Es überrascht nicht, dass die Räumlichkeiten eines um 1924 errichteten Zweifamilienhauses heutigen Ansprüchen an Wohnkomfort kaum mehr gerecht werden. Im Rahmen der weitgehenden Kernsanierung nutzte ein Eigentümer-Ehepaar daher auch die Gelegenheit, in seinem Haus die Leitungen zu erneuern und die Raumaufteilung zu ändern. So wurden im neuen Schlafzimmer und im Büro energieeffiziente Niedertemperaturheizkörper „x-flair“ sowie im Badezimmer ein moderner Badheizkörper von Kermi installiert. In der neu geschaffenen Küche mit Essbereich und im angrenzenden Wohnzimmer wurde auf einer Bodenfläche von rund 35 m² das System „x-net C16 clip“, ebenfalls von Kermi, als Flächenheizungslösung nachgerüstet. Ausschlaggebend für die Wahl einer Fußbodenheizung waren die großflächige Wärmeverteilung mit hohem Strahlungsanteil, der effiziente Betrieb im Niedertemperaturbereich in Kombination mit dem vorhandenen Gas-Brennwertgerät sowie Freiräume für eine flexible Raumgestaltung.
Bodensanierung: Aufbauhöhe als zentrale Herausforderung
Bevor das Flächenheizungssystem installiert werden konnte, das in Kombination mit einem Wärmeerzeuger – wie einer Wärmepumpe – auch ankühlen kann, erfolgte die Bodensanierung. Teile des vorhandenen Estrichs waren marode, zudem mussten Höhendifferenzen durch die neu geschaffene offene Verbindung zwischen Küche und Wohnzimmer ausgeglichen werden. Daher wurde die gesamte Bodenkonstruktion bis auf den Rohbeton zurückgebaut und durch einen schwimmenden Bodenaufbau mit Trittschall- und Wärmedämmung ersetzt. Die größte Herausforderung stellte die begrenzte Aufbauhöhe von 5,5 bis 6,5 cm dar. Eine exakte Planung und die Auswahl eines geeigneten Systems für einen niedrigen Aufbau, gepaart mit der Möglichkeit einer freien Dämmstoffwahl, waren deshalb essenziell.
Schlanker Bodenaufbau
Durch die langjährig erprobte Kompatibilität des „x-net C16 clip“-Systems von Kermi mit dem Nivellierestrich N 440 des Baustoffherstellers Knauf ließ sich in kurzer Zeit ein schlanker Bodenaufbau realisieren. Das „x-net C16 clip“-System erwies sich in diesem Sanierungsfall als ideale Lösung. Dieser Allrounder ist laut Kermi für unterschiedlichste Untergründe geeignet, besitzt eine niedrige Aufbauhöhe, ist robust und lässt sich bestmöglich verarbeiten. Wärmetechnisch geprüft nach DIN EN 1264 sowie nach DIN Certco zertifiziert, weist das von der Bodendämmung unabhängige System eine sehr gute Fließestricheignung auf, versichert der Hersteller. Als geprüfte Sonderkonstruktion in Kombination mit dem Nivellierestrich N 440 auf Calciumsulfatbasis war eine reduzierte Rohrüberdeckung von 20 mm möglich. In Verbindung mit 14-mm-Heizrohren ergab sich eine Estrichdicke von lediglich 34 mm. So konnten Aufbauhöhe und Material eingespart werden, ohne Kompromisse bei Stabilität oder Qualität einzugehen, erklärt Kermi. Dies wirkt sich auf die Nachhaltigkeit und die Effizienz der Fußbodenheizung aus, denn durch einen geringeren Abstand der Heizrohre zur Oberfläche wird die Wärme schneller übertragen und die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht sich.
Der Bodenaufbau im Detail
Beim Bodenaufbau arbeiteten die ausführenden Fachbetriebe eng mit den Experten von Kermi und Knauf zusammen. Zunächst wurde der unebene Rohbeton geschliffen und gereinigt. Zur Haftverbesserung und Saugfähigkeitsregulierung wurde der Knauf-Schnellgrund als Voranstrich verwendet. Größere Unebenheiten wurden mit der Bodenausgleichsmasse N 320 Sprint in einer Schichtdicke von bis zu 10 mm ausgeglichen. Zum Schutz vor aufsteigender Bodenfeuchtigkeit erfolgte die Verlegung der Abdichtungsbahn Katja Sprint von Knauf inklusive Anschlussstreifen und wandseitiger Aufkantung. Nach dem Stellen des x-net-Randdämmstreifens von Kermi wurden die Dämmplatten eingesetzt. Die Wahl fiel auf die Holzfaserdämmplatte WF von Knauf, die neben guten Trittschall- und Wärmedämmeigenschaften auch ökologische Aspekte berücksichtigt. Mit einer Dicke von 10 mm eignete sie sich zudem sehr gut für den niedrigen Bodenaufbau.
