Artikelsets für die Hosentasche – so werden SHK-Betriebe wieder zur ersten Adresse für Badplanung. Man stelle sich folgende Szene vor: „Diese freistehende Badewanne mit der schwarzen Armatur, genau so eine wollen wir auch.“ Der Installateur ist gerade mit der Wartung durch, als der Kunde ihm das Handy hinhält. „Die habe ich gestern auf Ihrem Firmenauto gesehen. Da war so ein QR-Code drauf. Ich habe draufgeklickt und plötzlich stand die Wanne in Originalgröße in meinem Badezimmer. Echt irre.“
Der Installateur grinst. Genau dafür hatte sein Chef die QR-Codes von TCZ (steht für: Team Christian Zinser) angeschafft. Sie führen zu virtuell dargestellten Artikelsets mit genau den Markenprodukten, die der Betrieb ohnehin verkauft. Er zückt sein Tablet. „Ich zeig Ihnen noch das passende Waschtischset mit Siphon, Armatur und Spiegel, in Originalgröße und komplett begehbar.“ Der Kunde schaut aufs Tablet und läuft einmal um die virtuelle Waschtischanlage herum. „Und das sieht später wirklich so aus?“ „Genau so. Und mit Produkten, die wir kennen und sauber einbauen können.“
Die Szene mag sich nach Zukunftsmusik anhören. Doch sie ist schon heute für viele SHK-Betriebe jeglicher Größe gelebter Alltag. Wie genau das funktioniert, wie Kundengewinnung auch mit kleinerem Budget, ohne IT-Wissen und ohne große Räumlichkeiten für Ausstellungen funktionieren kann, das zeigt das Beispiel „Virtuelle Vielfalt“ von TCZ, einem Spezialisten für die digitale Bemusterung.
Menschen sind visuell geprägt
Noch vor wenigen Jahren reichte es für viele SHK-Betriebe, eine Ausstellung zu betreiben, einige Marken zu präsentieren und mit Qualität und Handwerkserfahrung zu punkten. Doch die Kundenerwartungen haben sich verändert. Menschen sind visuell geprägt, erwarten schnelle Planungslösungen und emotionale Erlebnisse. Wer da nur mit gedruckten Katalogen oder veralteten Ausstellungskojen arbeitet, verliert gerade bei jüngeren, digitalaffinen Kundengruppen schnell an Glaubwürdigkeit.
Neue Player mischen die Branche auf
Zudem kommen neue Anbieter auf den Markt und verändern die Spielregeln. Onlineshops, große Baumarktketten und Möbelhäuser wie Ikea drängen mit durchdigitalisierten Planungsangeboten und zentral gelegenen Showrooms in die Innenstädte. Immer mehr Kunden nutzen digitale Badplaner von Großflächenmärkten oder lassen sich beim Einkaufsbummel beraten. Das ist bequem, spontan und immer mit Top-Ausstellungen. Doch die neuen Player verfügen selten über die fachliche Kompetenz eines SHK-Unternehmens, sind hingegen aber perfekt im Marketing organisiert. In der Folge verliert der SHK-Profi nicht selten die erste Kontaktmöglichkeit zum Kunden, und vielen SHK-Betrieben fehlt es an einer vergleichbaren Sichtbarkeit. Und das, obwohl die Branche über die größte fachliche Kompetenz verfügt und im weiteren Verlauf die deutlich bessere Qualität liefert. Wie also kann sich die SHK-Branche neu aufstellen? Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: mit neuen, modernen Kommunikationsformen, die einfach zu bedienen und nicht teuer sind.
Digitale Erweiterung statt Museumskoje
Ein Ansatz dafür ist die digitale Lösung des Softwareunternehmens TCZ. Unter dem Namen „Virtuelle Vielfalt“ erstellen die SHK- und IT-Spezialisten für das Handwerk hochwertige, realistisch inszenierte Artikelsets, die in Augmented Reality (AR) im echten Raum betrachtet werden können. Dabei werden virtuelle 3D-Modelle in die reale Umgebung projiziert.
Dafür ist jedes Artikelset mit einem QR-Code versehen. Der SHK-Betrieb kauft bei den Experten von TCZ quasi „nur“ die QR-Codes, hinter denen sich dann die virtuellen Artikelsets der eigenen Stammmarken verbergen. Lizenzen, Schulungspakete oder teure High-End-Geräte sind nicht notwendig.
Die von TCZ erstellten Artikelsets enthalten neben den Hauptkomponenten wie Waschtischunterschrank, Armatur und Spiegel auch alle relevanten Detailbauteile wie z. B. Siphon, Eckventile oder Anschlussschläuche. Das alles in korrekter Position und realistischer Darstellung: TCZ legt viel Wert auf exakte Maße, korrekte Höhen, saubere Texturen sowie die räumlich stimmige Platzierung im virtuellen Raum. So entsteht ein sehr hochwertiges 360°-Modell, das sich rundum betrachten lässt.
