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Klimawandel

IKK-Studie: So gesund ist das Handwerk

industrieblick - stock.adobe.com

Das sind die Ergebnisse der deutschlandweiten, repräsentativen Studie „So gesund ist das Handwerk“ der IKK classic in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Ingo Froböse wurden die physische und psychische Gesundheit von 1830 Handwerkerinnen und Handwerkern untersucht – in diesem Jahr mit besonderem Fokus auf den Zusammenhang zum Klima- und Umweltschutz.

Klimaschutz heißt Gesundheitsschutz

Über 27 % der Handwerkerinnen und Handwerker geben an, den Einfluss des Klimawandels in ihrer täglichen Arbeit zu spüren. Am stärksten betroffen sind dabei mit 47 % das Holz-, mit 39 % das Nahrungsmittel- und mit 36 % das Baugewerbe. Durch extreme Wetterbedingungen wie Hitze, Starkregen oder Stürme werden nicht nur Baustellen beeinträchtigt, Lieferketten unterbrochen und Materialien beschädigt, auch die Gesundheit der Mitarbeitenden leidet.

Der Umfrage zufolge sind es die Rahmenbedingungen, die verhindern, dass klimafreundliche Alternativen zum Auto genutzt werden. Unter anderen Umständen würden nur noch 38 % der Handwerkerinnen und Handwerker Auto fahren, 18 % zu Fuß gehen und 28 % in die Fahrradpedale treten.

„Handwerkerinnen und Handwerker sind auf Mobilität angewiesen, das ist klar. Aber vor allem das Bewusstsein für nachhaltige Fortbewegung und die Vorteile, die sie mit sich bringt, muss sich ändern – insbesondere mit Blick auf die Gesundheit“, kommentiert Prof. Dr. Ingo Froböse die Ergebnisse.

Aufwärtstrends im subjektiven Gesundheitsempfinden

Schon die Umfrage „So gesund ist das Handwerk“ 2020/21 zeigte deutlich: Handwerkerinnen und Handwerker leben gesund und sind zufriedener als die Gesamtgesellschaft. Dieser Trend setzt sich in der aktuellen Befragung fort: 85 % der Befragten beschreiben ihren aktuellen Gesundheitszustand als gut bis sehr gut. Die befragte deutsche Gesamtgesellschaft liegt mit 70 % deutlich darunter.

Für die Gesundheit zählt jede Bewegung. 40 % der befragten Handwerkerinnen und Handwerker geben an, regelmäßig zu Fuß zu gehen. Betrachtet man die Gesamtheit der körperlichen Aktivität im Arbeitskontext, bei Transportwegen und im Alltag, sind 81 Prozent der Handwerkerinnen und Handwerker ausreichend körperlich aktiv.

Abwechslungsreiche Ernährung ist im Handwerk hoch im Kurs, der Fast Food-Konsum fällt hingegen gering aus. 68 % der Befragten geben an, sich immer bzw. meistens abwechslungsreich zu ernähren, über die Hälfte kocht mehrmals pro Woche. Zwar überwiegt mit 62 % die fleischhaltige Ernährungsweise, ein Blick in den Einkaufswagen verrät jedoch, dass saisonale und regionale Produkte im Handwerk beliebt sind: 63 % kaufen saisonales Gemüse und Obst, 59 % beziehen regionale Produkte. 78 % achten darüber hinaus darauf, keine Lebensmittel zu verschwenden.

Arbeitsfähig bis zur Rente? Nicht für alle realistisch

Trotz der Verbesserungen in einigen relevanten Bereichen gibt es beim Thema Arbeitsfähigkeit eine für die Zukunft des Handwerks kritische Entwicklung. 75 % der Handwerkerinnen und Handwerker geben an, bis zum gesetzlichen Renteneintritt arbeitsfähig zu sein. Im Vergleich zwischen der jungen und alten Belegschaft fällt auf, dass es vor allem die jüngeren Befragten sind, die ihre Arbeitsfähigkeit bis zur Rente als geringer einstufen (73 bzw.71 % vs. 75 % (50-59 Jahre) und 85 % (>60 Jahre).

„Die Ergebnisse unserer Studie unterstreichen, wie wichtig der Faktor Mitarbeitergesundheit auch in Hinblick auf eine längere Lebensarbeitszeit und den Nachwuchsmangel für die Zukunft des Handwerks ist“, betont Frank Klingler, Leiter Fachbereich zentrale Aufgaben Prävention der IKK classic. „Um langfristig und nachhaltig wirtschaften zu können, müssen Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung sinnvoll in den Arbeitsalltag integriert werden.

Hintergrund

Für die Durchführung der Befragung wurde das unabhängige Marktforschungsinstitut Gfk SE in Nürnberg beauftragt. Insgesamt wurden 1830 Handwerkerinnen und Handwerker bei computergestützten Telefoninterviews im Zeitraum zwischen September und November 2022 befragt. ■