Der Wärmemarkt befindet sich im Umbruch. Inflation, Kaufkraftverlust und unsichere gesetzliche Rahmenbedingungen erschweren sowohl Endkunden als auch Handwerksbetrieben die Entscheidung für moderne Heiztechnik. Besonders die Diskussionen um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) und schwankende Förderbedingungen haben in den vergangenen Jahren zu Planungsunsicherheit geführt.
Viele Hausbesitzer stehen vor dem Problem, die nötige Anfangsinvestition für eine Wärmepumpe nicht stemmen zu können oder zu wollen, denn die neue Heizung kostet mitunter so viel wie ein Kleinwagen. Für das Handwerk bedeutet dies, dass sich Aufträge verzögern, Modernisierungen ausbleiben und alte, ineffiziente Anlagen weiter instand gesetzt werden, obwohl sie keine Zukunft haben.
Contracting schließt eine Lücke
Hier setzen Contracting- und Mietmodelle an. Sie bieten eine Alternative zum klassischen Kauf und eröffnen auch finanzschwächeren Haushalten – oder Kunden, die ihr angespartes Geld anders investieren wollen – den Zugang zu moderner Heiztechnik. Beim Wärme-Contracting bleibt die Anlage im Besitz des Anbieters – der Kunde zahlt eine monatliche Rate, die sowohl Betrieb als auch Wartung abdeckt. Der entscheidende Vorteil ist, dass keine hohe Anfangsinvestition notwendig ist und dass ein Rundum-sorglos-Paket aus einer Hand geboten wird. Während viele Finanzierungsangebote auf einen einmaligen Verkauf ausgerichtet sind, verfolgt Contracting ein nachhaltiges Servicemodell. Der Anbieter hat selbst ein Interesse daran, dass die Anlage zuverlässig läuft, gewartet wird und über die gesamte Vertragsdauer effizient arbeitet, denn sie bleibt über den gesamten Zeitraum bis zum Vertragsende im Besitz des Contracting- oder Pachtgebers. Das Augenmerk liegt darauf, keine Anlage wegen fehlender Wartung ersetzen zu müssen.
Langfristige Partnerschaft statt Einmalverkauf
Das Modell bietet Vorteile für alle Beteiligten, so die Geschäftsführer Christian Hoffmann und Dirk Drews von der WCG Wärme Contracting GmbH. Der Endkunde profitiert von planbaren Kosten, Wartungssicherheit und einem verlässlichen Ansprechpartner. Für das Handwerk entsteht ein stabiler, wiederkehrender Auftragspool. WCG tritt in Deutschland als einer der größten Anbieter mit über 23.000 Kunden auf, die ihre Modelle bereits nutzen. Hoffmann und Drews betonen die enge Zusammenarbeit mit aktuell rund 1300 SHK-Betrieben.
Die Aufgaben sind klar verteilt: WCG übernimmt Finanzierung und Vertragsabwicklung, während die technische Umsetzung beim Handwerkspartner liegt. Der Installationsbetrieb bleibt erster Ansprechpartner des Kunden – von der Montage bis zur Wartung. WCG wird Eigentümer der Heizungsanlage und bezahlt den Handwerkspartner direkt nach Einbau und Abnahme.
Vorteile für Endkunden
Für den Endverbraucher bietet das Contracting mehrere Vorteile: Neben der finanziellen Entlastung durch den Wegfall hoher Anschaffungskosten sichern Wartungsverträge, Notdienst und der Austausch defekter Komponenten eine hohe Betriebssicherheit. Reparaturen und Instandhaltungen sind im Vertrag enthalten, die Wärmeversorgung bleibt über die gesamte Laufzeit gewährleistet. Nach Ablauf der Vertragslaufzeit kann der Kunde die Anlage von WCG übernehmen oder WCG bietet dem Kunden zusammen mit dem Handwerkspartner eine neue Anlage an. Beim Pachtmodell hingegen zahlt der Kunde ebenfalls eine monatliche Rate für die Nutzung der Anlage, bezieht aber die benötigte Energie eigenständig. Das unterscheidet es vom klassischen Contracting, bei dem Wärme und Betriebskosten als Gesamtpaket geliefert werden.
Wärme-Contracting ist nicht nur für Eigenheimbesitzer interessant. Auch Vermieter von Mehrfamilienhäusern oder Gewerbebetriebe profitieren von der planbaren Versorgung und der geringeren Kapitalbindung. Anlagenleistungen von derzeit bis zu 120 kW ermöglichen den Einsatz in Mehrparteienhäusern mit bis zu 16 Wohneinheiten oder in mittelständischen Betrieben.
Zukunftsmodell mit Praxisnutzen
Im folgenden Interview erläutern die Geschäftsführer, welche Bedeutung Contracting- und Mietmodelle aus ihrer Sicht für den SHK-Bereich haben, denn eine finanzielle Planungssicherheit für Kunden eröffnet Handwerksbetrieben neue Geschäftsfelder mit kontinuierlichem Servicebedarf. In Zeiten unsicherer Märkte und hoher Investitionshürden kann diese Struktur den Weg zu einer nachhaltigen Wärmewende ebnen, denn die technische Umsetzung liegt beim Handwerkspartner und die Finanzierung bei der WCG.
Bild: WCG
Bild: WCG
Bild: WCG
Bild: WCG
Der Nischenmarkt Contracting bietet folgende Vorteile für den Handwerker:
Diese Vorteile ergeben sich für den Endverbraucher:
Wärme-Contracting: WCG und Handwerkspartner schließen einen Rahmenvertrag, der die Zusammenarbeit sowie die Konditionen regelt. In der Praxis ergeben sich hierfür zwei Wege: