Die Verbindung mit einem Photovoltaikspeicher macht die Kombination von Infrarotheizmodulen und Warmwasserboilern insgesamt nur so teuer wie die Installation einer Wärmepumpe (WP), die ein Kältemittel und Strom braucht. Die Infrarotheizung (IR) komme zudem komplett ohne wasserführende Rohrleitungen aus, was das Bauen und Sanieren deutlich vergünstigt, so der Tenor aller Referenten der Infrarotheizungskonferenz. Da die IR-Technik seit Jahren etabliert ist, ging es in den Vorträgen vermehrt um die Kombination mehrerer Tools, etwa der dichten Gebäudehülle und dem automatischen Lüften samt Wärmetauscher, um mit möglichst wenig Energieeinsatz einen höchstmöglichen Komfort zu erzielen. Hinzu kam der Aspekt möglichst hoher staatlicher Förderung durch Tilgungszuschüsse und vergünstigte Zinsen, um das CO2-reduzierte bis -neutrale Bauen attraktiv zu machen.
Einfache Installation, hohe Effizienz
Eine Infrarotheizung kostet ein paar Hundert Euro und muss nur wie ein Bild an die Wand gehängt und in die Steckdose gesteckt werden. Sie lassen sich, je nach Anbieter, auch individuell gestalten, etwa mit dem Wunschmotiv, als Spiegel, Tafel oder platzsparend an der Decke.
Mit einer Leistung zwischen 200 und 2000 W erzeugen sie wohlige Strahlungswärme, die sofort auf der Haut spürbar ist. Sie erwärmen zudem nicht die Luft, sondern die Gegenstände im Raum, die dann ihrerseits die Wärme wieder abgeben.
Warnung vor Betriebskosten ohne eigene Photovoltaikanlage
Stiftung Warentest warnt jedoch bei den günstigen und wartungsfreien, weil mechanischen Heizlösungen vor den Betriebskosten. Denn wenn der Strom nicht selbst per PV-Anlage regenerativ erzeugt wird oder aus dem Speicher kommt, der in Schwachlastzeiten dank Smart Grid günstig aus dem Netz geladen wurde, könne die Lösung angesichts hoher Strompreise rasch ins Geld gehen. Entsprechend politisch aufgeladen ist die aktuelle Diskussion um bestmögliche Lösungen, zumal sich die künftigen Regierungspartner CDU/CSU und SPD Anfang April noch in Sondierungsgesprächen befanden.
Großes Marktpotenzial bei Infrarot und Wärmepumpe
Mit Spannung war deshalb der Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Bert Oschatz aus Dresden erwartet worden. Der Geschäftsführer des Instituts für Technische Gebäudeausrüstung (ITG) berät die Politik und ist deshalb gut informiert. Da bislang noch zu 50 % mit Gas, zu 25 % mit Heizöl und zu 15 % mit Fernwärme geheizt wird – bei Letzterer zu drei Vierteln aus fossilen Energieträgern – sei das Potenzial für IR und WP gigantisch. Beide lägen derzeit erst bei 2,6 bzw. 3 % und der Bund habe im Wohnungs- wie im Mobilitätssektor seine Ziele bislang weit verfehlt.
Für 2024 seien 400.000 neue Wohnungen und 500.000 Wärmepumpen geplant gewesen, tatsächlich lagen die Zahlen aber bei 216.000 Wohneinheiten und 200.000 WP. Aktuell seien bundesweit 1,5 Mio. WP in Betrieb, aber für 2045 16 Mio. prognostiziert, was einen Strombedarf von 90 GW bedeute. Lege man Effizienzfortschritte in der technischen Entwicklung der Wärmepumpen zugrunde, komme man immer noch auf 56 GW, die regenerativ erzeugt werden müssten. Hinzu kämen 500 Mrd. Euro für den Netzausbau.
Kritik an Regulierungen und Ruf nach Technologieoffenheit
Oschatz diagnostizierte vor dem Hintergrund des gescheiterten „Heizungsgesetzes“ mit seiner hohen Regulatorik und Pflichtberatung: „Uns ist die gesellschaftliche Akzeptanz verloren gegangen, die wir jetzt durch Information und Technologieoffenheit in der Bevölkerung wieder zurückgewinnen müssen.“ Aus Trotz seien teils gegenteilige Effekte eingetreten und erst recht wieder Öl- und Gasbrenner eingesetzt worden statt Wärmepumpen. Gerade im ländlichen Raum, wo ein Viertel der Bevölkerung wohnt und viele biogene und hybride Lösungen möglich sind, müsse pragmatisch gehandelt werden, statt sich beispielsweise die Pelletsbranche zum Gegner zu machen.
