Effizienz und Komfort steigern

19.11.2009 | Veröffentlicht in Ausgabe 22-2009 | Druckvorschau

Die Familienmitglieder der „Funk-Einzelraumregelung mit DEM“ im Überblick (v. l.): Raumfühler T-54 und T-55, Bedienteil I-76, Raumfühler mit Display T-75, SMS-Koppler R-56 sowie Funk-Regelmodul C-56 (hinten im Bild).

Mit dem „Dynamischen Energie Management“ (DEM) hat Uponor seine neueste Generation der Funk-Einzelraumregelung ausgestattet. Hauptvorteile sind eine verbesserte Energieeffizienz und ein erhöhter Wohnkomfort. Besonders interessant für den Fachhandwerker: Bei diesem System kann i. d. R. auf den manuellen hydraulischen Abgleich der Heizkreise am Heizkreisverteiler verzichtet werden.

Auf den ersten Blick wirkt die neueste Generation der Funk-Einzelraumregelung von Uponor wie ein klassisches System. Doch den entscheidenden Unterschied macht das „Dynamische Energie Management“ (DEM), womit sich u. a. eine Energieersparnis von bis zu 12 % erreichen lässt.

Energie wird durch Impulse verteilt

Wie funktioniert dieses System? Die softwaregesteuerte DEM-Technologie ermöglicht eine präzise Regelung, indem sie die benötigte Energie für jeden Raum durch Impulse verteilt. Die Länge der Impulse wird durch das System mit DEM kontinuierlich angeglichen und optimiert. Mittels Aufzeichnung und Auswertung des Temperaturverhaltens werden die Thermoantriebe am Heizkreisverteiler viermal häufiger geöffnet und gewährleisten so eine gleichmäßige Oberflächentemperatur. Ein hoher Durchfluss im kurzen Kreis bzw. ein zu geringer Durchfluss im langen Kreis, wie es bei einem System ohne Abgleich erfolgt, sind somit ausgeschlossen. Allerdings dürfen die Heizkreise in einem Raum, wenn sie über einen Raumthermostat gesteuert werden, ein Größenverhältnis von 2:1 nicht überschreiten. Sonst können sich sehr stark unterschiedliche Oberflächentemperaturen einstellen (Abhilfe: Der „zu kurze“ Heizkreis wird manuell nachreguliert).

Wichtig: DEM ersetzt nicht die Auslegung der Flächenheizung, denn nur mit optimal ausgelegten Heizkreisen lässt sich auch ein optimales Ergebnis erzielen. Außerdem sind die Berechnungsergebnisse der Flächenheizung für die Dimensionierung und Planung der gesamten Heizungs-Anlage erforderlich. Zudem beginnt die Wirkungsweise von DEM erst am Heizkreisverteiler. Bis hierhin muss ein hydraulischer Abgleich der Anlage durchgeführt werden.

Raum-Check und Komfort-Einstellung

Die Funktion „Auto-Abgleich“ macht für den Fachhandwerker den oftmals zeitaufwendigen manuellen Abgleich am Heizkreisverteiler der Flächentemperierung in den meisten Installationsfällen überflüssig. Gleichzeitig werden eventuell auftretende hydraulische Probleme reduziert, die z.B. durch eine nachträgliche Veränderung des Bodenbelags (Parkett ersetzt Teppichboden) entstehen können.

Zusätzliche Vorzüge des Auto-Abgleichs sind eine deutlich verbesserte Raumtemperaturkontrolle, da ein Überheizen oder eine zu geringe Heizleistung effizient vermieden werden: Das spart für den Nutzer Energie bei einem gleichzeitig erhöhten Komfort.

Die Installation bzw. die Aktivierung des Auto-Abgleichs erfolgt zeitsparend und nahezu selbsterklärend über das neue Bedienmodul I-76, als zentraler Komponente der neuen Funk-Einzelraumregelung. Auch die weiteren Funktionen lassen sich über das zentrale Bedienmodul leicht installieren und bedienen: Die Raum-Check-Funktion prüft, ob Heizkreise und codierte Raumthermostate richtig zueinander passen. Dies erfolgt während der Nachtstunden, um äußere Einflüsse wie Fremdwärme auszuschließen

Praktisch für die Überwachung des Heiz-/Kühlverhaltens der Anlage und eine zusätzliche Möglichkeit zur Energieeinsparung ist die „Versorgungsdiagnose“ der DEM-Technologie. Sie überwacht das Verhalten der Anlagen und gibt eine Fehlermeldung am Bedienmodul heraus, wenn die Anlage überversorgt (Vorlauftemperaturen sind zu hoch) oder unterversorgt (Sollwert wird nicht erreicht) ist.

