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Ideallinie fürs Bad

Duschen ohne Stolperkante

Die Entwässerung bodengleicher Duschen über Duschrinnen erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Die Rinnen fangen das Wasser nicht punktuell auf, sondern lassen es auf der gesamten Breite der Dusche versinken. Als Entwässerungslösung haben sie gegenüber ihren traditionellen Mitbewerbern Punktablauf und Duschwanne eine Reihe von Vorteilen. Vorausgesetzt, die Planung und Modellauswahl erfolgen nach den richtigen Kriterien und der Einbau mit fachhandwerklichem Know-how. Doch gerade hierzu tauchen bei den Herstellern immer wieder Fragen auf, die nachstehend ausführlich beantwortet werden.

Welche Vorteile haben ­boden­ebene Duschrinnen?

Bodenebene Duschrinnen punkten nicht nur durch die Vielfalt an ästhetischen Varianten, sondern sie überzeugen auch funktional – durch schnelle Montage und ein umfassendes Sortiment an Zubehör und Abdichtungen. Es gibt kaum eine Badezimmer-Situation oder Duschlösung, in der eine bodenebene Dusch­rinne nicht zu empfehlen wäre – als einzige Ausnahme sind halbrunde und runde Duschlösungen zu nennen, bei denen ein Punktablauf besser mit der Architektur der Dusche harmoniert. Des Weiteren zeichnen sich bodenebene Duschrinnen durch ihren schwellenlosen Einbau im Sinne einer zukunftsorientierten Badplanung aus (Stichwort barrierefreies Bad).

Welche Modelle stehen zur ­Verfügung?

Gerade Duschrinnen mit Längen von 700 bis 1200 mm können inzwischen als Standardprodukt gewertet werden. Premium-Hersteller liefern zudem individuelle Maße. Darüber hinaus gibt es auch rechtwinklige Rinnen, die im Wandeck der Dusche platziert werden. ­Eine besondere Variante stellen Schlitzrinnen dar: Durch ihr auf das Wesentliche reduziertes Design können sie sich ganz der innenarchitektonischen Badgestaltung unterordnen oder eigene gestalterische Akzente setzen.

Welche Möglichkeiten zur ­Individualisierung gibt es?

Das auffälligste Designmerkmal einer Dusch­rinne ist sicherlich der Rost. Wer heute ein Bad plant und gestaltet, greift zu einem Rost aus poliertem Edelstahl und kann dabei aus einer Fülle von Motiven wählen. Wer lieber einen auffälligen Blickfang setzt, greift zur Rinnenabdeckung aus Glas, einfarbig oder floral gemustert. Im Grenzbereich von Funktion und Design bewegt sich die Beleuchtbarkeit von Duschrinnen: Sie dient als Sicherheitsfaktor und als Schmuck zugleich. In Sachen Beleuchtung bieten verschiedene Hersteller mittlerweile unterschiedliche Farben einschließlich Farbwechsel an. Die wassersensitive Beleuchtung erlischt automatisch mit dem Abfließen des letzten Wassertropfens.

Welche Positionierungen der ­Duschrinne sind möglich?

Grundsätzlich können Duschrinnen entweder an der Wand oder als Raumteiler zwischen Duschbereich und dem übrigen Bad eingebaut werden. Unabhängig von der Positionierung muss für die sichere Wasserableitung immer ein Gefälle im Boden vorhanden sein. Bei mangelhaften oder nicht vorhandenen Gefällen kann es sonst zu Überschwemmungen oder Pfützenbildung auf dem Fliesenbelag kommen. In der einschlägigen Fachliteratur wird ein Mindestgefälle von 0,5 bis 1,5 % empfohlen. Um jedoch die in der DIN EN 1253 geforderte Anstauhöhe von 20mm über dem Rinnenrost und den daraus resultierenden maximalen Abflusswert zu erreichen, ohne dass Wasser in angrenzende Bad- und Wohnflächen abfließt, empfiehlt sich der Einbau der Duschrinne an der Wand mit einem Bodengefälle von 0,5 % zur Wand. Werden Duschrinnen als Raumteiler eingebaut, sollte das Gefälle auf 2 % erhöht werden, um ein Überschießen des Duschwassers über den Rost in den Raum zu verhindern.

Welche Rolle spielt der Bodenaufbau bei Auswahl der Rinne?

