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Einsatz von mobilen Heizzentralen

Nicht nur Helfer in größter Not

Bei mobiler Wärme denken viele Heizungsfachhandwerker meistens zuerst an den Notfalleinsatz. Und natürlich ist dies gerade in den Wintermonaten bei frostigen Temperaturen ein wichtiges Feld der mobilen Wärmebereitstellung. Hier dient sie meist über einen kurzen Zeitraum als Ersatzwärme, bis der Kessel wieder läuft.

Weniger bekannt in der Branche ist, dass Wärmedienstleister übers ganze Jahr und vor allem auch in den wärmeren Monaten immer häufiger beauftragt werden, um z.B. Modernisierungen und Sanierungen mit mobiler Wärme abzusichern. Schließlich möchte heutzutage keiner mehr auf eine heiße Dusche verzichten. Aber viel entscheidender ist diese Möglichkeit, wenn es um Fernwärme geht: Laufende Verträge mit den Kunden müssen durchgängig erfüllt werden. Dies war auch im Olympiadorf in München der Fall, wo sich die Heizungsbaufirma Michael Unsin GmbH aus Erdweg einen mobilen Wärmedienstleister ins Boot holte, um während der Verlegung der Fernwärmeleitung eine durchgängige Wärmelieferung zu garantieren.

Zu verlegen war diese aufgrund von umfassenden Baumaßnahmen, die die Sanierung des Olympiadorfs nach sich zog. Das Olympiadorf wurde 1972 im Rahmen der Olympischen Sommerspiele errichtet, um Unterkünfte für die jungen Sportler bereitzustellen, und dient seitdem zahlreichen Studenten als Unterkunft während ihres Stu­diums. Nachdem die unter Ensembleschutz stehenden Bungalows im Olympiadorf bereits abgerissen und wieder aufgebaut worden waren (dies fand im Zeitraum von 2007 bis 2010 statt), stand das nächste Sanierungsprojekt an, das sich mit der Kernsanierung der Hochhausblöcke mit Studentenwohnungen sowie des gegenüberliegenden Komplexes alte Mensa beschäftigte.

Bei der alten Mensa, die den Studenten inzwischen wieder als Gemeinschaftszentrum zur Verfügung steht und auch eine Disco, Bierstube und ein Café beherbergt, umfasste die Kernsanierung unter anderem den Bau einer neuen Überdachung. Dafür müssen neue Betonfundamente an der jetzigen Stelle der Fernwärmeleitung eingelassen werden, was deren Verlegung erforderlich machte. Als Übergangslösung kamen mobile Heizungen zum Einsatz.

Zwei 600-kW-Heizcontainer schaffen Interimswärme

Als erstes wurde dafür einer der beiden Hochhaus-Komplexe vom Netz der hauseigenen Fernwärmeversorgung des Studentendorfs genommen. Rund 800 Studenten-Apartments befinden sich in den beiden Wohnhochhäusern, wovon eines in dieser Umbauphase von einer beweglichen Mobiheat-Heizzentrale MH 600 mit 600 kW Leistung übergangsversorgt wurde.

Eine Woche später wurden auch die mehr als 1000 Bungalows, die zu den beliebtesten Studentenwohnungen Münchens gehören, von der konventionellen Wärmeversorgung abgeklemmt und mit einer weiteren Heizzentrale MH 600 interimsbeheizt. Der Heizcontainer wurde dafür nahe des Mensagebäudes in unmittelbarer Nähe der Anschlussmöglichkeit platziert. So konnten die Arbeiten an der Fernwärmeleitung in Ruhe und vor allem planungssicher durchgeführt werden, ohne dass die Fernwärmekunden Einschränkungen hinsichtlich ihrer Wärmeversorgung hinnehmen mussten.

Der Service ist über den Fachgroßhandel zu bestellen

Besonderer Vorteil hier für den SHK-Betrieb: Lediglich die Anschlüsse für den Heizungsvor- und -rücklauf mussten vom Heizungsfachhandwerkerteam dafür vor Ort vorbereitet werden, denn der Wärmedienstleister bietet Produkt und Service aus einer Hand. Den Full-Service, der von der Anlieferung über Aufbau und Inbetriebnahme bis hin zu Einweisung der Verantwortlichen und Abbau reicht, kann der Fachhandwerker einfach über seinen vertrauten Ansprechpartner aus dem Fachgroßhandel beziehen. Mobiheat vertreibt seine Produkte über den dreistufigen Vertriebsweg und ist so deutschlandweit engmaschig vertreten.