Installation der Flächenheizung
Als Nächstes stand die Installation der Flächenheizung von Kermi an. Dafür wurden die 5 mm starken x-net C16 clip Panels mit Hohlkammerstruktur stoßversetzt verlegt. Anschließend wurden die Plattenstöße mit dem x-net C16 clip Tape fließestrichdicht verklebt und der Folienlappen des Randdämmstreifens spannungsfrei auf dem Panel fixiert. Die Rohrbefestigung erfolgte mithilfe der x-net C16 Clips. Diese werden mit dem speziellen x-net C16 clip Former – unabhängig von Krafteinsatz oder Bediengeschwindigkeit – gleichmäßig und schnell umgeformt. In Kombination mit der Hohlkammerstruktur des Panels entsteht eine sehr hohe Rohrhaltekraft, ohne dass die Clips die Panelunterseite durchstoßen und in die feuchteempfindliche Dämmung eindringen, so der Hersteller. Aufgrund ihrer Form und der festen Verankerung bieten die Clips keine Angriffsfläche für Zug- oder Stoßbelastung, wie sie etwa beim Begehen der Fläche oder beim Einbau des Estrichs auftreten kann. Die Heizrohre wurden an den Heizkreisverteiler, die „Zentrale“ der Fußbodenheizung, angeschlossen. Zum Einsatz kamen der x-net-Verteiler Komfort von Kermi sowie die x-net-Regelstation und die Regelleiste pro plus mit integriertem automatischem hydraulischem Abgleich.
CO2-Einsparung und Wärmeleitfähigkeit durch CAF-Estrich
Nach dem Anbringen der selbstklebenden Kermi-Rohrschutzklebestreifen zum normgerechten Schutz der Rohre bei Durchdringung von Bewegungsfugen sowie der Positionierung der Bewegungsfugenprofile erfolgte die Dichtheitsprüfung. Anschließend konnte der Nivellierestrich N 440 von Knauf eingebracht werden. Im Vergleich zu herkömmlichem Zementestrich bietet Calciumsulfatestrich (CAF) entscheidende Vorteile: eine optimale Heizrohrumschließung, eine hohe Wärmeleitfähigkeit, eine deutlich reduzierte Aufbauhöhe und laut den EPDs des VDPM e. V. eine signifikante CO₂-Einsparung. Der spezielle Knauf-Nivellierestrich N 440 ist darüber hinaus mit dem Siegel Emicode EC 1 Plus zertifiziert, verfügt über einen Produktpass des SHI-Instituts und trägt das QNG-ready-Siegel. Nach entsprechender Trocknungs- und Aufheizphase konnte – aufgrund der geringen Schichtdicke – bereits nach wenigen Tagen der Vinyl-Fußbodenbelag verlegt werden.
Optimal vorbereitet auf Nachrüsten einer Wärmepumpe
Als Ergänzung zur Fußbodenheizung wurden im Schlafzimmer und Büro zusätzlich x-flair-Heizkörper von Kermi installiert. Diese sind auf den Betrieb mit Niedertemperatur-Wärmeerzeugern wie dem Gas-Brennwertgerät der Eigentümer oder einer Wärmepumpe abgestimmt, die niedrige Vorlauftemperaturen effizient nutzen. Durch die patentierte x2-Technologie mit serieller Durchströmung sowie integrierten Axialventilatoren besitzt der x-flair eine schnelle Reaktionszeit und eignet sich insbesondere für Räume mit temporärem Wärmebedarf. Im Vergleich zu einem typ- und baugleichen Standard-Flachheizkörper erzielt er eine bis zu 45 % höhere Wärmeleistung.
Erhöhter Wohnkomfort
Weitere Vorteile sind laut Kermi der sehr leise Betrieb (25 dB) durch einen schalloptimierten Axiallüfter und durch die integrierte Schallentkopplung, der geringe Stromverbrauch von nur 0,47 W pro Lüfter im Regelbetrieb und die unkomplizierte Installation. Besonders einfach ist bei der Altbausanierung, dass der Heizkörper einfach an vorhandene Leitungen angeschlossen werden kann, so der Hersteller, der zudem die einfache Bedienung des Heizkörpers hervorhebt. Sie erfolgt, wie gewohnt, über den Thermostatkopf, und alles Weitere erledigt die vollautomatische Regelung, erläutert Kermi. In Kombination mit reversiblen Wärmeerzeugern, wie einer Wärmepumpe, ist außerdem eine Kühlfunktion möglich.
Über ein Jahr nach Abschluss der Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen ziehen die Eigentümer ein positives Fazit und loben den deutlich erhöhten Wohnkomfort, der den Anforderungen von heute und morgen gerecht wird.
Bild: Estrobau
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Bild: Kermi
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