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Breite Anwendungsmöglichkeiten

Mehr als nur Nothelfer

Einfach zu installieren und vor allem schnell vor Ort sollen sie sein. So lauten die wichtigsten Anforderungen an mobile Heizzentralen. Doch längst sind sie nicht mehr nur Helfer in der Not, vielmehr eröffnen sich immer wieder neue Anwendungen. Ein paar Stichworte wären Estrichaustrocknung, Beheizung von Außenanlagen oder die Lastsimulationen für Testläufe von Kälteanlagen. Daneben unterstützen sie den Einbau neuer Heizanlagen wie BHKWs oder sorgen bei Fernwärmemodernisierungen für Übergangswärme. Was neben Schnelligkeit und Flexibilität zählt, ist die individuelle Anpassung an die Gegebenheiten vor Ort.

Eine außergewöhnliches Projekt ist sicher die Beheizung eines Fußballrasens. Für diesen Anwendungsfall holte der in der Saison 2012/13 frisch in die zweite Liga aufgestiegene SSV Jahn 2000 Regensburg den mobilen Wärmedienstleister Mobiheat mit ins Boot. Laut der Deutschen Fußball Liga (DFL) ist es auch für Zweitligisten Pflicht, über eine Rasenheizung zu verfügen, um wetterbedingte Spielausfälle zu vermeiden. Für den Einbau blieben dem am 15.5.2012 aufgestiegenen Verein gerade einmal zweieinhalb Monate bis Anfang August das erste Heimspiel anstand. Zudem war das in die Jahre gekommene Stadion zweitligatauglich zu machen sowie Zuschauerkapazitäten als auch Sicherheitsstandards anzupassen. „Die Rasenheizung, mangelhafte Sanitäranlagen, ein zu kleiner VIP- und Pressebereich und eine neue Tribüne ließen die Investitionssumme hierfür auf 1,5 Millionen Euro ansteigen“, erklärt Johannes Baumeister, Geschäftsführer des SSV Jahn 2000 Regensburg.

Wirtschaftliche Übergangslösung sichert den Spielbetrieb

Da bereits ein neues Stadion in Planung ist, das 2015 fertigstellt werden soll, wäre es unwirtschaftlich gewesen, noch eine feste Heizzentrale für die Rasenbeheizung einzubauen. Deshalb wurde für die kommende Saison ­eine Übergangslösung gesucht, die diesen Zeitrahmen reibungslos und wirtschaftlich überbrücken kann. Die Phase 10 Ingenieur- und Planungsgesellschaft mbH erhielt den Auftrag, sich um die komplette Ausrüstung mit der Rasenbeheizung zu kümmern. So wurde der Einbau eines Bodenheizsystems im Naturrasenspielfeld übernommen. Für die Versorgung mit Heizenergie wendete sich das Ingenieurbüro an den Wärmedienstleister Mobiheat. „Der Einsatz der mobilen Heizanlage war uns schon durch eine andere Spielstätte bekannt,“ sagt Rico Erler, Landschaftsarchitekt bei Phase 10.

Der Wärmedienstleister lieferte für diesen Anwendungsfall einen maßgeschneiderten mobilen 1-MW-Heizcontainer mit 10000-l-Heizöltank, der eigens mit einem Wurzel-, Oberflächen- und Außentemperaturfühler ausgestattet ist. Auf diese Weise wird die Heizleistung für die Rasenfläche entsprechend den Umgebungsbedingungen angepasst. Ziel ist es hierbei, das Spielfeld auf einige Grad über dem Gefrierpunkt zu halten, sodass der Rasen bespielbar bleibt.

Eine weitere Besonderheit war im Falle des Jahnstadions die zentrale Lage direkt in der Innenstadt, wodurch beim Einsatz der Ölheizzentrale besondere Vorkehrungen für die Emissionsabgabe getroffen werden mussten. Ein 17m hoher, freistehender Stahlschornstein sorgt dafür, dass die Abgase weder die Zuschauer, noch die direkt angrenzende Nachbarbrauerei beeinträchtigen. Der vom Wärmedienstleister mit einem festen Betonfundament ausgerüstete Kamin gewährleistet den Abtransport der Abgase in ausreichender Höhe. Im Dezember 2012 bewies die Anlage beim ersten Spiel unter Frosttemperaturen ihre Leistungsfähigkeit. Die mobile Rasenbeheizung ist für den Zweitligisten vor allem deshalb rentabel, weil so hohe Investitionskosten vermieden werden können und eine schnelle Übergangslösung vor Ort ist, die durch ein umfassendes Dienstleistungspaket mit 24-h-Notrufservice ergänzt wird.

Modernisierungshelfer für Fernwärme und Kesseltausch

Viele Handwerker und Planer nutzen die ­mobile Variante der Heizenergie, um Renovierungsarbeiten an der Liegenschaft vor­zunehmen oder eine neue Heizzentrale ein­zubauen. Einzige Voraussetzung ist ein ­Rohrleitungs- oder Heizsystem, an dessen Heizungsvor- und -rücklauf die komplett anschlussfertige Heizzentrale angeschlossen werden kann. Dies gilt auch für die vielen anderen Bereiche wie Modernisierungen, Umbauten oder die Estrich- und Bautrocknung, wo mobile Wärme zum Einsatz kommt.

Eine häufige Anwendung sind Modernisierungsprojekte wie die energetische Sanierung des Fernheizkraftwerks der Badenweiler Energie GmbH. Eine leistungsstarke mobile Heizzentrale mit 2 MW gewährleistete eine planungssichere Umsetzung der Modernisierungsarbeiten, die eine neue umweltfreundliche Energieversorgung auf Basis von KWKAnlagen zum Ziel hatten. Die zahlreichen anhängigen Kur- und Bädereinrichtungen konnten so in der Umbauphase ununterbrochen mit Wärme beliefert werden.

Ein Beispiel aus der Wohnungswirtschaft ist ein Heizmobil mit einer Leistung von 300 kW, das während der Installation von zwei neuen Gas-Brennwertkesseln für fünf Wohnblocks mit 16 Wohneinheiten Interimswärme lieferte. Damit wurde eine Überbrückung der zweiwöchigen Einbauphase geschaffen, um die neue Contracting-Anlage der Stadtwerke Augsburg Energie GmbH ohne Verzicht auf Komfort für die Kunden anzuschließen.

Auch in der Kältetechnik kann mobile Wärme hilfreich sein: Mit 30 Elektroheizmobilen wurde die Kältetechnik eines Supercomputers im Rechenzentrum der Universität Stuttgart getestet. Rund drei Wochen waren die Elektroheizmobile im Einsatz und sorgten mit einer gebündelten Leistung von insgesamt 1,2 MW sowohl für die nötige Wärme- als auch Stromlast, um verschiedene Zustände zu simulieren.

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