Da die Heizzentralen dieses Anbieters alle aus eigener Herstellung kommen, sind die ausliefernden Service-Fachkräfte meist auch am Bau der Zentralen beteiligt, wodurch sie mit den Anlagen sehr gut vertraut sind, was auch im Olympiadorf der Fall war. Die Ausrüstung aller Zentralen mit an die Anforderungen der mobilen Wärme angepassten Niedertemperaturheizkesseln und bereits integrierten Hydraulikbauteilen wie Umwälzpumpen und MAG sowie allen notwendigen Sicherheitseinrichtungen ermöglichte den einfachen und schnellen Anschluss an das Heizsystem vor Ort. Die stets gleiche Konstruktionsweise der Serienmodelle gewährleistet zudem, dass die Einweisung der verantwortlichen Heizungsfachhandwerker vor Ort sowie die Bedienung unkompliziert ist. Eventuelle Störfälle lassen sich oft schon durch Beratung am Telefon beseitigen.

Der 24-h-Notrufservice lässt Kunden nicht im Kalten sitzen

Nach erfolgreichem Probelauf der Anlage im Olympiadorf wurde sie nach der Einweisung an die Heizungsfachhandwerker der Firma Michael Unsin übergeben. Damit endet aber der Rundum-Service nicht: Das Unternehmen bietet einen 24-h-Notrufservice und ist somit zu jeder Tages- und Nachtzeit erreichbar, um Störungen zu beseitigen. Da es gerade für die Kunden besonders am Wochenende schmerzhaft ist, auf Wärme zu verzichten, hat der Wärmedienstleister seit Kurzem auch samstags das Büro von 8 bis 13 Uhr geöffnet. Hier können auch für neue Aufträge Angebotserstellung und Auftragsbestätigung erfolgen sowie technische Erläuterungen gegeben werden. Für einen SHK-Betrieb bedeutet dies: Er kann dem Bauherrn ein Modernisierungsangebot mit planungssicherer und betriebssicherer Übergangswärme schnüren, das ihm Zusatzpunkte als Dienstleister einbringt und ihm vielleicht auch den nächsten Auftrag sichert.

Damit die Anlieferung und Inbetrieb­nahme auch so reibungslos verlaufen kann wie im Olympiadorf, ist das Vorabmanagement entscheidend. Sowohl die nötige Leistung als auch alle sonstigen Rahmenbedingungen werden zuvor abgeklärt, damit die Anlieferung und Inbetriebnahme für den Kunden reibungslos ablaufen kann. Hierzu gehören auch das erforderliche Zubehör wie druck- und temperaturbeständige Schläuche, Sicherheitsschellen, Brennstoff Öl, Gas oder Pellets, Größe des Öltanks, Stromanschlussmöglichkeiten, optionale Fernüberwachung sowie örtliche Gegebenheiten. Oft erfolgt auch der Vorabbesuch auf der Baustelle durch einen Techniker, um das Mo­dernisierungsprojekt planungssicher durchzuführen.

Serienproduktion sichert hohe Qualitätsstandards

Neben der Mobilität und Schnelligkeit, die bei der mobilen Wärme im Notfalleinsatz immer oberste Priorität hat – wenn es mal brennt, sind die Heizzentralen innerhalb von drei Stunden vor Ort –, ist bei solch großen Modernisierungsprojekten oft auch die flexible Anpassung an die Anforderungen des Sanierungs- bzw. Modernisierungsfalls entscheidend. Hierfür wurden Produkt- und Ange-botspalette stetig weiterentwickelt.

