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Wird 2026 ein gutes Heizungsjahr für die SHK-Branche?

Pro

2026 wird ein gutes Heizungsjahr. Wenn Politik, Branchenverbände und SHK-Handwerk endlich an einem Strang ziehen. Und zwar in eine Richtung, nicht entgegengesetzt. Dazu gehört, dass die Entscheider in Berlin wieder ein offenes Ohr für die Belange der Branche haben. Es wird dann ein gutes Heizungsjahr, wenn Förderprogramme verlässlich werden und nicht jede Woche zur Diskussion gestellt werden. Wenn bürokratische Hürden abgebaut und Standards klar kommuniziert werden. Wenn Investoren und Hauseigentümer wissen, dass ihre Entscheidungen langfristig wirken und dass nachhaltige Heiztechnologien keine grünen Hirngespinste sind, sondern echte Zukunftslösungen. Wenn Wärmepumpen, Solarthermie und Biomasseheizungen konsequent ausgebaut werden. Wenn Bestandsmodernisierungen nicht aufgeschoben, sondern aktiv umgesetzt werden. Wenn der Neubausektor endlich wieder Fahrt aufnimmt und der „Bau-Turbo“ zündet. Wenn das alles zusammenkommt, dann wird 2026 nicht nur ein gutes Heizungsjahr, sondern es wird das Jahr, in dem die SHK-Branche gestärkt aus der Phase der Unsicherheiten hervorgeht. Und zwar Hersteller, Handel und Handwerk gleichermaßen, und nicht zuletzt auch die Branchenverbände. Denn gerade die ISH 2025 hat doch gezeigt: Wir wollen und wir können! 2025 war ein Jahr des Übergangs und der Neu(er)findung. 2026 kann kommen.


Kontra

Dieter LastBranchenkenner und Fachjournalist

Bild: Last

Dieter Last
Branchenkenner und Fachjournalist

Nein, weil die Trends gnadenlos in eine negative Richtung zeigen. Die miserable Absatzentwicklung nahm Ende 2023 ihren Anfang und gipfelte im letzten Jahr 2024 mit einem Minus von 46 %, also nur noch 712.500 verkauften Wärmeerzeugern. Diese Tendenz setzte sich im 1. Halbjahr mit einem Rückgang von 22 % weiter fort, auch wenn sich die Absatzzahlen der Wärmepumpe leicht erholen konnten. In der Summe ist das aber viel zu wenig, um den enormen Altbestand in Deutschland abzubauen. Immerhin sind bei uns etwa 3 Millionen Heizungsanlagen über 30 Jahre alt, der Großteil davon wird mit fossilen Brennstoffen betrieben, fast schon ein (Umwelt-)Skandal. Der Trend hin zu Erneuerbare-Energie-Formen ist im Wärmemarkt demnach kaum zu erkennen, auch wenn im 1. Halbjahr 2025 etwa 5 % mehr Wärmepumpen installiert wurden als Gasgeräte. Immobilienbesitzer fühlen sich – dank diffuser Politikeraussagen – verunsichert und haben häufig überhaupt keine Vorstellung mehr davon, was sie tun sollen. Die staatlichen Förderprogramme sind weitestgehend unbekannt und viele wollen erst einmal die kommunale Wärmeplanung abwarten. Ergo: Die Heizungsbranche muss jetzt wachrütteln, um bei den „Endgebrauchern“ positive Aufmerksamkeit zu erregen. Das gilt für das SHK-Fachhandwerk ebenso wie für die etablierten Branchenverbände. BDH, BWP, BSW, VdZ, ZVSHK und ZIV sollten sich umgehend auf eine breit angelegte Informationskampagne verständigen, um Immobilienbesitzern die Motivation zu bieten, die die politisch Handelnden schmerzlich vermissen lassen.

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