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Nutzt das GEG dem SHK-Handwerk?

Pro

Eine positive Notiz vorweg: Das Gebäudeenergiegesetzt GEG ist endlich Gesetz. Es hat
alle entscheidenden Gremien passiert, allerdings erst nach einer wilden Achterbahnfahrt. Gerade, was die inhaltliche Ausgestaltung betrifft, wurde an jeder Passage gerangelt und gezogen. Aber so laufen politische Prozesse nun mal ab, und das ist gut so. Dass gerade zeitlich enorm aufs Gaspedal getreten wurde, lag nicht zuletzt am Ukrainekrieg und der drohenden Gasmangellage. Mehr als 6 Mio.
Wärmepumpen sollen bis 2030 in Deutschland im Betrieb sein, wenn es nach der aktuellen Bundesregierung geht. Denn unbestritten ist doch: Deutschland muss klimafreundlicher heizen, das steht außer Frage. Das GEG bildet jetzt die Grundlage, in den kommenden Tagen dürfte die neue Förderkulisse bekannt und verabschiedet werden, die kommunale Wärmeplanung ist ebenfalls angeschoben. Aber das GEG hat schon zuvor der Branche und speziell dem Handwerk genutzt. Gerade zu den Zeiten der ärgsten Rangeleien. Nie war das Thema Heizung – vor allem: energieeffizient und ressourcenschonend Heizen – stärker in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit verankert als heute. Das wirkt noch lange nach und wird auch in Zukunft der Türöffner Nummer 1 bei der Ansprache der
(verunsicherten) Kunden sein. Bleibt zu hoffen, dass sich der positive Eindruck auch hält und wir
rückblickend in ein paar Jahren nicht sagen
müssen: Das GEG war nur ein schlechter Gag.


Hans-Arno KloepGeschäftsführer Querschiesser

Bild: Kloep

Hans-Arno Kloep
Geschäftsführer
Querschiesser

Kontra

Wenn man sich mit dem GEG befasst, wird man von den GEG-Befürwortern auf eine vierstufige Problem- und Zielpyramide geleitet. Auf der ersten Stufe geht es um die Frage, ob wir mit einem menschengemachten Klimawandel konfrontiert sind oder nicht. Diesen Klimawandel zu leugnen und die Verantwortung
dafür zu bestreiten, ist eigentlich nur noch Tagesinhalt der Leute, die unter dem Aluhut keinen Sonnenbrand bekommen. Meine Analyse hier basiert auf der Annahme, dass wir mit einem menschenbeeinflussten Klimawandel zu kämpfen haben und unser Handeln verantworten müssen. Auf der zweiten Stufe geht es darum, eine angemessene Reaktion auf diesen Klimawandel zu finden. Die Reduktion der CO2-Emission scheint eine solche angemessene Reaktion zu sein. Ich teile diese
Einschätzung. Auf der dritten Stufe geht es darum, ob die Politik,
damit sich die Bürger den Maßnahmen der CO2-Reduktion anschließen, aktiv lenken und diese zu Investitionen zwingen muss, oder ob sie durch Schubsen (Nudging) mit wenig Aufwand externe Impulse zu intrinsischen
Motiven wandeln kann. Ich bin „Schubser“. Auf der vierten Stufe geht es darum, ob man ein solches Generationenprojekt mit einer zusätzlichen, vielleicht auch sachfremden Agenda befrachten darf und wie sehr diese Nebenziele Berücksichtigung finden müssen. Ich bin für die Reinheit eines Konzeptes. Ich lehne das GEG ab, weil es durch die Stufen drei und vier so verbogen und missbraucht wurde, dass es aktiv schädlich sein wird, Wohlstand und Vermögen vernichten wird, den Immobilienbestand entwerten wird, horrend teuer werden wird, ein aussichtsreiches Geschäftsmodell für die deutsche Wirtschaft vernichten wird und insgesamt zu einer politischen Mogelpackung verkommen wird.

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