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Heizungstechnik

2021 wurden 10 % mehr Wärmerzeuger verkauft

Absatz von Wärmeerzeugern in Deutschland 2012 bis 2021.

BDH

Absatz von Wärmeerzeugern in Deutschland 2012 bis 2021.

Die Heizungsindustrie blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2021 zurück. Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) weist in seiner Jahresbilanz ein Plus von 10 % im deutschen Gesamtmarkt aus. Dies entspricht rund 929 000 in Verkehr gebrachten Wärmeerzeugern (2020: 842 000).

Den größten Zuwachs beim Verkauf von Wärmeerzeugern gegenüber dem Vorjahr gab es im Jahr 2021 im Segment Biomasse-Heizkessel mit einem Plus von 41 % auf 76 500 Stück. Auf Systemebene gab es hier bei Pellet-Heizkesseln mit 53 000 Einheiten auch das größte Plus von 51 %. Am Gesamtabsatz hatte das Segment Biomasse-Heizkessel im Jahr 2021 einen Anteil von 8,2 % (2020: 6,4 %).

Das zweitgrößte Wachstum gab es im Segment Heizungs-Wärmepumpen mit einem Plus von 28 % auf 154 000 in Verkehr gebrachte Geräte. Innerhalb des Segments war die Luft/Wasser-Wärmepumpe mit einem Plus von 33 % auf 127 000 Einheiten die dominierende Technik.

Die absatzstärkste Technik war 2021 im stark von der Heizungsmodernisierung geprägten Markt wie in den Jahren zuvor die Gas-Heizung mit einem Anteil von 70,3 %, Gas-Brennwertheizkessel hatten einen Anteil am Gesamtmarkt von 61,7 % und innerhalb des Gas-Segments von 87,7 %.

Auch bei der Öl-Heizung gab es einen kleinen Zuwachs um 2 % auf 45 500 Stück. Mit 43 000 Einheiten hat hier die Brennwerttechnik eine Quote von 94 %.

Betrachtet man den absoluten Zuwachs, liegt die Wärmepumpe mit einem Gewinn von 34 000 Stück klar vor der Gas-Heizung mit einem Zuwachs von 29 500 Stück. Biomasse-Heizungen legten absolut um 22 500 Stück zu. Bei Öl-Heizungen betrug das absolute Plus rund 1000 Stück.

Systeme zur Nutzung erneuerbarer Energien hatten am gesamten Marktwachstum (87 000 Stück) somit einen Anteil von fast 65 % und Heizungs-Wärmepumpen von 39 %. (Aufgrund der Rundung auf 500 in der BDH-Statistik sind kleinere Abweichung möglich.)

Ein Absatz von über 900 000 Wärmeerzeugern wurde zuletzt in den Jahren 1999 (901 000) und 1998 (920 000) gemeldet. Den Tiefpunkt gab es im Jahr 2007 mit 550 000 Stück nach der Anhebung der MwSt. von 16 auf 19 %.

Markterfolg durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude

Die positive Marktentwicklung führt der BDH insbesondere auf die attraktive Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zurück. BDH-Präsident Uwe Glock: „Die Förderung ist ein Erfolg. Nach Jahrzehnten des Modernisierungsstaus, sehen wir jetzt, dass die Menschen bereit sind, in Klimaschutz zu investieren. Nach dem Stopp der KfW-Effizienzhausförderung gilt es, das Vertrauen der Menschen bezüglich einer Investition in die Modernisierung ihrer Heizungen zu stärken. Dies gelingt nur durch eine verstetigte und unveränderte Förderung durch das BEG.“

65-%-Klausel für erneuerbare Energien verändert den Markt

Die Ampel-Koalition und auch die Bundesregierungen haben allerdings bereits Änderungen angekündigt, die die Absatzstatistik in den kommenden Jahren deutlich beeinflussen wird, eventuell zunächst durch Vorzieheffekte. Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), will die Anpassung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) inklusive der 65-%-Klausel für erneuerbare Energien bis Ende April 2022 als Bestandteil des ersten Teils des Klimaschutz-Pakets der Bundesregierung „aufs Gleis setzen“.

Die 65-%-Klausel für erneuerbare Energien sieht vor, dass ab 2025 jede neu eingebaute Heizung (auch bei der Heizungsmodernisierung) auf der Basis von mindestens 65 % erneuerbarer Energien betrieben werden muss. Das ist aus heutiger Sicht nur mit Wärmepumpen, Biomasse-Heizungen und solchen in einer Hybrid-Heizung möglich. Ob auch dekarbonisierte Brennstoffe oder gasförmige und flüssige Biomasse angerechnet werden können, ist zurzeit noch offen. Eine gesonderte Regelung ist auch für KWK-Anlagen denkbar. Zudem ist zu erwarten, dass neben thermischen Solaranlagen auch Erträge von Photovoltaik-Anlagen angerechnet werden können.

Jedenfalls plant Habeck – um Fehlinvestitionen [der Heizungsmodernisierer], die nicht mit den Klimazielen vereinbar sind, zu vermeiden – und den Markthochlauf von Wärmepumpen voranbringen, dass die Bundesförderung für effiziente Gebäude zügig angepasst wird. Sie soll die geplanten neuen Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes flankieren und bis 2025 den Markt durch effiziente Anreize an diese Schritte heranführen. Im Neubau geht die Ära der Gas-Heizung bereits zu Ende, die Öl-Heizung spielt hier schon seit Jahren keine Rolle mehr. ■