Die Auswahl der WC-Keramik ist oft der letzte Schritt in der Badplanung und erfolgt in erster Linie nach ästhetischen Kriterien. Doch moderne WC-System-Lösungen können mehr. Es gibt eine Vielzahl fortschrittlicher Funktionen, welche die Bedürfnisse von Endkunden und Installateuren passgenau erfüllen. Badberater können ihre Kunden mit hoher Ausspülleistung überzeugen, die das WC reinigungsfreundlicher und hygienischer macht. Weitere Zusatzfunktionen wie Geruchsabsaugung oder Duschfunktion machen den WC-Aufenthalt zudem deutlich angenehmer. Installateure legen Wert auf eine einfache, zeitsparende und sichere Montage. Garantien und Ersatzteilsicherheiten geben allen Beteiligten Sicherheit.
Abstimmung von Spültechnik und Keramik
Kunden entscheiden sich meist für eine geschlossene, spülrandlose Keramik. Die glatten Außen- und Innenflächen bieten eine klare Ästhetik und sind leicht sauber zu halten. Bei Themen wie Spülleistung und Reinigungsfreundlichkeit kommt es aber nicht nur auf die Keramik selbst an, sondern auch auf die Technik hinter der Wand. Beim Geberit-WC-System beispielsweise sind Keramiken mit Drehspüler und einer asymmetrischen Wasserführung durch das Becken so abgestimmt, dass sie zusammen mit der Unterputz-Spültechnik des Herstellers eine sehr gute Spülleistung erreichen. Zudem ist das System wesentlich leiser als herkömmliche WCs. In der Praxis bedeutet das für den Nutzer eine saubere und gründliche Ausspülung mit nur einem Spülvorgang, weniger Reinigungsaufwand und einen geringeren Wasserverbrauch.
Zur Anpassung der Spülleistung an verschiedene Keramiken sollte das Spülventil des Unterputzspülkastens zudem mit einfachen Einstellmöglichkeiten für die Wassermenge und die Stärke des Spülstroms ausgestattet sein. Ein wichtiger Hygieneaspekt für den Einsatz von WCs in Kliniken, Arztpraxen oder Altenheimen ist zudem die Bildung von Aerosolen. Bei stark turbulenter Verwirbelung des Spülstroms können die Aerosole Keime aus dem WC in die Raumluft transportieren und damit Ansteckungsgefahren auslösen. Laut Bericht des Prüflabors SMP GmbH wurde zum Beispiel bei dem Wirbelstromspüler-WC Geberit One mit Turboflush-Spültechnik und Unterputzspülkasten „keine bedeutende Verbreitung von Keimen während des Spülvorgangs“ gemessen. Es ist sehr gut für hygienisch sensible Bereiche geeignet.
Zusatzkomfort beim WC berücksichtigen
Im Trend liegen zum Beispiel Dusch-WCs. Sie integrieren die Funktion eines Bidets in die WC-Keramik und sind damit eine platzsparende Lösung. WCs mit Po-Dusche gibt es heute in einer Vielzahl von Ausführungen und Ausstattungsvarianten. Die einfachste Möglichkeit für den Einbau sind Aufsatzanlagen, welche den WC-Sitz auf einer vorhandenen Keramik ersetzen. Ästhetisch ansprechender und reinigungsfreundlicher sind Komplettanlagen, wobei die Duschfunktion in die Keramik integriert ist. Bei den Kunden in Deutschland und Europa kommen vor allem Dusch-WCs gut an, denen man die Technik nicht auf den ersten Blick ansieht und die einfach und intuitiv zu bedienen sind.
Die Modellauswahl reicht von preiswerten Varianten mit der Grundfunktion der Po-Dusche bis hin zu Topanlagen mit Ladydusche, Föhn, Sitzheizung, automatischer Deckelöffnung und Geruchsabsaugung. Eine Geruchsabsaugung, die in die Keramik integriert ist oder die separat unter der Betätigungsplatte eingebaut werden kann, beseitigt unangenehme Gerüche und lässt sie nicht in den Raum gelangen. Sinnvoll sind zudem Orientierungslichter am WC. Sie weisen nachts den Weg, ohne zu blenden. Leuchten können zum Beispiel in den WC-Platz integriert werden. Eine weitere Komfortfunktion fürs Privatbad sind berührungslose Betätigungsplatten, bei denen die Spülung durch Annäherung der Hand ohne manuelle Betätigung gestartet wird. Eher für den öffentlichen Bereich oder für Menschen mit Einschränkungen sinnvoll sind zudem automatische Spülungen oder Fernauslösungen.