Die „Komfort“-Einstellung wird dann genutzt, wenn z.B. eine Zusatzheizung, wie ein offener Kamin oder ein Kaminofen, im Raum mit Flächenheizung vorhanden ist. Diese Funktion verhindert bei Erreichen der eingestellten Raumtemperatur ein vollständiges Auskühlen der Heizflächen in der Fußbodenoberfläche. Der Nutzer spart mit dieser Funktion Energie beim Wiederaufheizen und erhält eine behagliche Raumtemperatur, auch wenn das letzte Stück Holz im Ofen längst verglimmt ist.

Raum-Bypass und SMS-Koppler

Die optionale Funktion „Raum Bypass“ ermöglicht die Nutzung eines Raumes als Bypass: Ein Kreis bleibt geöffnet, obwohl alle anderen Kreise geschlossen sind. Dadurch kann der Betrieb einer Anlage mit Mindestdurchfluss, z.B. Wärmepumpe, und einem zu klein dimensionierten Pufferspeicher optimiert werden. Allerdings ist der „Raum Bypass“ keine Lösung, bei der auf einem Pufferspeicher verzichtet werden kann

Bei Anwendern, die Wert auf zusätzlichen Komfort und hohe Flexibilität legen, lässt sich die Funk-Einzelraumregelung mit dem SMS-Koppler ergänzen. Mittels dieser mobilen Kommunikation kann ein Referenzraum überwacht werden. Ein Fehlverhalten wie ein Absenken der Raumtemperatur im Betriebszustand wird per SMS als Fehlermeldung versendet. Zusätzlich bietet der SMS-Koppler die Möglichkeit, aus der Ferne per SMS z.B. ein aktiviertes Absenkprofil umzustellen oder die Urlaubseinstellung zu deaktivieren. So ist nach Feierabend oder nach der Rückkehr aus dem Winterurlaub die Wohnung bei Ankunft angenehm warm.

Um die Kommunikation zwischen der Anlage und dem Mobiltelefon zu garantieren, ist eine aktive SIM-Karte notwendig. Der Einsatz von Pre-Paid Karten bietet hier eine günstige Variante der sicheren, mobilen Kommunikation.

Kompatibilität von Komponenten prüfen

Wie bei der bereits bekannten, konventionellen Regelungstechnik muss auch bei einer Funk-Einzelraumreglung mit DEM eine fachgerechte Auslegung des Flächenheiz- oder -kühlsystems vorgenommen werden. Dazu gehören z.B. die Berechnung, die Dimensionierung und Planung der in der Anlage integrierten Pumpen und Rohrleitungen.

Grundsätzlich ist das System sowohl für den Einsatz in Neu- und Altbauten geeignet, wobei Uponor das größte Marktpotenzial im Modernisierungsbereich sieht. Bei einem bereits vorhandenen Regelungssystem empfiehlt sich für den Fachhandwerker, die Kompatibilität der einzelnen Komponenten im Voraus genau zu überprüfen, um eine reibungslose Zusammenarbeit zu gewährleisten. Laut Uponor ist es weitestgehend ausgeschlossen, vorhandene Regelmodule mit neuen Bedienmodulen in Kombination zu installieren. Dagegen könnten bereits installierte Raumfühler bestimmter Baugruppen problemlos mit der neuesten Regeltechnik mit DEM-Technologie verwendet werden. Die integrierten Funktionen lassen sich zudem mit bestehenden Uponor Verteilern und 24-V-Stellantrieben nutzen.

Um eventuellen Verwechslungen von bestehenden und neuen Komponenten vorzubeugen, wird eine Farbcodierung verwendet: Grau ist die Farbe der neuesten Generation der Regelungstechnik mit DEM. Zusammen mit der spezifischen Artikelbezeichnung auf der Rückseite des Gehäuses lässt sich so eine eventuelle Verwechslung bei der Montage vermeiden.