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Das verlangt die neue Schadstoffgrenze

Emissionen mindern

Schnäppchenjäger müssen nicht panisch aufspringen, denn es gibt keinen Grund zur Hektik. Wenn eine strengere Abgasnorm in Kraft tritt, heißt das noch lange nicht, dass bereits beim Autohändler präsentierte Fahrzeuge ab dem Stichtag – weil veraltet – zum Sonderpreis angeboten werden. Zur Erinnerung: Bis Ende 2020 galt für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge das bereits recht wertige Zulassungsverfahren „Euro 6d Temp“. Der Nachfolger lautet „Euro 6d-ISC-FCM“, bei dem die maximalen NOx-Grenz­werte (Stickoxid) unverändert bleiben. Mögliche Toleranzgrenzen sind allerdings nun noch enger gefasst – und die Einhaltung der Vorgaben während des Fahrbetriebs lässt sich aus den gespeicherten Motordaten ablesen.

Bedeutsame Reduktion: Zur Minderung der NOx-Werte ist einer von zwei Katalysatoren besonders nah ans Triebwerk herangerückt (blau).

Bild: VW Nutzfahrzeuge

Bedeutsame Reduktion: Zur Minderung der NOx-Werte ist einer von zwei Katalysatoren besonders nah ans Triebwerk herangerückt (blau).

Noch erhalten viele eine Euro-6d-Temp-Zulassung

Diese Verschärfung kommt für die Motoren­entwickler nicht unerwartet, sondern erfolgt planmäßig. Jetzt gilt für einen Benziner das Maximum von 90 mg NOx pro km im realen Fahrbetrieb, beim Diesel sind es 120 mg. Allerdings berücksichtigt die Umstellung von der einen auf die andere Zulassungsart den oft über etliche Quartale währenden Abverkauf bereits bestehender Fahrzeuge.

Übergangsfristen und vom Hersteller beantragte Ausnahmen führen nämlich dazu, dass noch im gesamten Jahr 2021 Fahrzeuge gemäß Euro 6d Temp erstmalig zugelassen werden können – und der Verkäufer im Nutzfahrzeugzentrum wird das Thema kaum von sich aus ansprechen. Der Entscheider für ein neues Fahrzeug im Handwerksbetrieb sollte allerdings Bescheid wissen und seine langfristige Planung danach ausrichten, um beim Verbrenner die wirksamste Abgastechnik unter die Motorhaube zu bekommen.

Transporter rüsten sich für den Herbst

Am Beispiel von Hersteller VW Nutzfahrzeuge lässt sich die Weiterentwicklung verdeutlichen: Während in der Lieferwagenklasse das Zulassungsverfahren „Euro 6d-ISC-FCM“ für den gerade gestarteten neuen Caddy bereits komplett ist, benötigt dafür die Nummer größer – der Transporter T6.1 – etliche weitere Monate. Schließlich muss eine Vielzahl von Varianten durch das Zulassungsverfahren gebracht werden.

Zunächst bekommt der hochwertiger ausgestattete Multivan mit Pkw-Zulassung das modifizierte Aggregat EA288NutzMAR mit 110 kW/150 PS. Weitere Leistungsstufen mit 66, 81 und 150 kW folgen sukzessive und erstrecken sich dann auch auf Kasten- bzw. Pritschenwagen, für die nachrangige Fristen gelten.

Abgasreinigung durch duale Katalysatoren

Volkswagen führt mit diesem modifizierten Diesel die Abgasreinigung nach dem Twindosing-Prinzip auch in der Transporterklasse ein. Hierbei ist ein erster Katalysator möglichst nah an den Motor herangerückt, um die Abwärme bestmöglich für die Stickoxid-Umwandlung nutzen zu können. Ein zweiter SCR-Kat befindet sich am Unterboden. Durch den größeren Abstand zum Motor sind die Abgase dort kühler – damit arbeitet je nach Betriebsweise des Fahrzeugs immer mindestens einer der Katalysatoren im optimalen Temperaturbereich und die Abgase lassen sich durch Harnstoffeinspritzung (Markenname Adblue) an zwei verschiedenen Stellen somit effizient nachbehandeln.

Dadurch werden auch bei hohen Belastungen (wie z. B. bei Kaltstart, im Anhängerbetrieb oder bei schnellen Autobahnfahrten) größtmögliche Wirkungsgrade erzielt und die aktuell bestehenden Grenzwerte deutlich unterboten. (TD)

Umfangreiche Zulassungsformalien: Für Transporter wird die schadstoffärmere Technik erst ab Herbst verbindlich. Darüber hinaus werden Hersteller Übergangsfristen nutzen.

Bild: SBZ / Dietrich

Umfangreiche Zulassungsformalien: Für Transporter wird die schadstoffärmere Technik erst ab Herbst verbindlich. Darüber hinaus werden Hersteller Übergangsfristen nutzen.

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