„Wir müssen die Unternehmen mit ihrem Wissen, Können und ihren Bedarfen in die Transformation einbinden und dürfen mit dem Klimaschutz keine Nebenziele, wie etwa Sozialpolitik oder Energieautarkie, verknüpfen“, forderte Oschatz. Auch dürfe der Klimaschutz nicht „dogmatisiert“ werden. Der Referent sagte angesichts des jüngsten US-Zollstreits und der globalen Aufrüstung: „Wenn China erst 2060 klimaneutral sein will und Indien erst 2070, dürfen wir uns nicht auf 2045 fixieren, wenn wir im Gegenzug komplett deindustrialisieren würden.“
Ohnehin sei gesetzt, dass öffentliche Neubauten ab 2026 CO2-neutral betrieben werden müssen, private Neubauten ab 2028. Das biete IR ein enormes Wachstumspotenzial, zumal die künftige Regierung den Strompreis um fünf Cent
je kWh senke. Die CDU wolle sich bei den Vorgaben zur Klimaneutralität auf EU-Niveau beschränken, während die SPD die Wärmewende vor allem sozial gestalten wolle. Da seien beide Seiten noch „weit auseinander“. Allein schon deshalb werde das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) wohl erst 2027 gelten. Oschatz: „Bis dahin müssen wir mit dem aktuellen Rechtsrahmen klarkommen.“
Infrarot-Technik als Chance für Denkmalschutz und günstige Warmmieten
Michel Böhm, der beim Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V. das Referat Energie, Bauen und Technik leitet, attestierte, dass IR im technischen Ausbau die Kosten reduziert und in Verbindung mit Wärmepumpe und Photovoltaik die Lastspitzen kappt. Zudem sei IR mit dem Denkmalschutz gut vereinbar. Da er bundesweit 3000 Mitglieder aus der Wohnungswirtschaft repräsentiert, waren ihm etliche Beispiele bekannt, die seine Aussagen belegen. Und auch das prognostiziert der Experte: Die regenerativen Energien im Sektor Wohnen würden mittelfristig die Warmmieten stabil und damit günstig halten. Allerdings steige der Strombedarf des Sektors bis 2045 um 15 bis 20 TWh, was 2 % des Gesamtstrombedarfs entspricht.

Bild: Welltherm
Visionäre Ideen für energieautarke Gebäude
Ein Highlight des Kongresses war der Vortrag von Frank Hummel, der 1993 ein Systemhaus gründete, das er 2020 an die Strabag AG verkauft hat, und der seither als Consultant Firmen bei ihrer digitalen Transformation berät. Der Autor von „Highway to climate hell“, in dem er 2024 im Eigenverlag über „die elektrisierende Zukunft“ schreibt, weitete den Kontext von der CO2-neutralen Haustechnik zur Transformation der Industriegesellschaften. „Die Elektrifizierung ist der Schlüssel zur Klimaneutralität“, rief der 57-jährige gelernte Elektromeister seinen Zuhörern zu. Denn Nachhaltigkeit sei ein Wettbewerbsfaktor und biete Kostensicherheit.
Er plädierte für ein neues Denken, das sich an Lösungen orientiert und nicht am Mangel. So hat der Visionär, der bis 2023 bei der Strabag-Tochter Züblin als Geschäftsführer gearbeitet hat, einen Baucontainer mit IR, PV und Speicher konzipiert, der als mobiles Büro auf Baustellen taugt. Bei Häusern verzichtet er auf Ziegel, weil PV-Module deren Funktion als Dachabdeckung übernehmen, und auch Fassaden dienen bei ihm der Stromgewinnung. E-Autos versteht er als mobile Speicher, die dank Smart Meter am nationalen Stromhandel teilnehmen u. v. m.