Die Höhe des Bodenaufbaus ist ein grundlegendes Kriterium bei der Auswahl von bodenebenen Duschrinnen und Punktabläufen. In Neubauten beträgt sie meistens zwischen 120 und 160 mm. Hier haben sich Duschrinnen mit Gesamthöhen zwischen 105 bis 160 mm bzw. 79 bis 134 mm bewährt. In einigen Fällen empfiehlt es sich allerdings, auf eine flachere Variante zurückzugreifen, z.B. in Alt- und Bestandsbauten mit sehr niedrigem Bodenaufbau. Speziell hierfür haben ­einige Anbieter Duschrinnen mit besonders geringer Einbauhöhe im Programm.

Wie hat der fachgerechte Einbau der Duschrinne zu erfolgen?

Zu Beginn muss der Boden am Ort der Montage gut gereinigt und der Rohbeton staubtrocken vorbereitet werden. Nach dem Entfernen der Aussparungsschalung folgt das Einsetzen und Ausrichten des Rinnenkörpers. Zu seiner Fixierung werden die höhenverstellbaren Füße mit unterlegten Schallentkopplungsgummis auf dem Rohbeton verschraubt. Über seitliche Flügelschrauben lässt sich die Duschrinne an die Gesamthöhe anpassen. Weiterhin lässt sich die Rinne durch leichtes Kippen angleichen. Anschließend sind die Flügelschrauben wieder handfest anzuziehen. Nach dem Einbringen der Trittschalldämmung und der Gleitfolie erfolgt der Anschluss der Rohre an die Entwässerungsleitung. Die Rohrleitung kann mit entsprechenden Bögen an die baulichen Gegebenheiten angepasst werden. Je nach Bedarf erfolgt der weitere Bodenaufbau. Dabei sind Dämmplatten entsprechend der Rohrleitungsführung anzupassen. Der Estrich muss mit leichtem Gefälle bündig an den Dünnbettflansch der Rinne angebunden und verdichtet werden. Um eine Rissbildung zwischen den Bauteilen zu vermeiden, muss, sobald der Beton ausgehärtet ist, eine den Herstellerangaben entsprechende Dünnbettabdichtung erfolgen. Um dauerhaft Schäden zu vermeiden, muss die Verbundabdichtung laut ZDB-Merkblatt 1/2010 sowie den Verarbeitungshinweisen gemäß Herstellerangaben durchgeführt werden. Nach Aufbringung der Dünnbettabdichtung (Herstellerangaben bezüglich des Aushärtens beachten!) können die Fliesen mit Fliesenkleber an der Wand verlegt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Fliesen nicht direkt an den Rahmen der Rinne gesetzt werden. Es sind unbedingt Dehnfugen an den Übergängen zur Duschrinne vorzusehen, um eine elastische Ausfugung vornehmen zu können. Nachdem die Dünnbettabdichtung getrocknet ist und der Boden gefliest wurde, kann der Bauzeitenschutz bzw. die Schutzfolie entfernt werden. Die Rinne wird anschließend mit dauerelastischem Material verfugt und nach der Trocknungszeit gereinigt. Es folgt der Einsatz des Rostes. Bei einigen Modellen dienen Fixierstifte auf der Unterseite auf beiden Seiten als Befestigung für die optionalen Leuchtmodule und garantieren ihren problemlosen Ein- und Ausbau.

Wie werden bodenebene ­Duschrinnen abgedichtet?

In Bädern wird der Bodenaufbau in der Regel mit Abdichtung durch Dichtungsbahn oder alternativer Dünnbettabdichtung geplant. Neue Verbundabdichtungssysteme wie Ein- und Zweikomponenten-Abdichtungsstoffe lassen sich durch Spachteln oder Rollen aufbringen. Das erfordert bei modernen Duschrinnen entsprechende Anschlussmöglichkeiten für diese Abdichtungsstoffe. Beispielsweise bei den Dusch­rinnen der Serie Showerdrain von ACO Haustechnik sorgt ein spezieller, die Rinne vollständig umlaufender Anschlussrand für Dünnbettabdichtungen für die perfekte Versiegelung. Für den Einbau an der Wand sowie in ­Nischen sind viele Modelle der Duschrinnen auch mit Wandaufkantungen erhältlich.