Der Kunde kann nun den QR-Code mit seinem Smartphone oder Tablet scannen und sofort erscheint ein Produktset in Originalgröße im Raum. So kann der Kunde sehen, wie z. B. eine Waschtischkombination in sein Badezimmer passt. Er kann sie aus allen Perspektiven betrachten, die Maße überprüfen, Proportionen einschätzen und Ausstattung und Details bewerten. Die Sets zeigen auch Komponenten wie Vorwände, Wand- und Bodenfliesen oder Schienen. All das schafft Transparenz und ermöglicht dem Handwerker eine viel präzisere Beratung. Warum benötigt eine Frontschublade eine u-förmige Aussparung? Warum ist die Armatur genau an dieser Stelle positioniert? Solche Fragen lassen sich anschaulich erklären und sind ein echter Mehrwert im Verkauf. Die Darstellung erfolgt in hochwertiger Ausführung, vollständig durchgeplant und gebrandet mit dem Firmenlogo des SHK-Betriebs.
Stets aktuelle QR-Codes statt Museumskojen
Die QR-Codes lassen sich in bestehende Ausstellungen einfügen oder ersetzen sie sogar komplett. Statt teure Ausstellungsflächen zu bauen oder zu modernisieren, braucht es jetzt nur noch eine freie Fläche mit den QR-Codes. Wo der QR-Code überall stehen kann, ist ganz egal: auf einer leeren Wand in der bestehenden Ausstellung, auf dem Firmenwagen, in der E-Mail-Signatur, auf der Firmenwebsite, in Werbebroschüren oder Social-Media-Kanälen. Die visuelle Produktpräsentation spart reale Fläche, macht die Ausstellung jederzeit erweiterbar und aktualisierbar.
Der QR-Code an der Wand bleibt übrigens immer gleich. Das dahinterliegende Set kann jederzeit geändert werden, ohne dass sich der Code ändert. Neue Farben? Neue Serie? Ein kurzer Anruf bei TCZ und die Ausstellung bleibt stets modern, ohne aufwendige Umbauten oder Investitionen. So bleibt das Marketing stabil und die Ausstellung flexibel.
Günstig und ohne komplexe Technik
Und was kostet das? Im Vergleich zu einer herkömmlichen Ausstellung nicht viel. Es braucht keinen Schulungsaufwand und keine komplexe Technik. Ein Smartphone oder Tablet reicht. Mit der „Virtuellen Vielfalt“ kann der SHK-Betrieb genau seine bevorzugten Marken erlebbar machen. Dafür entwickelt TCZ für jeden Kunden ganz individuelle Artikelsets. Das können z. B. fünf Waschtischsets, fünf Duschkombinationen, fünf WC-Lösungen und fünf Heizkörpervarianten seiner bevorzugten Stammhersteller sein. Die initiale Investition liegt bei rund 4000 Euro für 20 Artikelsets. Die laufenden Kosten beginnen bei 49 Euro im Monat für 20 Artikelsets für einfache Updates. Wer mehr Flexibilität möchte, wählt die Flat für 200 Euro pro Monat, dann sind alle Objekte jederzeit änderbar. Die Preise für die laufenden Kosten spiegeln vor allem den Hosting- und Traffic-Aufwand wider, denn alle Inhalte werden cloudbasiert verwaltet.
Mithilfe der Virtuellen Vielfalt kann der Kunde selbst entscheiden, wann und wo er sich mit der Badplanung beschäftigt: Er kann z. B. den QR-Code in der Ausstellung scannen und nimmt ihn mit nach Hause. Oder der Badplaner bringt sein Tablet oder Smartphone mit und hat so die digitalen Sets direkt beim Beratungstermin dabei. Die virtuelle freistehende Badewanne in Originalgröße steht dann erlebbar im Dachgeschoss, während der Installateur vor Ort berät. Das Ganze kann sich die Ehefrau des Kunden dann z. B. auch erst am Abend anschauen. Viele Kunden entdecken die Codes auch auf Fahrzeugen, Flyern oder in sozialen Medien und schauen sich die Produkte später am Handy oder Tablet an. So findet Beratung genau dort statt, wo sie am wirksamsten ist: beim Kunden, in seiner realen Umgebung, und genau dann, wenn er sich damit beschäftigen möchte.
Modern auftreten und Fachkräfte gewinnen
Auch in Zeiten von Fachkräftemangel kann die Virtuelle Vielfalt durchaus punkten. Die Idee: Ein Betrieb, der seine Monteure mit Tablets zur Präsentation der Virtuellen Vielfalt ausstattet, zeigt Innovationsgeist. Einige Kunden erlauben ihren Mitarbeitern dann ganz bewusst auch die private Nutzung der Tablets. Das wirkt modern, macht sympathisch und kostet nicht viel.
Kunden begeistern ohne große Investition
Virtuelle Vielfalt passt sich dem SHK-Betrieb an, nicht umgekehrt. Egal, ob große, kleine oder gar keine Ausstellung: Die QR-Codes lassen sich überall integrieren und bleiben immer aktuell. Die Bandbreite, wie TCZ-Kunden die Virtuelle Vielfalt heute nutzen, ist sehr weit. Manche ergänzen ihre bestehende Ausstellung damit, andere verwenden nur noch die QR-Codes. Schon eine freie Wand reicht aus, um präsent zu sein. Wer möchte, kann die Sets auch direkt mit zum Kunden nehmen und dort bemustern. Dafür braucht man keine teure Hardware oder Lizenzen, sondern das Smartphone oder ein Tablet genügen. SHK-Unternehmen zeigen die ihnen vertrauten Marken und bewährten Serien. So entsteht echte Beratung ohne Überforderung. Und mehr noch: Virtuelle Vielfalt gibt dem Fachhandwerk ein starkes Werkzeug an die Hand, um sich modern, flexibel und sichtbar gegen die neuen Player am Markt zu behaupten.

Bild: MSM Bäder + Wärme

Bild: MSM Bäder + Wärme

Bild: Scheible bad & heizung

Bild: Wurth S+H