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Wirtschaftliche Erwartungen für PV und Solarthermie divergieren

Neuer Besucherrekord auf der Intersolar Europe

Unterschiedlich werden wirtschaftliche Aussichten für Solarthermie und Photovoltaik bewertet. So titelt der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW) zur Eröffnung der Intersolar: „Solarstrom mit Rekordzuwachs – Solarwärme bricht ein.“ Konkret heißt das, dass im Mai die Nachfrage für Solarheizungen aufgrund der Haushaltssperre für das Marktanreizprogramm um 33 % eingebrochen ist. Nach einer Marktstudie von EuPD Research sollen die Rekordzahlen aus dem Jahr 2008, in dem deutsche Solarthermiehersteller einen Umsatz von knapp 2 Mrd. Euro erreichten, erst im Jahr 2012 wieder erreicht werden. Für 2010 werden Umsätze von nur 984 Mio. Euro erwartet.

Ganz anders sieht die Photovoltaik-Branche in die Zukunft. Für 2010 rechnet der BSW mit einem PV-Wachstum im In- und Ausland von mindestens 50  %. Allerdings sieht die deutsche Solarwirtschaft die längerfristige Entwicklung eher pessimistisch, falls die Solarstromförderung in den nächsten Jahren zu stark gekürzt wird.

Messe wächst in praktisch allen Bereichen

Auf der Messe selbst war die Stimmung positiv. So stiegen denn nicht nur die Besucherzahlen, auch bei den Ausstellern verzeichnete die Intersolar Europe einen Zuwachs: In diesem Jahr präsentierten 1880 Unternehmen ihre Innovationen in München – 33  % mehr als im Vorjahr. Auch räumlich macht sich das Wachstum der Messe bemerkbar: Die ausstellenden Unternehmen belegten mit 134000 m2 in diesem Jahr 29 % mehr Brutto-Ausstellungsfläche als 2009. Weiterhin ist die Messe nochmals internationaler geworden. 53  % der Aussteller kamen aus dem Ausland und die Besucher kamen aus etwa 150 Ländern nach München. Damit hat sich die Intersolar Europe auch in diesem Jahr als internationaler Branchentreffpunkt profiliert und ihre Stellung als Leitmesse unterstrichen.

Neun Technologiepreise wurden vergeben

Im Rahmen eines offiziellen Festakts wurde der internationale Technologiepreis Inter­solar Award an neun Unternehmen verliehen. Neben Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Photovoltaik und Solarthermie gab es erstmals auch eine Kategorie PV Produktionstechnik. Aus jeder Sparte gab es drei Gewinner:

  • Die <b>ABB Schweiz</b> wurde für ein Gerät ausgezeichnet, das bei einem Teilausfall der PV-Anlage dafür sorgt, dass die nicht betroffenen Stränge weiter hohe Erträge liefern.
  • Ein wetterfester Zentralwechselrichter mit 800 kVA Nennleistung von <b>SMA ­Solar Technology</b> begeisterte die Jury ebenfalls.
  • Die <b>Gehrlicher Solar</b> hat ein Transport- und Montagesystem für Photovoltaik-Gro&szlig;module entwickelt.
  • Bei Solarthermie wurde ein kostengünstiger Pufferspeicher für solare Heizungen im Bestand von der <b>Fsave Solartechnik</b> ausgezeichnet.
  • Die solarbetriebene Kältemaschine von <b>Invensor </b>mit Zeolith als Adsorptionsmittel war der Jury ebenfalls eine Ehrung wert.
  • Anerkennung fand auch das Gemeinschaftsprojekt des <b>Instituts für Baukonstruktion der Uni Stuttgart</b>, der <b>Ritter Energie- und Umwelttechnik, </b>der <b>Hydro Building Systems (Wicona) </b>und der<b> Frener und Reifer Metallbau</b>. Hier geht es um die Fassadenintegration von Vakuumröhren.
  • Bei der PV-Produktionstechnik ist zunächst <b>Festo</b> zu nennen, die für Entwicklung eines schnelles Handhabungssystems geehrt wurde.
  • Ein Verfahren zur Versiegelung von PV-Modulen hat der Hersteller <b>Gemo-Tec</b> (Schweiz) entwickelt.
  • Und die letzte Auszeichnung ging an die <b>Gebr. Schmid</b> für ein Metallisierungsverfahren, das ähnlich leistungsfähig wie ein Siebdruckverfahren sei.

Darüber hinaus gab es viele weitere Veranstaltungen.

Nicht nur PV-Anlagen werden immer größer

Interessant für das SHK-Handwerk war sicher die Sonderschau Solarhaus 50+, bei der Konzepte vorgestellt wurden, die über die Hälfte des Wärmebedarfs über Solarthermie decken können. Im wesentlichen läuft das bei Einfamilienhäusern auf Kollektorflächen von 30 bis 60 m2 und Wasserspeicher mit Inhalten von 6000 bis 10000 l hinaus. Große Kollektorflächen erfordern natürlich effiziente Montageabläufe. Zu diesem Thema gab es auf der Messe eine ganze Menge zu sehen und deshalb bilden Montagehilfen auch bei der folgenden Produktnachlese einen Schwerpunkt. ub