„Die Speicher werden leistungsfähiger und günstiger und vermeiden Netzkosten durch autarke Lösungen“, regte der Referent die Fantasie des Auditoriums an. Investitionen in diesem Themenfeld amortisierten sich deshalb binnen fünf Jahren. Dafür brauche es nicht mal technisches Know-how, weil das die Anbieter solcher
Lösungen mitbrächten. „Der KNX-Bus kombiniert alle Erzeuger und Verbraucher, wie beispielsweise IR, miteinander und so kann die Haustechnik optimal aufeinander abgestimmt werden“, erklärte Hummel.
Er nennt ein Beispiel: Er habe ein Bürogebäude mit IR errichtet und mit 88 kWh pro Quadratmeter kalkuliert. Faktisch seien es 33 kWh gewesen. Und selbst, wenn die Raumtemperatur zwei Grad höher gelegen hätte, wären es erst 47 kWh geworden. Die E-Mobilität ermögliche – nach französischem Vorbild –, am Stromhandel teilzunehmen und zusätzliche Erlöse zu erzielen. Ein mit PV-Modulen bestücktes Garagendach liefere Energie für 15.000 Pkw-Kilometer. Hummel vermittelt über seine Firma deshalb neben Know-how auch Kapital, um die Energiewende voranzubringen und dabei gute Renditen zu erzielen.
Praxiserfolge mit Infrarot in Sanierung und Neubau
Einige realisierte Projekte stellte Joachim Schrader vor. Er sagt: „Wir bauen mit IR im KfW55- bzw. KfW40-Standard günstiger als herkömmlich.“ Der Geschäftsführer der Bauen und Energie Konzept GmbH, der sich vom Roh- zum Fertigbauer weiterentwickelt hat, um seine haustechnischen Ansprüche konsequent realisieren zu können, hat sich auf maximale Fördermöglichkeiten in Bestand und Neubau spezialisiert. In Würzburg stellte er einige realisierte Projekte vor. Herzstück ist bei ihm immer IR in Verbindung mit PV, um wasserführende Rohre durchs ganze Haus zu vermeiden, sowie möglichst eine hohe Dämmung in Verbindung mit Wärmerückgewinnung bei einer automatischen Lüftung. Jegliche fossilen Energieträger gehören seiner Meinung nach im Neubau schon lange verboten.
In Schraders Beispielrechnung mit 37.500 Euro Tilgungszuschuss für ein saniertes KfW-40-EE-Haus und 32.000 Euro Zinsvergünstigung je Wohnung addiert er 5000 Euro vom Staat für den Energieberater mit weiteren maximal 20 % Förderung für ein „Worst Performing Building“ oder „serielles Sanieren“, sodass er auf 104.500 Euro Förderung je Wohnung kommt bei 150.000 Euro Gesamtkosten je sanierter Wohnung. Ähnlich lautet seine Rechnung im Neubau, den er mit 25 kWh je Quadratmeter und mindestens 65 % regenerativem Energieeinsatz plant.
Am Beispiel der für vier Millionen Euro neu gebauten Klostergaststätte in Maria Laach, die die Benediktiner eigentlich an ihr 400 m entferntes Fernwärmenetz anschließen wollten, beschrieb der Energieberater seinen strategischen Ansatz, Gebäude möglichst energieautark zu gestalten. Allein die Zuleitung hätte 240.000 Euro Kosten verursacht, um jährlich Gas im Wert von 5700 Euro zu verbrennen. In Schraders Konzept, in dem das Gebäude zu 90 % autark betrieben wird, muss dagegen nur Strom für 600 Euro pro Jahr zugekauft werden. Gefördert wurde der Neubau mit 600.000 Euro, also 15 %, und auf 30 Jahre spare das Kloster 532.000 Euro an Energiekosten.
Die Mönche hat das Konzept offenbar dermaßen überzeugt, dass nun auch das denkmalgeschützte Hotel nebenan für 8 Mio. Euro im KfW-55-EE-Standard saniert wird. Dasselbe belegte der Referent 2019 an einem denkmalgeschützten Bauernhof. Auch hier sein Grundsatz: „Maximale Förderung bei reduzierten Baukosten, damit der Bauherr die Mehrkosten für Klimaneutralität akzeptiert.“ In diesem Fall habe er fünf Wohneinheiten in dem verwinkelten Gebäude geplant, um fünfmal die 150.000 Euro Förderung zu bekommen. Zwar sei die KNX-Steuerung komplex, aber die Technik selbst schlicht und überall genüge ein Stromkabel. So kommt der Bauherr auf eine Kapitalrendite von 18 %, was belegt, dass bei intelligenter Planung dieses Konzept auch ohne Förderung rentabel wäre.
