Jahr 2021 fertiggestellten Wohngebäude eingesetzt (2015: 38,0 %). Meist handelt es sich um Wärmepumpen: Sie kommen in 50,6 % der Neubauten als primäre Heizung zum Einsatz (2015: 31,4 %).

Erneuerbar oder konventionell?

Zu den erneuerbaren Energien bei Heizungen zählt Destatis neben Wärmepumpen (Geothermie oder Umweltthermie) auch Solarthermie, Holz (z. B. Pelletheizungen oder Kaminöfen), Biogas / Biomethan sowie sonstige Biomasse. Zu den konventionellen Energieträgern zählen Öl, Gas und Strom (direktelektrisch). Fernwärme stellt eine weitere Energiequelle dar, die in der Statistik weder zu den erneuerbaren noch zu den konventionellen Energieträgern gezählt wird.
 

Wärmepumpen sind jetzt der am häufigsten eingesetzter Heizungstyp

Wärmepumpen wurden im Jahr 2021 erstmals in mehr als der Hälfte der neuen Wohngebäude als primäre Heizenergiequelle eingesetzt. Allein von 2020 bis 2021 stieg der Anteil um knapp 5 Prozentpunkte von 45,8 auf 50,6 %. Im Jahr 2015 hatte der Anteil noch bei 31,4 % gelegen.

Heizungs-Wärmepumpen kommen vor allem in Ein- und Zweifamilienhäusern zum Einsatz: In 53,9 % aller 2021 fertiggestellten Ein- und Zweifamilienhäuser wurde eine Wärmepumpe eingebaut, deutlich seltener war der Anteil in Mehrfamilienhäusern (30,6 %), die zu 21,4 % mit Fernwärme und zu 39,1 % mit Erdgas beheizt werden.

Es dürfte aufgrund der jüngsten Entwicklungen auf den Energiemärkten und bei den Förderprogrammen des Bundes sowie der längeren Bauzeiten allerdings schon bald dazu kommen, dass die Wärmepumpe auch bei Mehrfamilienhäusern die führende Rolle bei der primären Heizquelle übernimmt.

Die anderen erneuerbaren Energien zusammengenommen werden in 4,5 % aller in 2021 fertiggestellten neuen Wohngebäude als primäre Heizenergiequelle genutzt.

Einbau von Gas-Heizungen weiter rückläufig

Als zweitwichtigste primäre Energiequelle wurde in 34,3 % der Neubauten der konventionelle Energieträger Erdgas eingesetzt. Der Anteil von Gas-Heizungen als primäre Energiequelle nahm in den vergangenen Jahren kontinuierlich ab. 2020 hatte er noch bei 39,0 % und 2015 bei 51,5 % gelegen.

Primär mit Fernwärme beheizt wurden 8,0 % der neuen Wohngebäude (2015: 7,8 %). Öl-Heizungen wurden nur noch in 611 neuen Wohnhäusern als Primärheizung eingesetzt, das waren nur 0,6 % der Neubauten (2015: 1195 bzw. 1,1 %).

Solarthermie und Holz als sekundäre Heizenergiequellen

Wurde in neuen Wohngebäuden eine weitere (sekundäre) Energiequelle eingesetzt, waren dies bevorzugt Solarthermie (13,1 %) und Holz (11,8 %). ■

Im Kontext:
Habecks Arbeitsplan: bis 2024 jährlich 500 000 Wärmepumpen