Pro
Man muss es deutlich sagen: In der SBZ sind KI und Digitalisierung allgegenwärtig – zu allgegenwärtig. Gefühlt jeder zweite Artikel, jede zweite Reportage schreit nach der „Revolution“ durch Algorithmen, als hätten wir ohne Maschinenintelligenz kein Anrecht mehr auf handwerkliche Kompetenz. Aber wir sind Handwerker! Wir bauen Bäder, installieren Heizungen, sorgen für Trinkwasserhygiene. Unsere Kunst liegt im Können, in Erfahrung, Präzision, nicht in irgendwelchen Datenströmen. Diese Flut von KI-Berichten erzeugt Hektik und Unsicherheit; sie suggeriert, wer nicht sofort digitalisiert, sei überholt. Und so verschwinden die wahren Schätze unseres Berufs aus dem Blickfeld: der sorgfältige hydraulische Abgleich, die durchdachte Badplanung, die feine Beratung am Kunden. Ein Magazin, das sich zu sehr der Technik-Hysterie hingibt, verliert den Bezug zu seiner Leserschaft. KI ist ein Werkzeug, mehr nicht. Wir berichten über wichtige Entwicklungen, aber wer KI und Digitalisierung zum Maßstab erhebt, riskiert, dass handwerkliche Meisterschaft und Erfahrung unsichtbar werden. Und das wäre ein wahrer Verlust, nicht nur für die SBZ.
Kontra
Also, ich verstehe ja, warum manche sagen: „Ach, schon wieder KI und Digitalisierung … reicht’s nicht?“ Aber mal ehrlich: Wer heute Bäder plant oder Heizungen installiert und sich weigert, ein bisschen KI zu nutzen, der lebt vermutlich noch mit der Glühbirne von Edison. Klar, wir sind Handwerker, wir arbeiten mit Werkzeugen – und ein bisschen Schweiß. Aber KI ist jetzt halt unser neues Werkzeug. Sie hilft, die komplizierten Berechnungen schneller zu erledigen, Fehler zu vermeiden und Energie effizient zu nutzen. Und das alles, ohne dass wir unsere Liebe zum Handwerk verlieren. Wer das ignoriert, verpasst die Chance, seinen Betrieb zukunftssicher zu machen. Es geht nicht darum, dass Maschinen die Arbeit übernehmen, sondern dass sie uns die Arbeit erleichtern. Und mal ehrlich: Wer will schon freiwillig stundenlang an Tabellen herumfummeln, wenn ein kluger Algorithmus das genauso gut kann? Und dadurch mehr Zeit für das Wesentliche ist: Kunden, Ausstellungen, handwerkliche Perfektion? KI ist kein Feind, sie ist der neue Kollege, und wer das nicht begreift, ist am Ende der, der sich wundert, warum die Konkurrenz schneller, smarter und effizienter ist. Deshalb steht in dieser und den nächsten SBZ-Ausgaben auch immer was zu KI und Digitalisierung drin.

Bild: SBZ
SBZ-Chefredakteur