Schraders Credo für den Erfolg: Wärmebrücken eliminieren, permanente Baubegleitung, KfW-Anträge stellt der Profi und eine Abluftanlage mit Fensterfalzlüftung. Zusammen mit der Wärmerückgewinnung steige die Effizienz auf 90 %. Entsprechend erzielt Schrader Werte von 10 bis 15 kWh/m2. Zum Vergleich: Bei KfW40 geht man von 25 kWh/m2 aus. Entscheidend sei die Kompetenz des Energieberaters: Sei der im Erstberuf Maurer, brauche er elektrotechnisches Know-how. Ist er Baustoffhändler, muss er den Bausachverstand entwickeln, um etwa Wärmebrücken zu erkennen.

Bild: Vitramo
Technikraum installiert.
Infrarot-Flatrate im Plattenbau – das Modell Leukefeld
Damit war das Feld für den Vortrag von Prof. Timo Leukefeld bereitet, der in Aschersleben drei Plattenbauten aus den 1970er-Jahren vor dem Abriss bewahrt hat, um deren „graue Energie“ zu erhalten. Sie wurden daher nur um zwei Etagen gestutzt und je mit einem Pultdach versehen, um weitere Wohnungen zu gewinnen und zugleich den optimalen Neigungswinkel für die PV-Anlagen zu bekommen. Der ostdeutsche Experte für energieautarkes Bauen fand in der Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft (AGW) einen kongenialen Sparringspartner, um seine Vision einer Pauschalmiete mit Energieflatrate zu realisieren.
Herzstück ist auch hier IR samt Warmwasserspeicher in allen Wohnungen, PV auf Dächern und Fassaden sowie Stromspeicher. Leukefelds Ansatz, nach dem mittlerweile auch die Rössler Wohnbau GmbH bei Augsburg baut, steht auf zwei Säulen: Enttechnisierung und Solarisierung. Um Bau- und Folgekosten zu senken, reduziert er die Energietechnik so weit wie möglich. „Die elektrischen Direktheizungen sind vergleichsweise kostengünstig in der Anschaffung und Installation. Sie benötigen keine Verrohrung, sondern werden einfach an die Steckdose angeschlossen“, so Leukefeld, der einst mit energieautarken Häusern auf Solarthermiebasis begonnen hatte.
Durch die Pauschalmiete inklusive Energieflatrate spart die AGW aufwendige Nebenkostenabrechnungen. Möglich macht dies der hohe Solarstromanteil, den die Bewohner dank der PV-Module auf Dach und Fassade „ernten“. 2021 bis 2023 wurde der erste Plattenbau mit 22 Wohnungen und 1773 m2 Wohnfläche saniert.
Auf dem neuen Pultdach und an den Fassaden in drei Richtungen sind PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 184 kW installiert. Zwei Stromspeicher mit jeweils 144 kWh Kapazität stehen im Gebäude. Der solare Deckungsgrad liegt bei rund 60 %. Wenn die PV-Anlagen nicht genügend Strom erzeugen, wird Ökostrom vom Energieversorger bezogen.
Im Mai 2023 zogen die ersten Mieter ein. Für Wohnungen ohne Aufzug liegt die Pauschalmiete bis 2028 bei 11,50 Euro je Quadratmeter. Im Preis inbegriffen ist das Tanken, sofern der Bewohner ein E-Auto fährt. 95 % des prognostizierten Solarstroms wurden bis Dezember 2024 erzeugt, referierte Leukefeld dem fasziniert lauschenden Publikum. Und 99 % des kalkulierten Stromeigenverbrauchs seien erzielt worden.
