Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Branchenarbeit unabhängig vom Energieträger

Plattform für Projekte

Einen VdZ mit neuen Aufgaben und Strukturen stellte Horst Eisenbeis, VdZ-Geschäftsführer, auf dem Projektforum 2010 am 9. Dezember 2010 in Berlin vor: „Das VdZ-Projektform hat sich in den vergangenen Jahren zu einer vielschichtigen und zukunftsorientierten Dialog- und Lösungsplattform entwickelt, die nahezu alle Branchen der Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik gleichberechtigt vereint.“

Das Projektforum besteht seit 2004 und bietet der HLK-Branche eine technische und wirtschaftliche Arbeitsplattform, in dem die Mitglieder neue Projekte anstoßen. Bislang wurden über 50 Projekte umgesetzt, ein paar Beispiele hierzu sind im Info-Kasten dargestellt. Derzeit laufen im VdZ 15 Projekte.

Neue Themen sind, wie Eisenbeis ausführte, die ganzheitliche Betrachtung von Systemen im Gebäude, die Gebäudeautomation und die politische Arbeit auf operativer Ebene. Mit den neuen Anforderungen stand auch eine Namensänderung des Verbandes in „VdZ Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik e.V.“ an. Darüber hinaus hat der VdZ seine Geschäftsstelle ins Zentrum von Berlin verlagert. Seit dem 10. Januar 2011 lautet die Adresse Robert-Koch-Platz 4.

Gebildet wurde mit dem Beirat auch ein neues Gremium, das mit Repräsentanten aus der Branche, der Politik, der Wirtschaft und der Wissenschaft besetzt ist. Dieses Gremium soll mindestens einmal im Jahr tagen und das Präsidium und die Geschäftsführung beraten.

Umsetzung des Energiekonzepts der Bundesregierung

Im Vortrag von Prof. Dr. Christian Küchen (IWO) ging es um die zukünftigen Rahmenbedingungen für die Energie- und Umweltpolitik. Da sich die Politik wünscht, dass Interessen gebündelt werden und dass es weniger Ansprechpartner gibt, wie Küchen ausführte, wurde der „Verbändekreis Energieeffizienz und Klimaschutz“ durch 13 Verbände und Organisationen gegründet. Dieser soll sich übergeordneten Fragestellungen und der Lobby-Arbeit widmen. Sprecher sind derzeit Dr. Kabelitz von der Eon Ruhrgas und Prof. Küchen. Der Verbändekreis soll die Politik sach- und technologieorientiert sowie energieträgeroffen beraten.

Ziel sind klare, verlässliche und in sich konsistente Rahmenbedingungen in Bezug auf das Energiekonzept des Bundeskabinetts sowie auf Gesetzesvorhaben und die Kommunikation. Dabei wird die Erneuerung der Anlagentechnik favorisiert, da vor allem sie zu mehr Effizienz und dem verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien führt. Große Skepsis herrscht beim Verbändekreis gegen ordnungsrechtliche Vorgaben für den Gebäudebestand. EnEV und EEWärmeG sollten zusammengelegt werden, um den Föderalismus bezüglich des Gebäudebestandes zu bremsen. Zielführend ist ein Sanierungsplan und eine hierzu konsistente Steuerpolitik, die sich am Verbrauch von Primärenergie orientiert. Unterstützt werden sollte diese mit dem KfWAnsatz, also durch zinsverbilligte Darlehen, und durch Abschreibungsmöglichkeiten.

ERP-Richtlinie benachteiligt das Handwerk

Mit der ERP-Richtline (früher EuP) will die EU die Umweltbelastung durch „energieverbrauchsrelevante“ Produkte reduzieren. Hierzu stellte Andreas Müller, Geschäftsführer Technik beim ZVSHK, den Stand der Arbeit einer Projektgruppe im VdZ vor.

Bemängelt wird vor allem der Systemansatz, mit dem der Produktansatz auf das System Heizungsanlage ausgeweitet werden soll. Dadurch ergibt sich eine Bevorzugung von Herstellersystemen, während sich die von Handwerkern zusammengestellten Systeme aufgrund komplexer Zusatzaufgaben erheblich verteuern. Es geht dabei im Einzelnen um die Bewertung des Systems, einen zusätzlichen Erklärungsbedarf gegenüber Kunden und es entsteht ein Konfliktpotenzial aufgrund divergierender Ergebnisse von Energieausweis und Verbrauchskennzeichnung. Hinzu kommt eine Gewährleistungsproblematik für Handel und Handwerk und letztlich muss die Frage beantwortet werden, wie ein Komponententausch zu behandeln ist. Als Ausweg wird eine Produktbewertung über ein fixes Lastprofil favorisiert, das zur Konformität mit vorhandenen Normen führt und in dem auch ein Komponententausch abbildbar wird.

Einen weiteren Vortrag von Müller gab es zum Thema Lärmschutz bei wandhängenden Kesseln. Hierzu hatte der ZVSHK auch einen Versuchsstand aufgebaut.

Zahlreiche weitere Vorträge verschiedener Referenten

Ein vereinfachtes Verfahren nach der DIN V 18599, die einen Umfang von 850 Seiten hat und sich nur noch mit Rechnern auswerten lässt, stellte Prof. Dr.-Ing. Rainer Hirschberg von der FH Aachen vor. Das Verfahren geht im Wesentlichen von der konsequenten Einführung von Aufwandszahlen aus und der Anwendung von mittleren Belastungen. Dies soll zu nachvollziehbaren Berechnungen führen und Planern den Aufbau von Präsenzwissen für den täglichen Umgang mit der Materie ermöglichen.

Weitere Vorträge gab es aus den Bereichen EnEV, Contracting, VDI 3805, hydraulischer Abgleich, intelligentes Heizen, Wasserqualität in Heizungsanlagen und das Smart Home. Als Überraschungsgast besuchte Ministerialdirigent Franzjosef Schafhausen vom BMU die Veranstaltung und diskutierte mit den Teilnehmern über das Energiekonzept der Bundesregierung.

INFO

Aktuelle Projekte

Das VdZ-Projektforum bietet schon seit sechs Jahren die Basis für eine Zusammenarbeit der einzelnen Verbände in der Heizungs-, Klima- und Lüftungsbranche. Auf einer lösungsorientierten, technisch und wirtschaftlich ausgerichteten Arbeitsebene gestalten Fachleute der VdZ-Mitglieder und Projektpartner Themen der Gebäudetechnik. Über 50 Branchenprojekte wurden bisher umgesetzt wie zum Beispiel:

die Entwicklung des nach DIN EN 15378 standardisierten Heizungs-Checks, der geschulten Fachhandwerkern die Möglichkeit gibt, eine Diagnose des gesamten Heizungssystems vorzunehmen und konkrete Optimierungsvorschläge zu nennen.

die verbraucherorientierte Informationskampagne „Intelligent heizen“, die das ­Thema Heizungsmodernisierung bundesweit via Internet und Medienarbeit marken- und energieträgerneutral kommuniziert.

Informationsschriften zum hydraulischen Abgleich wie die VdZ-Info 16 für Fach­handwerker.

Ausbau der VDI 3805 „Produktdatenaustausch in der TGA“.