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Wie Mut und Marketing zum Erfolg führen

Wer die Welt bereist, steckt gerne kleine Fähnchen auf großflächige Landkarten. Nach dem Motto: gesehen, geschafft, gemeistert. Igor Lang, einer der beiden geschäftsführenden Gesellschafter der „Evergreen Energiesysteme“, dreht sich in Wallenhorst bei Osnabrück mit seinem Bürostuhl in Richtung Wand. Dort hängt eine Niedersachsenkarte, auf der er seine Regionen abgesteckt hat. Hier ein Vertriebler, dort ein Projekt  Fähnchen als greifbares Zeichen des Erfolgs und Zwischenbilanz einer Geschichte, die es mit einer Weltreise locker aufnehmen kann.

Vom Nebenjob zum Unternehmer

Igor Lang ist im Jahr 2025 34 Jahre jung. Ein junger Mensch mit muskulösen Armen und akkurat gestylter Frisur. Vor allem aber ein Typ, der weiß, was er will: Auf der Erfolgstreppe ganz nach oben. Wer sein Lager sieht, seine Büroräume mit dem Showroom, in dem er vor allem das Thema Photovoltaik bespielt, erkennt sofort, dass er auf dieser Treppe schon einige Stufen vorangekommen ist. Nach der Schule ließ er sich zum Kaufmann im Großhandel ausbilden, fuhr Taxi, lieferte Pizza aus, saß im Discounter an der Kasse, verkaufte über Amazon Portemonnaies oder Gas und Strom an Türen und betrieb gar eine Kampfkunstschule in seinen jetzigen Büroräumen. Eine berufliche Vielfalt, die für mehrere Leben reicht. Bei Igor Lang aber fügte sich alles zu einem Puzzle. Ein Puzzle, das glaubt man dem jungen Mann sofort, für das er noch weitere Teile in der Hinterhand hält.

Marketing als Schlüssel zum Erfolg

Igor Lang sitzt vor seinem breiten Monitor, klickt sich durch Übersichtsseiten und Tabellen. Ein Cockpit mit eindrucksvollen Steuerungsmöglichkeiten. 2023 steuerte er auf die Selbstständigkeit im Handwerk mit dem Fokus auf erneuerbare Energien zu: „Ich wusste damals aus meinen vorherigen Jobs, wie man an Aufträge kommt, wie man Marketing und Vertrieb macht. Was ich nicht wusste, war, wo ich die Ware herbekomme und wer sie installiert.“ Als mutiger Mann mit einer mutigen Frau an seiner Seite aber wagte er den Schritt. „Meine Lebensgefährtin Vanessa Schulte und ich sind mit jeweils der Hälfte an Anteilen in das Unternehmen gestartet.“ Das war Anfang des Jahres 2023, im Juni 2023 schrieben die beiden die ersten Aufträge für Photovoltaikprojekte.

Als wesentlicher Schlüssel erwies sich aktives Marketing. „Für viele Handwerker ist das kein Thema. Die haben ihre Bestandskunden. Aber wie lange noch?“ In den Anfangstagen suchten Igor Lang und Vanessa Schulte Mitarbeiter, schalteten Werbeanzeigen. „Unsere Botschaft lautete: Wir machen das jetzt. Es ist neu, aber wir wissen, wie. Willst du das mit uns aufbauen?“ Daraufhin meldeten sich 13 Elektromeister. Einer von ihnen entschied sich damals dafür, das Unternehmen mit aufzubauen. Er ist heute Betriebsleiter. Die Firma wuchs, erweiterte sich auch um freie Handelsvertreter und beschäftigt jetzt über 30 Mitarbeiter.

Mit Stillstand kann Igor Lang nichts anfangen. Er muss immer weiter, sprudelt vor Ideen, treibt die Dinge voran. „Anfang des Jahres haben wir das Gewerk des Dachdeckers aufgenommen und sind damit in drei Gewerke aufgeteilt: Elektromeisterbetrieb, Dachdecker und SHK-Handwerker.“ Er sieht sein Unternehmen als Full-Service-Anbieter für Photovoltaik, Wärmepumpen und Klimaanlagen. Sein Kundenkreis erstreckt sich von Bremerhaven über Hannover bis zur holländischen Grenze und Richtung Süden bis nach Düsseldorf. In erster Linie bringt das Unternehmen die Energiewende in Privathaushalte, inzwischen gewinnen aber auch Gewerbeprojekte mit bis zu 300 kW an Bedeutung.

Nur wie gewinnt ein Unternehmen, das frisch gegründet und unbekannt ist, Aufträge? „Wir haben Leads bei Agenturen gekauft und machen das noch heute. Wir generieren aber auch selbst, etwa über das Empfehlungsgeschäft, über unsere Website oder auch über bezahlte Onlinewerbung.“ Entscheidend sei, sagt Igor Lang, dass hinten mehr Geld rauskomme, als sie vorne reingeschmissen haben – und dass man sichtbar sei. Er beschäftigt ein dreiköpfiges Marketingteam. Website, Social Media, YouTube, TikTok, Onlinewerbung, „Evergreen Energiesysteme“ spielt die gesamte Klaviatur.

