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Entgasung und ­Heizungswasser­aufbereitung bei Wärmepumpe und Fußbodenheizung

Mit dem zunehmenden Einsatz von ­Wärmepumpen im Rahmen der Energiewende etablieren sich Heizsysteme, die mit deutlich niedrigeren Vorlauftemperaturen arbeiten als klassische Öl- oder Gasheizungen. Während früher Temperaturen über 60 °C für eine automatische thermische Entgasung sorgten, verbleibt in heutigen Niedertemperatursystemen gelöster Sauerstoff deutlich länger im Heizungswasser. Das stellt ein massives Problem dar: Bereits geringe Mengen gelösten Sauerstoffs –­ typischerweise 8 bis 10 mg/l im Trinkwasser – führen in geschlossenen Systemen zu Oxidation, also ­Korrosion, besonders bei eisenhaltigen Komponenten. Zudem leidet die Effizienz, je mehr Stickstoff und Sauerstoff sich im Wasser befinden.

Die Folgen sind nicht nur optisch sichtbar, etwa durch verfärbte Durchflussmesser, die innerhalb weniger Wochen gelb, braun oder sogar schwarz anlaufen, sondern sie sind auch funktional gravierend. Korrosionsprodukte können zu Verstopfungen in den dünnen Heizkreisen einer Fußbodenheizung führen und die Effizienz der Wärmepumpe drastisch beeinträchtigen. Biofilme, die sich durch Mikroorganismen in Kombination mit Luft einschleichen, verengen die Leitungen zusätzlich.

Wärmepumpe trifft Fußbodenheizung

Im Rahmen eines Neubaus wurde von Anfang an durch den gezielten Einsatz von Vakuumentgasung, Wasseraufbereitung, Magnetitabscheidung und Nachspeisung ein optimaler Betrieb sichergestellt: Es wurde ein modernes Heizsystem, bestehend aus einer Wärmepumpe und einer großflächig ausgelegten Fußbodenheizung, installiert und – zunächst zur schnellen Erstbefüllung und Spülung – mit normalem Trinkwasser versehen. Dies ermöglichte ein zügiges Ausspülen von Luftresten und möglichen Verarbeitungsspuren aus der Installation der Rohrleitungen. Die Anlage umfasste einen Pufferspeicher mit einem Volumen von ca. 300 l. Anschließend erfolgte der kritische Schritt zur Sicherung der langfristigen Betriebssicherheit: die Entgasung und Wasseraufbereitung.

Vakuumentgasung

Um den Sauerstoff konsequent zu entfernen, wurde der Entgaser UWS Heaty im Bypass-Verfahren für zwei Stunden an den Pufferspeicher angeschlossen. Das kompakte Gerät arbeitet nach dem Prinzip der Vakuumentgasung, wobei über eine spezielle Pumpe ein Unterdruck erzeugt wird. Hierdurch trennen sich die im Wasser gelösten Gase – in erster Linie Luft (Stickstoff und Sauerstoff) – aus dem Heizungswasser. Diese Gase sammeln sich über dem Wasserspiegel im Gerät und werden kontrolliert abgeschieden. Im Gegensatz zu klassischen Luftabscheidern, die auf eine Temperaturerhöhung zur Entgasung angewiesen sind, arbeitet der UWS-Entgaser völlig unabhängig von der Betriebstemperatur, wodurch er sich für Niedertemperatursysteme sehr gut eignet. Sein geräuscharmer Betrieb und seine kompakte Bauweise machen ihn zur perfekten Lösung für Einfamilienhäuser und kleinere gewerbliche Anwendungen, findet Hersteller UWS.

Wird eine solche Entgasung nicht vorgenommen, können bereits nach wenigen Wochen Korrosionserscheinungen auftreten und die Effizienz verringert sich. Die Konsequenz: Die Durchflussmesser des Fußbodenheizungsverteilers verfärben sich, verlieren ihre Funktion und müssen getauscht werden – ein nicht nur ärgerlicher, sondern auch kostenintensiver Serviceeinsatz. Wer hier zu Beginn investiert, kann langfristig Geld und Ärger sparen.

