Die Regenspende ist eine wichtige Größe bei der Bemessung von Regenentwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke. Die Bemessung erfolgt nach DIN 1986‑100. Für die genaue örtliche Ermittlung der Regenspenden sind allerdings die Werte nach Kostra-DWD zu verwenden. Kostra-DWD ist ein Starkregenkatalog, der vom Deutschen Wetterdienst (DWD) herausgegeben und bereits seit mehr als 30 Jahren regelmäßig erarbeitet wird. Kostra steht hierbei für „Koordinierte Starkniederschlagsregionalisierung und -auswertung“.
Traditionell werden Fortschreibungen in einem Rhythmus von etwa zehn Jahren durchgeführt. Seit Anfang 2023 ist nun die Kostra-DWD-2020 mit dem Bezugszeitraum 1951 bis 2020 gültig. Sie ersetzt den vorangegangenen Datensatz Kostra-DWD‑2010R. In der neuen und jetzt gültigen Version sind auch die kurzen Dauerstufen, wie die Fünf-Minuten-Regenspende (D = 5 min), von deutlicher Anhebung betroffen. Außerdem werden die Daten in der aktuellen Form in einem kleineren Raster von 5 km x 5 km
erhoben.
Die Kostra-Datensätze stehen als Geodaten entsprechend der „Verordnung zur Festlegung der Nutzungsbestimmungen für die Bereitstellung von Geodaten des Bundes“ im
Climate Data Center (CDC) des DWD unter www.dwd.de/cdc frei zur Verfügung und dürfen unter Beigabe eines Quellenvermerks weiterverwendet werden.
Für die Anwendung von Berechnungssoftware, wie der ZVSHK-Fachinformation und der Berechnungssoftware „Bemessung von vorgehängten und innen liegenden Rinnen“, wird empfohlen, für die Auslegung der Dachentwässerung nicht mehr die im Programm voreingestellten Werte zu verwenden. Stattdessen sollten Fachbetriebe sich vorab über die standortbezogenen Regenspenden nach Kostra-DWD-2020 informieren und die individuelle Eingabemöglichkeit des Programms nutzen.
Die derzeit im Onlineshop des ZVSHK bereitgestellte Fachinformation sowie das Programm werden zeitnah aktualisiert und schnellstmöglich angepasst. Bis dahin sollte das Programm ausschließlich mit der darin gegebenen Möglichkeit der individuellen Eingabe der Regenspende genutzt werden.
Bild: ZVSHK
