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Deutschlands beste Badplaner (Teil 5/6)

Die Besten der Besten

Weiter geht es mit der Berichterstattung über den diesjährigen Bad-Kreativ-Wettbewerb. Patrick Weiß und Gisela Peikert konnten mit ihren Entwürfen in ihrer Kategorie jeweils den zweiten Platz belegen. Beide haben ein Bad für Ralf (47) und Birgit (44) (in der Collage zu sehen) geplant. Das etablierte Paar steht mit beiden Beinen im Leben und ist berufstätig. Sie haben sich nach langem Suchen für ein altes Haus „mit Geschichte“ entschieden. Es handelt sich um eine Villa aus dem letzten Jahrhundert in Stadtrandlage (siehe SBZ 13/2013). Für die Planung des neuen Wellnessbereiches standen mehrere Räume im Obergeschoss zur Verfügung. Viele weitere Infos rund um das Haus, die Vorlieben und Lebensgewohnheiten des Bauherrenpaares und zum Wettbewerb finden Sie auch auf http://www.sbz-online.de/kreativ.

Auf den folgenden Seiten präsentieren wir Ihnen die beiden Entwürfe im von den Industriepartnern Alape, Dornbracht und Duravit unterstützten Wettbewerb. Vorgestellt und kommentiert werden die Arbeiten von Jurymitglied und Innenarchitektin Nicola Stammer.

Top-Liste

Die besten Kreativ-Badplaner

1. Sieger Profiplaner in Installationsbetrieben und Badstudios Dagmar Fröhlich und Andreas Rawe, Rawe GmbH in Recklinghausen (SBZ 13/2013) Sabine Dorner, Dorner GmbH in Oberteuringen-Bitzenhofen (SBZ 13/2013)

1. Sieger Architekten, Innenarchitekten und Bauingenieure Britta Barteit, Raumkonfekt Innenarchitektur in Krempe (SBZ 18/2013) Stephan Pöppelmann, Interior Design in Emsdetten (SBZ 18/2013)

1. Sieger Juniorplaner in Installationsbetrieben und Badstudios Jürgen Beßler, Baqua Badkonzepte in Münster (SBZ 14/15-2013) Juliane Boddenberg, Boddenberg – Die Badgestalter in Köln (SBZ 16/17-2013)

1. Sieger Juniorplaner im Großhandel Eric Betz, Sanitär Wahl GmbH in Stuttgart (SBZ 14/15-2013)

2. Sieger Profiplaner im Großhandel Gisela Peikert, J. N. Kreiller KG in Traunstein (SBZ 19/2013)

2. Sieger Juniorplaner in Installationsbetrieben und Badstudios Patrick Weiß, Nabenhauer GmbH in Messkirch (SBZ 19/2013)

2. Sieger Architekten, Innenarchitekten und Bauingenieure Dirk und Melanie Meuleneers, Studio Meuleneers in Krefeld Katrin Härtel und Christoph Pontzen in Greifenberg

Außerordentliche Anerkennung Thomas Lammering, Achitekturbüro in Düsseldorf Antonie Specht, Ruppert Immobilien in Hamburg Gesa Skowranek-Dröscher, Dröscher Haustechnik GmbH in Walsrode

Wanne mit Blick ins Grüne

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Patrick Weiß platzierte das Bad als Morgenbad in den östlichen Raum. So gestaltet sich zum einem der Start in den Tag leichter, zum anderen bleibt das Schlafzimmer länger dunkel und bietet Birgit und Ralf am Wochenende ein wenig mehr Schlaf. Außerdem heizt sich das Schlafzimmer tagsüber so nicht so schnell durch die Sonneneinstrahlung auf. Zwischen Bad und Schlafbereich liegt ein Funktionsriegel als Schleuse. In diesem befinden sich ein separiertes WC mit Urinal und Handwaschbecken. Ein kleiner Vorflur und eine kleine Ankleide sind Bindeglied. So ist zum einen das WC im vorderen Bereich angegliedert und nachts schnell zu erreichen, zum anderen kann direkt auf die Garderobe zugegriffen werden.