Kein WC ohne Stromanschluss
Die genannten Funktionen haben eines gemeinsam: Sie benötigen eine Stromversorgung. Daran sollten Badplaner denken. Einen Stromanschluss am Unterputzspülkasten vorzusehen, ist mit Lösungen wie einer „Power & Connect Box“ (Geberit) im Montageelement leicht umzusetzen. Einmal durch den Elektriker an das 230-V-Stromnetz angeschlossen, können alle weiteren Arbeiten mit 12-V-Anschlüssen von Installateuren ohne Zusatzqualifikation im Elektrohandwerk durchgeführt werden. So lässt sich das WC schon beim Ersteinbau oder nachträglich mit attraktiven Komfortfunktionen aufwerten.
Designvielfalt: WCs für jede Stilrichtung
WC-Keramiken gibt es in einer Vielzahl von Designs. Preiswerte Keramiken mit nicht geschlossener Außenform werden eher im preiswerten Objektbereich eingesetzt, im Privatbad sind geschlossene Formen mit Designanspruch gefragt. Gerundete Formen sind zeitlose Klassiker, geometrisch-eckige Designs passen zu den aktuellen Badstilen mit kubischen Möbeln. Im Trend liegen zudem Keramiken mit matter Oberfläche.
WC-Sitze, die genau zur Keramikform passen, sind ebenfalls in vielen Ausführungen erhältlich. Häufig gewählt werden überlappende WC-Sitze, bei denen die Sitzbrille bei geschlossenem Deckel unsichtbar bleibt. Sandwichmodelle sind sehr flach aufgebaut, der Sitzring ist sichtbar. Toilettensitze sind ebenfalls in glänzender und matter Ausführung erhältlich. Arbeitserleichterung bieten Modelle mit „Quick Release“. Sitz und Deckel lassen sich hochgeklappt einfach nach oben abziehen. So lässt sich die Keramik leichter reinigen. Eine „Soft Closing“-Ausstattung, welche Sitz und Deckel beim Herunterklappen sanft und lautlos schließt, ist heute fast obligatorisch.
Das i-Tüpfelchen setzen die Betätigungsplatten für die Spülauslösung. Die Hersteller bieten heute Modelle in einer Vielzahl von runden und eckigen Formen, in vielen Farben sowie in Oberflächen von Kunststoff über Glas und Edelstahl bis zu Natur- oder Kunststein. Selbst individuell mit eigenen Motiven gestaltete Platten sind möglich.
Clevere Ausstattungen für eine hindernisfreie Montage
Die Installation geschlossener Keramiken mit komplett verdeckter Befestigung war für Monteure bisher aufwendig: Verschraubungen von unten, Befestigungen, welche die Keramik nicht fest an die Wand ziehen, oder Kleinteile, die in die Keramik fallen und eine Demontage erforderlich machen können, kosten Zeit. Moderne WC-Systeme arbeiten daher mit ausgefeilten Techniken wie der EFF3-Befestigung von Geberit. Ein Schneckengetriebe zieht die Keramik an der Gewindestange fest an die Wand, es wird über einen Sechskant-Inbusschlüssel über die Löcher für den WC-Sitz von oben festgezogen.
WC-Ausrichtung ohne Schablone möglich
Die Sitzbefestigung ist mit einem Kippdübel-Mechanismus ausgestattet, der das Scharnier bei einer Demontage in die Ursprungsposition zurückstellt. Auf diese Weise kann sie sich nicht lösen und in die Keramik fallen. Der WC-Sitz kann außerdem problemlos ohne Schablone ausgerichtet werden.
Vereinfacht wird die Installation auch durch werkzeuglose Masterfix-Wasseranschlüsse. Sie besitzen eine Überdrehsicherung nach dem Tankdeckelprinzip, die ein versehentliches Überdrehen der Befestigungsmutter verhindert. Die Anschlüsse halten ohne Hanfen und andere Abdichtungsmaßnahmen zuverlässig dicht. Durch diese Techniken lassen sich die Installationszeiten des WCs verkürzen.
Langfristige Sicherheit nach dem Kauf und der Installation
Für erhöhte Langlebigkeit der Produkte oder Zusatzkomfort am WC zahlen sich die Service-Angebote von Markenherstellern aus: Zum Beispiel erhalten Geberit-Kunden 50 Jahre Ersatzteilsicherheit auf alle austauschbaren mechanischen Teile des Unterputzspülkastens und der Betätigungsplatte. So ist sichergestellt, dass die Grundfunktionalität des Unterputzspülkastens während dieses Zeitraums erhalten bleibt. Zum Teil lebenslange Garantien auf bestimmte Keramiken bzw. Badserien und Garantieverlängerungen auf Dusch-WCs bieten den Kunden zusätzliche Sicherheiten. Es lohnt sich daher für Badberater und Installateure, auch die Zusatzkonditionen der Hersteller zu vergleichen.
Bild: Geberit
Bild: Geberit
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