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Hydraulischer Abgleich im Altbau

Ventilunterteil begrenzt den Durchfluss

Von allen Heizanlagen sind 90 % nicht optimal einreguliert. Während sich der hydraulische Abgleich im Neubau aufgrund der bekannten Größen noch relativ einfach bewerkstelligen lässt, treffen Planer und Installateure im Gebäudebestand auf beträchtliche Hindernisse. Und da 80 % des aktuellen Gebäudebestandes auch im Jahr 2050 noch stehen werden, ist das Einsparpotenzial gerade dort besonders groß. Häufig sind im Altbau jedoch die erforderlichen Auslegungsparameter nicht oder nur teilweise bekannt.

Typische Probleme können sein: fehlende Dokumentation zur Systemstruktur der Altanlagen oder zu eng gebaute Anlagen, sodass erforderliche Armaturen wie Differenzdruckregler nicht nachgerüstet werden können. Der Einsatz herkömmlicher Armaturen stößt hier oft an seine Grenzen. Darüber hinaus sind die Rohrleitungen häufig weit verzweigt und es ist nicht oder nur schlecht erkennbar, wo die einzelnen Heizkörper eingebunden sind, oder es befinden sich Abschnitte mit wenigen Heizkörpern und geringer Leistung direkt neben Abschnitten mit vielen Heizkörpern und evtl. großer Leistung. In solchen Fällen kann der Anteil des Rohrnetzwiderstandes den einzelnen Heizkörpern nicht eindeutig zugeordnet werden. Die Ermittlung der Ventileinstellposition in Abhängigkeit vom Differenzdruck wird somit erschwert oder gar unmöglich.

Für solche Herausforderungen hat TA Heimeier eine neue Technologie, die Automatic Flow Control (AFC, deutsch: automatische Durchflussregelung), entwickelt. Der Schlüssel zum automatischen hydraulischen Abgleich des Systems ist ein innovativer Ventil­einsatz. Dieser sorgt dafür, dass die eingestellte Durchflussmenge in keiner Situation, z.B. durch das Abschalten von Verbrauchern oder in der morgendlichen Aufheizphase, überschritten wird. Die Ventile sollen sich auch für komplexe Anlagen mit unbekannter Leitungsführung im Altbau gut eignen.

Automatische Durchflussregelung

Damit eröffnet sich Installateuren eine einfache Lösung für den hydraulischen Abgleich unter erschwerten Bedingungen: Das Ventilunterteil A-exact mit automatischer Durchflussregelung begrenzt den maximalen Durchfluss unabhängig vom Differenzdruck auf den mit einem Spezialschlüssel voreingestellten Wert. Dabei sind Durchflussbereiche von 10–150l/h möglich.

Das Unterteil ist in Standardbaulängen erhältlich und lässt sich somit gegen bereits installierte Heizkörperventile austauschen. Insbesondere Heizsysteme älterer Bauart mit schwer zugänglichen oder engen Bereichen lassen sich auf diese Weise einfach sanieren, da keine Differenzdruckregler mehr notwendig sind und das Ventil direkt am Heizkörper eingesetzt wird. Aufgrund des optimierten Geräuschverhaltens kann es für Differenzdrücke bis 60kPa eingesetzt werden. Voraussetzung ist dabei die vollständige Entlüftung der Anlage.

Der Installateur profitiert von der simplen Anwendung des Ventils: Keine komplexen Berechnungen für den hydraulischen Abgleich, die Durchflussmenge lässt sich direkt am Ventil einstellen, schnelle und kostengünstige Inbetriebnahme.

Die AFC-Technologie hat breite Anwendungsmöglichkeiten

Auch in kleinen Anlagen, deren nicht verringerbare Pumpen-Förderhöhe> 15kPa ist, sei das A-exact eine sinnvolle Lösung. Ein typischer Anwendungsfall sind bestehende Gas-etagenheizungen, bei denen keine Möglichkeit besteht, einen Differenzdruckregler zu installieren, weil deren Rohrleitungen direkt hinter dem Brennwertgerät in der Wand verschwinden. Berechnungsbeispiel:

  • Heizkörperleistung Q 1000 W
  • Systemspreizung Δt = 15 K
  • Einstellwert: 6 (≈ 60 l/h)

Auch der Nutzer hat Vorteile: Neben verringerten Installationskosten wird der Wohnkomfort merklich gesteigert. Das Ventil regelt die gewünschten Raumtemperaturen genauer ein, sodass kein Nachregulieren mehr erforderlich ist.

Die AFC-Technologie findet darüber hinaus im Fußboden-Heizkreisverteiler Dynacon sowie der Serie Multibox AFC von TA Hei­meier Anwendung. Die Regelkartusche sorgt beim Dynacon dafür, dass der einmal ein­gestellte Durchfluss konstant gewährleistet wird. Der Durchfluss wird an die vorgegebenen Heizlasten angepasst. Der hydraulische Abgleich lässt sich dadurch leicht durchführen. Die Serie Multibox AFC ist die dezentrale Unterputz-Einzelraumregelung von TA Heimeier und jetzt mit automatischer Durchflussregelung in verschiedenen Ausführungen erhältlich: mit Thermostatventil (Multibox K), mit Rücklauftemperaturbegrenzer (RTL) oder mit beidem (Multibox K-RTL).

Info

Funktion des Ventilunterteils

Das Thermostat-Ventilunterteil A-exact ist eine Kombination aus Thermostat-Ventilunterteil und automatischem Durchflussregler.

Thermostatventil: Regeltechnisch betrachtet sind Thermostatventile stetige Proportionalregler (P-Regler) ohne Hilfs- bzw. Fremdenergie. Die Änderung der Raumlufttemperatur (Regelgröße) ist proportional zur Änderung des Ventilhubes (Stellgröße). Steigt die Raumlufttemperatur (z.B. durch Sonneneinstrahlung), so dehnt sich die Flussigkeit im Temperaturfuhler des Thermostatkopfes aus und wirkt auf das Wellrohr. Dieses drosselt uber die Ventilspindel die Wasserzufuhr zum Heizkörper. Bei sinkender Raumlufttemperatur verläuft der Vorgang umgekehrt. Die durch Temperaturänderung hervorgerufene Ventil­hubänderung beträgt 0,22mm/K Raumlufttemperaturänderung.

Automatischer Durchflussregler: Durch Drehen der Ziffernkappe mit dem A-exact-­Einstellschlüssel wird der Hub des Regulierkegels auf den berechneten Durchflusssollwert eingestellt. Steigt der Durchfluss am Ventil, so wird die Hülse durch den steigenden Druck bewegt und begrenzt dadurch den Durchfluss stetig auf den eingestellten Wert. Der ein­gestellte Durchfluss wird somit niemals überschritten. Sinkt der Durchfluss unter den ein­gestellten Wert, so drückt eine Feder die Hülse in ihre Ausgangsposition zurück.

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