Baden zu zweit

Die mitten im Raum platzierte große Wanne kommt Birgits Wunsch nach freiem Blick in den Garten – über den Wintergarten – nach. Sie verfügt über ein Whirlsystem zum Entspannen mit Rückendüsen, Fußmassagedüsen sowie Jet-System und bietet dank Abdeckung als Sitz- und Liegefläche einen willkommenen Mehrwert. Dahinter, durch eine Glasscheibe getrennt, befindet sich der große von zwei Seiten begehbare Duschbereich. So ist nach einem Saunagang der Weg in die Dusche kurz gehalten. Im Bereich des anderen Zugangs ist ein wandhängendes Regalmöbel, welches alle nötigen Utensilien griffbereit hält. Der großzügige Doppelwaschtisch bietet neben viel personenbezogenem Stauraum noch einen seitlichen Schmink- und Frisierplatz. Durch die durchgehende Waschtischplatte entsteht dank Aufsatzbecken ein großzügiger Eindruck.

Sauna im Grünen

Im Wintergarten findet die Sauna in einer Nische Platz und ist so zum Bad blickgeschützt. Da der Garten nicht einsehbar ist, können die beiden hier in völliger Ruhe bei Vogelgezwitscher (integriertes Musikmodul) ungestört ins Grüne schauen. Nach dem Saunagang steht eine Stressless-Liege zum Ruhen bereit. Für Frischluft zum gesunden Abkühlen nach dem Saunieren ist dank großzügiger Fensterelemente gesorgt, ein Abkoppeln durch Türen zum Bad wäre hier ideal, so würde kein Temperaturausgleich stattfinden und das Bad nicht auskühlen. Für Ralfs Fitness findet hier ein Fahrradtrimmer seinen Platz. In direkter Nähe zum Wintergarten sorgt eine kleine Getränkebar für nötige Erfrischungen und rundet das Wellnesspaket ab.

Viel indirektes Licht

Für eine angenehme Grundbeleuchtung setzte Patrick Weiß auf indirektes Licht über dem abgehängten Deckenelement über dem Dusch- und Wannenbereich sowie hinter dem Lackspann-Wandpaneel der Getränkebar und des Waschtisches. Dank LED-Technik gibt es kein Hitzestauproblem und ein häufiges Auswechseln des Leuchtmittels entfällt. Als Akzent wurden zwei Sternenhimmel in den Lackspanndecken im Wintergarten und über der Wanne eingebaut. Im Bad wurde über die gesamte Fläche eine dunkelbraune Lackspanndecke angebracht. Hier scheint ­eine Vorliebe der Bauherren – oder des Planers – für dieses Material vorzuliegen.

Patrick Weiß lieferte eine funktional gelungene Junior-Planung ab. Besonders gefiel das separierte WC, das über eine Art Schleuse sowohl vom Schlafzimmer als auch vom Bad direkt zu erreichen ist. Der integrative Ansatz mit der Wanne für zwei mit geradem Blick ins Grüne und dem dahinterliegenden Duschplatz sowie der Wintergarten mit Sauna (fast) im Freien, Ruheliege und Fitnessgerät ergeben ein prima Badkonzept.

Steckbrief

Nabenhauer GmbH aus Meßkirch

Patrick Weiß (24) ist Installateur- und Heizungsbauermeister und plant seit 2010 die Bäder der Nabenhauer GmbH. Emil Leopold Hyronimus Nabenhauer ließ sich 1845 als Flaschner in Meßkirch nieder. Heute wird der Betrieb von Günther und Elisabeth Nabenhauer (siegte 2008 beim SBZ-Wettbewerb) und Sohn Manuel geführt. Neben Heizungsbau, Lüftungs- und Klimatechnik hat sich der Betrieb auf anspruchsvolle Bäder spezialisiert und beschäftigt 20 Mitarbeiter.

