Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Smarte Messe

Wie lässt sich Energie effizienter nutzen oder gezielt einsparen und welche Lösungen bietet die Gebäudetechnik dazu an? Eine ausführliche Antwort auf diese Frage hat die IFH/Intherm 2016 gegeben. Das Thema zog sich wie ein roter Faden durch die gerne auch als Süddeutschlands wichtigster Branchentreff bezeichnete Fachmesse in Nürnberg. Egal ob Sanitär- oder Heizungstechnik, Klima- oder Lüftungsanlagen, die Entwicklungen der SHK-Industrie kennen vor allem eine Richtung: die Energieeffizienz zu verbessern. Allerdings bleibt anzumerken, dass die Energieeinsparung am und mit dem einzelnen Produkt allgemein nicht mehr allzu groß auszureizen ist. Der Trend geht dahin, deren Zusammenspiel innerhalb ganzer Systeme zu optimieren. Eine große Bedeutung im Messegeschehen wurde deshalb den Möglichkeiten der Regelung beigemessen. Zum dementsprechend wichtigen Thema hatten die Veranstalter deshalb den Bereich Smart-Home ausgerufen. So konnte sich das SHK-Handwerk bei den Firmen über rund 200 Produkte informieren. Neben einem eigenen Ausstellungsbereich griffen zudem viele Vorträge das Thema auf.

Mit dem Angebot sichtlich zufrieden zeigte sich Joachim Butz, Vorsitzender des Fachverbandes SHK Baden-Württemberg. „Die IFH/Intherm bot als erste SHK-Messe einen kompakten und umfassenden Überblick über die Smart-Home-Technologien, die es auf dem Markt gibt. Das Feedback und das Interesse der SHK-Handwerker waren sehr positiv“, sagte er in Nürnberg. „Der Fachverband SHK Baden-Württemberg wird gemeinsam mit den drei weiteren Trägerverbänden das Angebot rund um Smart-Home ausbauen.“

Armaturen denken mit

Der Anspruch an eine intelligente Vernetzung hat auch die Sanitär-Armaturenindustrie erreicht. Hier allerdings mit einem leicht anderen Schwerpunkt: der Trinkwasserhygiene. In die Gebäudetechnik eingebundene Zapfstellen ermöglichen es, mit wenig regeltechnischem Aufwand einen bestimmungsgemäßen Betrieb der Trinkwasserinstallation zu gewährleisten. Für zum Beispiel den öffentlichen und halböffentlichen Bereich haben die Anbieter Schell und Wimtec Systeme entwickelt, über die sich Armaturen zentral erfassen und steuern lassen, um etwa der Stagnation mit regelmäßigen Spülungen kontrolliert entgegenzuwirken.

Erstmals fand die IFH/Intherm mit der Beteiligung von vier Fachverbänden statt. Den Kreis der bisherigen Träger um die Fachverbände Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen ergänzte der Fachverband Sachsen. Als sogenannter Kooperationspartner beteiligte sich ferner der Fachverband Sachsen-Anhalt am Messegeschehen. Als Träger von Seiten der Hersteller trat der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) auf. „Die Hersteller zeigten Innovationen wie die Brennstoffzelle und die rasant fortschreitende Digitalisierung moderner Heizungstechnologien. Die SHK-Handwerker erhielten einen umfassenden Überblick über die Heizungstechnologien der Zukunft. Mit diesem Wissen können sie nun ihre Kunden noch besser vor Ort beraten“, sagte Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH.

Die Fachmesse ging mit mehr als 42 000 Fachbesuchern zu Ende. Größte Besuchergruppe war das SHK-Handwerk mit rund 27 000 Besuchern. Einkäufer aus der Industrie und dem Großhandel sowie Architekten und Planer komplettierten das Bild. Insgesamt vermeldete der Messeveranstalter GHM (Gesellschaft für Handwerksmessen) 627 ausstellende Firmen aus 20 Ländern. Alles in allem ein vorzeigbarer Erfolg, wie auch Dr. Wolfgang Schwarz befand, Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes SHK Bayern. „Die Aussteller freuten sich über die sehr hohe Qualität der Handwerksbesucher an ihren Ständen. Unisono berichteten sie über eine erneut gestiegene Anzahl von Entscheidern, die für das Ordern des Materials und die Auswahl der verwendeten Marken verantwortlich sind“, sagte er. „Mit der Erweiterung des bisherigen Trägertrios um den Fachverband SHK Sachsen konnte die IFH/Intherm ihr Einzugsgebiet erweitern. Viele sächsische Betriebe haben nun mit der IFH/Intherm eine neue Messeheimat mit Zukunftsperspektive.“

2018 findet die nächste IFH/Intherm in Nürnberg statt. Als Termin ist der 10. bis 13. April vorgesehen. Bis dahin dürfte auch das Thema Smart-Home einen weiteren Entwicklungssprung vollzogen haben.

Info

Ab zur Europameisterschaft der Berufe

Erst kam der Schweiß, dann die Freude: Julian Emmert aus Grenzach-Wyhlen in Baden-Württemberg und Lukas Bauer aus dem niedersächsischen Hardegsen haben sich auf der IFH/Intherm in Nürnberg für die Teilnahme an den Euroskills 2016 qualifiziert. Im Dezember werden sie in Göteborg bei den Europameisterschaften der Berufe für die deutschen Klempner und Anlagenmechaniker SHK antreten und ihr Bestes geben. Arbeiten unter Wettkampfbedingung – in der Sonderschau „weiter@bildung“ auf der Fachmesse zeigten die beiden besten Klempner und die drei besten deutschen Anlagenmechaniker SHK ihr ganzes Können. Jeweils zwei Tage lang lieferten sich die Kandidaten unter den Augen der Messebesucher einen spannenden Qualifikationswettkampf. Bis zum Turnierstart liegt allerdings noch eine Menge Training vor den Siegern. Neben rund sechs Wochen im Bundesleistungszentrum der SHK Berufe in Schweinfurt, absolvieren die beiden internationale Trainings in der Schweiz und in Schweden. Hierbei lernen sie dem hohen Leistungsdruck standzuhalten, mit unterschiedlichen Lichtbedingungen zu arbeiten und sich unter gar keinen Umständen ablenken zu lassen.