Wie wird der Geruch durch ­austretende Gase vermieden?

Zur Absicherung des Bades gegen eindringende Gerüche und Gase aus der öffentlichen Kanalisation wird in modernen Dusch­rinnen ein herausnehmbarer Geruchsverschluss mit Wasservorlage verwendet, der zu Reinigungszwecken zerlegbar ist und einen freien Zugang zur Rohrleitung ermöglicht. Als sichere und normgerechte Geruchsverschlusshöhe (Wasservorlage) gilt nach DIN EN 1253 eine Wasservorlagenhöhe von 50mm. Je niedriger die Einbauhöhe, desto niedriger die Geruchsverschlusshöhe und desto schneller verdunstet das Sperrwasser, was wiederum zu Geruchsbelästigung führen kann. Dieser Fall tritt vor allem bei längeren Benutzungspausen ein, wie sie z.B. in den Badezimmern von Seniorenheimen, Krankenhäusern oder Hotels vorkommen können.

Welche Möglichkeiten des vorbeugenden Brandschutzes gibt es?

Brandschutzrinnen verfügen über einen speziellen Edelstahlglockengeruchsverschluss. Dieser schützt in Verbindung mit der vorhandenen Wasservorlage vor einer Branderweiterung und einer Verrauchung des Duschbereiches. Der Ablaufkörper kann direkt beim Herstellen der Decke einbetoniert oder nachträglich mittels Kernbohrung und Zementmörtel verbaut werden. In klassifizierten Brandschutzdecken müssen die Hohlräume zwischen Ablauf und Decke verschlossen werden, damit im Brandfall weder Feuer noch Rauch in das nächste Geschoss eindringen können. Eine besondere Herausforderung stellt dabei der relativ enge Ringspalt einer Kernbohrung dar. Die Lösung ist eine mörtellose Hohlraumverfüllung in Form eines Fertigbauteiles. Brandschutzduschrinnen wie die Serie Showerdrain E-line von ACO Haustechnik erfüllen ohne den Brandschutzeinsatz ACO Fit-in die Anforderungen der Feuerwiderstandsklassen R 30 bis R 120, mit Brandschutzeinsatz R 30 bis R 90.

Wie lassen sich Funktions­geräusche reduzieren?

Um die Anforderungen an den Installationsschallpegel der DIN 4109 und die Schallschutzstufen (SSt) 1, 2 und 3 der VDI 4100 (siehe VDI 4100:2007, Tabelle 2) einzuhalten, sollte die Duschrinne gemäß Einbauanleitung mit 40 mm Mineralfaser-Trittschalldämmung, PE-Folie als Trennlage, ca. 45 mm Zementestrich (verfliest und ausgefugt) sowie Randdämmstreifen (PE-Schaum) eingebaut werden. Die Montage des Schallschutzes erfolgt, indem die Kontaktpunkte zu aufgehenden Bauteilen mit Schallschutzvorrichtungen versehen werden. Neben der Fußentkopplung sollte bei aufgekanteten Rinnen zusätzlich die Wandentkopplung aufgebracht werden. Die Entkopplungen sind im Dusch­rinnen-Programm vieler Hersteller ohne Aufpreis im Lieferumfang enthalten. Hierdurch lassen sich sowohl die Funktionsgeräusche als auch der Trittschall erheblich reduzieren.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass bodengleich installierte Duschbereiche nicht nur bei Familien mit älteren oder bewegungseingeschränkten Personen beliebt sind. Das Duschen ohne lästige Stolperkanten wird von immer mehr Menschen geschätzt. Sie wünschen den schwellenlosen Komfort der bodenebenen Dusche und wollen ohne Stufentritt ihren Duschbereich betreten. Mittlerweile sind bodenebene Dusch­rinnen in vielfältigen Varianten verfügbar – für nahezu jede Einbausituation und in vielen Designs. Das Spektrum reicht vom minimalistischen Edelstahl-Ablaufspalt bis zu beleuchteten Modellen.

Die Hersteller von Duschrinnen sind ­überwiegend Anbieter aus dem Bereich ­Sanitärinstallation und Entwässerungstechnik. Somit erfolgt die Montage üblicher­weise durch das Gewerk Sanitär, das damit auch für den norm- und fachgerechten ­Anschluss an das Entwässerungssystem verantwortl­ich ist.

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