Das Unternehmen bietet mit mobilen Heizungen von 3 bis 2000 kW nicht nur ein weites Leistungsspektrum an. Es können auch erhöhte Ansprüche an die Druckhaltung durch spezielle Druckhalte- und Entgasungscontainer erfüllt werden. Die Brauchwasserversorgung kann für Heizzentralen von 100 bis 2000 kW mit eigens dafür gebauten Frischwassermodulen für 1300 bis 12360l/h bereitgestellt werden. Für Einsätze an Gebäuden, die sich in unmittelbarer Nähe zu Wohngebieten befinden, gibt es verschiedene Möglichkeiten für die Anpassung der Abgasleitungen wie Kaminverlängerungen, 3-Punkt-Abspannungen, Abgaskaminverlängerung für die Gebäudefassade oder mit einem freistehenden Stahlschornstein. So lassen sich Beeinträchtigungen der umliegenden Liegenschaften verhindern. Die Brennstoffbevorratung mit Öl erfolgt durch eigene Sicherheitsöltankbehälter von 5000 bis 20000 l. Genauso sind mobile Wärmeerzeuger mit Pellets als Betriebsstoff oder auch größere Leistungen möglich.

Ein weiteres Plus für den SHK-Betrieb ist die Multifunktionalität der Heizzentralen. Bei Modernisierungen am Gebäude kann z.B. auch die Estrichaufheizung übernommen werden. Dafür steht für die Großanlagen von 100 bis 2000 kW ein flexibel anpassbarer Stellmotor zur Verfügung, der auch gerne zur Frostschutzsicherung verwendet wird. Bei den Elektroheizmobilen gibt es dazu automatisch ablaufende Programme, die eine fachgerechte Estrichaustrocknung nach DIN 1264-4 und der Empfehlung des Bundesverbands für Flächenbeheizungen und Flächenkühlungen e. V. ermöglichen.

Die Hauptzentrale von Mobiheat ist im bayerischen Friedberg und wurde 2003 von den beiden Gesellschaftern Andreas Lutzenberger und Helmut Schäffer gegründet. Als Hersteller und Wärmedienstleister fertigt das Unternehmen anschlussfertige, mobile Heizzentralen im Elektrobetrieb von 3 bis 40 kW, Heizanhänger von 100 bis 300 kW und Heizcontainer mit 300 bis 2000 kW für Vermietung oder Verkauf, die als ideale Übergangslösung für Kesselausfall, Sanierung oder Modernisierungen gelten. Das Unternehmen beschäftigt rund 40 Mitarbeiter. Um eine nahtlose Versorgung mit mobiler Wärme deutschland- und europaweit zu garantieren, verfügt das Unternehmen über drei zentrale Standorte. Im Süden versorgt die Hauptzentrale in Friedberg bei Augsburg Süddeutschland, die Schweiz und alle angrenzenden europäischen Länder, während der Norden von Göttingen aus beliefert wird. Die Kunden in Österreich werden seit Juli 2012 vom eigenen Standort in Linz aus versorgt.

INFO

Auch für Sanierungen im Privatbereich

Nicht nur Planer und Heizungsfachhandwerker, die an großen Projekten der Heizungssanierung arbeiten, können von den Modernisierungshelfern profitieren. Gerade die Heizkesselerneuerung im Einfamilien- oder Mehrfamilienhaus, kann mit mobilen Elektroheizmobilen mit 3 bis 40 kW Leistung leicht umgesetzt werden. Die Geräte können Modernisierungshemmnisse beseitigen, die vielleicht mit dem Verzicht auf Wärme und Warmwasser beim Kunden vorhanden sind. Und das kann sich auch für den Handwerker rechnen: Er führt seine Arbeiten in Ruhe durch, ohne Einschränkungen für den jeweiligen Kunden, und kann eine Zusatzleistung abrechnen, die einfach über den Fachgroßhandel zu beziehen ist. Auch Modernisierungen bei frostigen Temperaturen lassen sich so problemlos umsetzen, was zur gleichmäßigeren Abwicklung der Aufträge führen kann und vielleicht den vollen Terminkalender nach der Heizsaison entzerrt. Für die Estrichaufheizung stehen spezielle Modelle mit automatischen Aufheizprogrammen (für Beleg­reifheizen und Funk­tionsheizen) nach DIN 1264-4 zur Verfügung und auch Warmwasserbereiter-Ausführungen sind vorhanden. Alle Geräte der neuen gelben Produktserie sind zudem zusätzlich mit einer extra Frostschutzsicherung ausgerüstet.

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