Pro
Es ist doch ganz offensichtlich: Die Fördermittel haben die Preise für Wärmepumpen zumindest nicht gesenkt. Die Politik hat großzügig Gelder ausgeschüttet, wie ein Regisseur, der zu viele Statisten auf die Bühne schickt – und was geschah? Die Preise haben eher noch angezogen. Hersteller, Großhandel und Handwerker sind auf den Zug aufgesprungen. Warum sollte man die Preise senken, wenn der Staat den Bürgern das Portemonnaie füllt? Und so wurde die Wärmepumpe zur Symbolfigur eines absurden Theaterstücks, in dem alle gewinnen wollten. Ich meine: Fördermittel sollen erleichtern, nicht verteuern. Aber es wurde ein missglücktes Drama: Der Text war unverständlich, die Inszenierung schwere Kost. Ja, es ist ein Trauerspiel, und es zeigt, dass gute Absichten allein nicht genügen. Guckt man zudem noch, wie alle namhaften Hersteller die Produktionskapazitäten erhöht haben, die Stückpreise aber dennoch gleich geblieben sind, klingeln bei mir schon die Alarmglocken. Der Klimawandel drängt sich mit Macht in alle Lebensbereiche. Da hätte sich die Wärmepumpe auch ohne Subventionen durchgesetzt.
Kontra
Also mal ehrlich: Dass die Fördermittel die Preise für Wärmepumpen erhöht haben sollen – das klingt so, als würden die Handwerker morgens beim Frühstück sagen: „Schatz, der Staat zahlt 30 Prozent dazu, da schlage ich mal eben 30 Prozent drauf.“ So läuft’s halt nicht. Wärmepumpen sind teuer, klar. Aber das liegt weniger am Geldsegen der Regierung, als eher daran, dass vor gar nicht allzu langer Zeit alle gleichzeitig eine haben wollten und die Firmen gar nicht hinterherkamen. Wenn ich beim Bäcker plötzlich hundert Brötchen bestelle, kostet das Brötchen auch nicht gleich doppelt so viel – der Ofen ist einfach voll. Förderungen haben eher den Effekt, dass sich Leute trauen, überhaupt in so eine Technik zu investieren. Ohne Zuschüsse würden viele sagen: „Nö, bleib ich beim Gas.“ Und dann? Klimaziele ade. Klar, man könnte über Bürokratie, Anträge und Wartezeiten lachen, das wäre Comedy pur. Aber die hohen Preise allein den Fördermitteln in die Schuhe zu schieben – das ist ungefähr so logisch wie zu behaupten, dass der Regen vom Regenschirm kommt.

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SBZ-Chefredakteur