„Wir sind in drei ­Gewerke aufgeteilt: Elektromeisterbetrieb, Dachdecker und SHK-Handwerker.“

Igor Lang

Wachstum mit klarer Vision

Dirigent und in Dauerpräsenz: Igor Lang. „Wir probieren viel aus und sind überzeugt: Wir müssen auf allen Kanälen laut sein. Es ist ein Weg. Erst posten, dann die Reaktion im Blick haben. Dann kommen automatisch neue Ideen. Wichtig sind die Menschen. Für meinen Kunden ist es großartig, wenn er von mir ein Angebot bekommt, zu recherchieren beginnt und dann in einer Instagram-­Story sieht, dass das Produkt, das er gerade auf dem Angebot hat, bei einem anderen Kunden installiert wird. Wir müssen zeigen, was wir machen, und den Kunden mitnehmen“, sagt er.

Igor Lang ruft auf seinem Monitor eine weitere Karte auf. Statt kleiner Fähnchen erscheinen zahllose Punkte. „Alles grün Markierte sind Anlagen, die wir bereits gemacht haben. Das sind über 600. Unsere Wärmepumpenprojekte sind da noch nicht drin.“ Ein interner Meister und ein Geselle nehmen sich des Themas Wärmepumpen an, dazu ein externer Handwerker. Weitere Gespräche laufen. „Aktuell haben wir mehr Aufträge, als wir bedienen können. Perspektivisch wollen wir auf 15 bis 20 Wärmepumpen im Monat kommen.“ Die PV-Kunden von heute seien die Wärmepumpenkunden von morgen.

In einem vielfach geklickten YouTube-­Video spricht Igor Lang über die Vorteile einer Samsung-Wärmepumpe. Professionell gedreht, klar, verständlich. Finn Elting von der Cordes & Graefe Osnabrück KG brachte ihm das Thema Wärmepumpe näher, investierte Zeit und Energie in seinen jungen, ambitionierten Kunden. „Er hat sich gekümmert. So einen Kerl habe ich noch nie kennengelernt. Er hat uns mit in den Showroom genommen, hat uns digital und vor Ort geschult. Ende 2024 begann bei uns die Zeit, in der regelmäßig jeden Monat Aufträge reinkamen“, schwärmt Igor Lang. Im besten Monat seien es bis zu zehn Wärmepumpen gewesen. Dabei habe er noch nicht einmal den Turbo gezündet.

Teamgeist und neue Projekte

Geht das bei Igor Lang überhaupt, ohne Turbo unterwegs sein? Er klickt in die nächste Übersicht, den Werbeanzeigenmanager. Employer Branding sei ihm wichtig. „Wir müssen auch unseren Mitarbeitern zeigen, dass wir für sie die Besten sind.“ 30 Tage Urlaub biete inzwischen jeder, Gehälter seien ein Thema. Er bietet seinen Angestellten Hansefit und E-Bike-Leasing, stellt Berufskleidung und gutes Werkzeug. „Die Mitarbeiter müssen sich wohlfühlen“, sagt er. Das gelingt insbesondere im Zusammenspiel mit seiner Lebensgefährtin. Er sei eher der Antreiber, sie bringe die Empathie mit rein und müsse ihn mal bremsen. „Wenn die Mitarbeiter etwas wollen, gehen sie eher zu ihr“, sagt Igor Lang schmunzelnd. Sie kümmere sich um die Themen Personal, Buchhaltung, Arbeitssicherheit, Organisation, Baustellenkoordination und zum Teil um den Einkauf. Er habe den Vertrieb, das Marketing und die Geschäftsentwicklung in den Händen. Ein starkes Team mit einer wachsenden Mannschaft.

„Erfolg ist eine Treppe und die bin ich die ganze Zeit gegangen. Jetzt habe ich spürbar Erfolg. Ohne die Erfahrungen der vergangenen Jahre hätte ich das hier nicht machen können“, sagt Igor Lang. Er wolle sich und seinen Kindern etwas bieten. Sein Motto: Bei Rückschlägen aufstehen, weitermachen, nie aufgeben. Es klingt ein wenig nach Torwartlegende Oliver Kahn. Die nächste Treppenstufe steht unmittelbar bevor. Das Unternehmen hat ein Grundstück gekauft, wo ein neues, 300 m² großes Büro entstehen soll, das Lager erweitert wird und die „Evergreen Energiesysteme“ in die Zukunft durchstarten.

Kann es immer höher hinausgehen? Ohne Limits? Wo endet die Treppe? Igor Lang überlegt: „Ich bin jung und habe noch Power. Die nächsten Projekte sind in Planung und wir wollen im Umkreis von 80 km bekannt und die Nummer 1 sein.“ Auch Coaching könne er sich vorstellen. Und er wolle von überall arbeiten können. Von wo auch immer: Igor Lang wird es als Macher mit Mut und aktivem Marketing angehen.

www.evergreen-energiesysteme.de

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