Optimale Wasserqualität

Parallel zur Entgasung kam direkt in der Anfangsphase das Aufbereitungsgerät Heaty 100 Small HW zum Einsatz. Das kompakte System bereitet das Heizungswasser normgerecht auf, durch Enthärtung, Entsalzung und pH-Wert-Stabilisierung. Es sorgt dafür, dass das Wasser die Vorgaben gemäß VDI 2035 erfüllt – ein entscheidender Schritt, um die Bildung von Ablagerungen, Schlämmen oder Härteausfällungen zu vermeiden.

Gerade in Neubauten, in denen das Heizsystem komplett neu befüllt wird, ist es sinnvoll, diesen Schritt von Anfang an korrekt durchzuführen, so UWS. Denn das Heizungswasser bleibt über viele Jahre hinweg im System – je besser seine Qualität, desto länger die Lebensdauer der Anlage.

Magnetitabscheidung

Für den dauerhaften Schutz vor Abrieb und Korrosionspartikeln wurde zusätzlich ein Magnetitabscheider Magella MG 100 eingebaut, um Sauberkeit im Kreislauf zu gewährleisten. Dieses Gerät entfernt feinste magnetische Partikel, insbesondere Eisenoxide, aus dem Wasserkreislauf. Solche Partikel entstehen selbst bei bester Wasserqualität durch Mikroabrieb im Betrieb. Der Magella arbeitet dauerhaft und wartungsarm. Seine starke Magneteinheit zieht die Partikel aus dem Durchfluss, bevor sie sich in Regelventilen, Pumpen oder Wärmetauschern ablagern können. Dies verlängert nicht nur die Lebensdauer der Komponenten, sondern erhält auch die Effizienz der gesamten Heizungsanlage.

Nachspeisung – sichere Ergänzung im Bedarfsfall

Selbst das bestaufbereitete Heizungswasser kann im Lauf der Jahre durch Verdunstung oder kleine Undichtigkeiten verloren gehen. Um auch bei Nachspeisungen die Wasserqualität auf hohem Niveau zu halten, wurde im Projekt zusätzlich eine Heaty-Complete-Home-Nach­speise­einheit installiert. Sie sorgt dafür, dass nur aufbereitetes Wasser in die Anlage nachströmt – automatisch und sicher, versichert UWS. So wird verhindert, dass erneut sauerstoff- oder kalkhaltiges Rohwasser in den Kreislauf gelangt. Der Wartungsaufwand sinkt, die Betriebssicherheit steigt.

Dieses Projekt belegt, wie durch vorausschauende Planung und den gezielten Einsatz moderner Technik eine Inbetriebnahme gelingen kann, erklärt UWS. Laut Hersteller schafft die Kombination aus Vakuumentgasung und normgerechter Wasseraufbereitung optimale Bedingungen für eine langlebige, effiziente Heizungsanlage. Eine solche Anfangsinvestition kann – anstelle einer umständlichen Nachrüstung – einen Gewinn für Installateur, Betreiber und Umwelt bedeuten.

www.uws-technologie.de

  • Niedertemperatursysteme mit Wärmepumpen enthalten ­länger gelösten Sauerstoff, was Korrosion und Effizienzverluste ­verursachen kann.
  • Eine Vakuumentgasung ­entfernt Gase unabhängig von der Betriebstemperatur effektiv aus dem Heizungswasser.
  • Die Wasseraufbereitung mit Enthärtung, Entsalzung und pH-Stabilisierung stellt die Einhaltung der VDI 2035 sicher.
  • Verschmutzte Durchflussmesser einer Fußbodenheizung.

    Bild: UWS

    Verschmutzte Durchflussmesser einer Fußbodenheizung.
    Neue Durchflussmesser einer Fußbodenheizung.

    Bild: UWS

    Neue Durchflussmesser einer Fußbodenheizung.
    Nachspeisung und Magnetitabscheidung.

    Bild: UWS

    Nachspeisung und Magnetitabscheidung.

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    https://bit.ly/474nZXF

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