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Wärmepumpenhochlauf

Die Branche liefert fast 100 000 Wärmepumpen in Q1-2023 aus

Bundesverband Wärmepumpe

Beim BWP-Chefgespräch 2023 gab es aktuelle Daten zum Wärmepumpenhochlauf: Im 1. Quartal 2023 wurden in Deutschland fast 100 000 Wärmepumpen verkauft.

Am 25. April 2023 kamen Spitzen der Wärmepumpenbranche aus herstellenden Unternehmen, Zulieferern, Fachhandwerk, Forschung und Energieversorgern zum jährlich stattfindenden Chefgespräch des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) in Berlin zusammen. Zentrale Themen waren die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes, flankierende Maßnahmen und der aktuelle Stand der Branche beim Hochlauf der Produktionskapazitäten.

Mit laut BWP fast 100 000 abgesetzten Einheiten im ersten Quartal 2023 konnte die Industrie die Dynamik des Hochlaufs weiter fortsetzen. Die Steigerung gegenüber dem noch stärker von Lieferengpässen geprägtem Vorjahrsquartal beträgt inklusive Trinkwasser-Wärmepumpen 122 %. Bei Heizungs-Härmepumpen betrug das Wachstum etwa 111 %.

Das auf dem Wärmepumpen-Gipfel im Sommer des letzten Jahres vereinbarte Ziel von mindestens 500 000 neu installierten Heizungs-Wärmepumpen ab dem Jahr 2024 wird danach erreicht werden können. Ähnlich positive Entwicklungen lassen sich im Fachhandwerk beobachten. Immer mehr Betriebe nehmen an Qualifikationsangeboten teil und spezialisieren sich auf die Installation von Wärmepumpen.

Exkurs

Setzt man hilfsweise den Absatz von Wärmepumpen mit der Zahl der Installationen gleich, werden bei einer Wachstumsrate von 46 %/a im Jahr 2024 mehr als 500 000 Wärmepumpen installiert. Im Jahr 2022 betrug die Wachstumsrate beim Absatz 53 %, bei vollen Auftragsbüchern und teilweise Lieferrückständen.

Die angekündigten Investitionen der Wärmepumpenindustrie für einen Zubau von Produktionskapazitäten belaufen sich aktuell europaweit auf über 5 Mrd. Euro und werden teilweise im Jahr 2023 mit der Fertigung starten. Auch Unternehmen, die bislang vorwiegend fossile Systeme produziert haben, richten sich mehrheitlich auf die Schlüsseltechnologie Wärmepumpe aus.

Rückzieher bei 65-%-EE hätte Auswirkungen auf Investitionssicherheit

Paul Waning, Vorstandsvorsitzender des BWP: „Die Branche ist in beträchtlichem Ausmaß in Vorleistung gegangen und verlässt sich auf die Ankündigung der Politik, durch klare gesetzliche Rahmenbedingungen für Planungssicherheit zu sorgen. Das betrifft zuvorderst den Einsatz von 65 % erneuerbaren Energien im Zuge der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes.“

Von der mit dem Ampel-Koalitionsvertrag angekündigten und schon im März 2022 vom Koalitionsausschuss auf den Starttermin 2024 vorverlegten Regelung wieder Abstand zu nehmen, hätte direkte Auswirkungen auf die Investitionssicherheit der Branche.

Waning: „Der sprunghafte Anstieg der Absatzzahlen der letzten Jahre hat gezeigt, dass die Technologie insbesondere auch in Altbauten mit oder ohne Flächenheizung gut angenommen wird. Die Technologie ist längst in der Breite des Bestands angekommen und wird dort unzweifelhaft zur zentralen Schlüsseltechnologie der Wärmewende.“

Aus der Sicht der Wärmepumpenbranche ist das Interesse an Klimaschutz und Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien ungebrochen weiter groß ist. Allerdings sei die öffentliche Debatte derzeit von einer starken Verunsicherung der Verbraucher geprägt. Die Branche appelliert deshalb für eine Versachlichung der aktuellen politischen Debatte. ■
Quelle: BWP / jv

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