Im Mai 2023 begann die Sanierung des zweiten Plattenbaus mit 22 Wohnungen auf 1839 m2 Wohnfläche. Hier konnten die Mieter vorigen Oktober einziehen. Bei ihnen liegt die Pauschalmiete bei 12,85 Euro pro Quadratmeter. Grund ist der gestiegene Zinssatz von 1 % auf 3,6 %. Im dritten Plattenbau, der aktuell saniert wird, werden die ersten Wohnungen Ende 2025 bezugsfertig. Leukefeld: „Die Sanierungskosten haben wir um 10 % gesenkt durch konsequentes Lernen aus der ersten Maßnahme.“
Nachhaltiges Bauen mit Zukunft
Markus Rössler, dessen Wohnbaugesellschaft 15 Mitarbeiter beschäftigt und der gleichfalls in Würzburg referierte, hat 2021/22 sein erstes hochgradig energieautarkes Mehrfamilienhaus gebaut. Im KfW-Standard Effizienzhaus 40+ umfasst es fünf Wohnungen mit insgesamt 325 m2 beheizter Wohn- und Nutzfläche. Auf dem Dach und an der Balkonbrüstung sind PV-Anlagen mit 49,15 kW Gesamtleistung in Betrieb. Der Stromspeicher hat 59,5 kWh Kapazität und auch hier sind die Wohnungen mit IR und Autarkieboilern für Dusch- und Trinkwasser ausgestattet.
In seinem Mehrfamilienhaus liegt der solare Deckungsgrad für Strom und Wärme nach dem ersten Betriebsjahr real bei 68 %. Dabei verbrauchten die Bewohner gut ein Drittel des erzeugten Stroms selbst, etwa 30.000 kWh speisten sie für 7,6 Cent je Kilowattstunde ins öffentliche Netz ein. Zukaufen musste die Hausgemeinschaft knapp 8000 kWh zu 29 Cent je Kilowattstunde. Die Pauschalmiete von 12,50 Euro pro Quadratmeter musste Rössler allerdings – fix für fünf Jahre – auf 14,50 Euro erhöhen, wegen der höheren Grundsteuer, höherer Versicherungsprämien und der allgemeinen Inflation. Allerdings ist nun auch das Internet inklusive. Rössler: „Wenn Bewohner intensiv im Homeoffice arbeiten, viel streamen oder nachts am PC arbeiten, reißen sie die kontingentierte Obergrenze, die wir je nach Größe der Wohnung zwischen 5000 und 7500 kWh pro Jahr festgesetzt haben.“ Was oberhalb des Budgets liegt, kauft der Vermieter aktuell für 26 Cent je Kilowattstunde zu, zieht davon 10 % ab und berechnet dem Mieter den Preis für den exakten zusätzlichen Verbrauch weiter.
Mit dem innovativen Baukonzept hat Rössler Wohnbau viel Aufmerksamkeit und neue Kunden bekommen, berichtete er. So seien acht Folgeaufträge für gleichfalls hochgradig energieautarke Ein- und Mehrfamilienhäuser gekommen, die teils bereits realisiert sind. Stets liege der solare Deckungsgrad zwischen 65 und 75 %. Auch Leukefeld kann sich über mangelnde Nachfrage nicht beklagen: Er hat mittlerweile solche Energiekonzepte für rund 1200 Wohnungen geplant, davon 900 mit IR.
Branchenoptimismus und wachsender Markt
Die Teilnehmer waren von den Vorträgen und den Kontakten, die in den Pausen entstanden, sehr angetan. Kai Lüttig, Geschäftsführer der EMK Allstedt GmbH aus Sachsen-Anhalt: „Diese Referenzbeispiele zu kommunizieren und in die Breite zu tragen, ist enorm wichtig, damit die Energiewende gelingt und die Leute sich das Wohnen noch leisten können.“ In seinem Metallbetrieb beschäftigt er 100 Mitarbeiter und stellt individuell gestaltete IR her, die überwiegend an die namhaften Hersteller gehen. Die programmierbare Temperatursteuerung erfolgt über einen Funkthermostat, der via Sensor auf Wunsch mit Türen und Fenstern verbunden ist und per Smartphone-App bedient werden kann.
Atanas Kostadinov, der mit 25 Mitarbeitern in seiner Knebel GmbH in Runkel-Steeden ausschließlich IR herstellt, die er über gut 1000 Sanitärbetriebe vertreibt, sieht ein großes Marktpotenzial für seine Branche. Er betont, dass seine Geräte vollständig in Deutschland gefertigt werden. Und weil seine Heizelemente ohne Kunststoffe, Weichmacher oder Folien auskämen, seien sie komplett recycelbar und er repariere sie auch.

Bild: Timo Leukefeld GmbH
Die nächste Infrarot-Konferenz findet am Donnerstag, 26. April 2026, in Würzburg statt.
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