https://www.nabenhauer.de/

Dusche mit Luftschleier

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Mit der Energie des Tages zu starten, ist der Grund für die Lage des Schlafzimmers im Osten“ so Giesela Peikert. Der Grundriss wurde optimiert und achsial in zwei Bereiche gegliedert: Ankleide, Schlafen und Relaxen im Wintergarten bilden eine funktionale Raumabfolge. Die Ankleide ist sowohl vom Schlafzimmer als auch vom Treppenhausflur begehbar, so kann Birgit ungestört weiterschlafen, während Ralf sich schon fertig macht. Gisela Peikert platzierte auch eine Waschmaschine, einen Trockner und ein Bügelbrett in die Ankleide, so sind kurze Wege im Wäscheablauf gewährt – was in einem Altbau mit großen Etagensprüngen sehr angenehm ist. Das Bad mit Sauna, abgeteiltem Fitnessbereich und WC bildet den Wellnessbereich. Er ist durch einen in den Flur eingestellten Raumquader (mit Stauraum) sowie in die einzelnen Nutzungsbereiche unterteilt.

Duschen ohne nasse Wände

Der Quader in Schlafzimmernähe beherbergt ein separiertes, vom Stichflur zugängliches WC mit Urinal und Handwaschbecken. Hinzu kommt ein großzügiger Duschbereich, der sowohl vom Stichflur als auch vom Bad zugänglich ist. So ist die Dusche optimal den Abläufen nach positioniert: auf der einen Seite der nahe gelegene Fitnessraum mit Schallschluckmatten, Medienwand und Schrankfläche, auf der anderen Seite in direktem Anschluss die Sauna und das Bad mit Waschbecken und Wanne. Eine besondere Idee von Gisela Peikert ist eine Art umlaufende Luftschleuse im Duschbereich, die verhindern soll, das Wasser auf die Wände spritz, damit lästiges Abziehen nach dem Duschvergnügen entfällt. Um die Wärme im Duschbereich zu halten, können Glasschiebetüren diesen Bereich abschotten.

Sprachgesteuertes ­ flächenbündiges Urinal

Das separierte WC liegt verkehrsgünstig und sorgt so auch für kurze nächtliche Wege. Es bietet neben dem Handwaschbecken für Ralf auch ein FP-Urinal. Damit dieses aber nicht so präsent im Raum ist, stellt die Planerin sich ein flächenbündig eingebautes Urinal vor, das mit einer Art sprachgesteuerten Sesam-öffne-dich-Funktion aus der Wand klappt. Es funktioniert berührungsfrei und sorgt in ungenutztem Zustand für mehr Freiraum. Damit der gesamte Quader inklusive Duschbereich vom Tageslicht profitiert, wurde dieser im oberen Bereich verglast. Rückseitig sind in einer Nische des Quaders Waschtisch und Einbauspiegelschrank eingebaut. Diesem gegenüber liegt die freistehende Wanne mit Blick in den Garten. Eine Liege vor der vollverglasten Sauna ergänzt diesen Bereich.

Wintergarten mit Gartenzugang

Die privilegierte Lage des Wintergartens inspirierte Peikert dazu, diesen durch einen Balkonanbau mit Treppe in den Garten zu erweitern. Vielleicht wird das Wellnessangebot ja zukünftig durch einen Schwimmteich ergänzt. Als Bindeglied zwischen Schlafzimmer und Badbereich wurde der Wintergarten zum Wohnzimmer der ersten Etage erkoren. Hier können Birgit und Ralf nach einem anstrengend Arbeitstag, dem Fitnessprogramm oder Saunagang die Seele baumeln lassen, lesen oder zukünftige Aktivitäten planen.

Die funktionale und strukturierte Grundriss­aufteilung ist super. Hier wurden die Nutzungsabläufe optimiert. Besonders die Einbindung eines Wirtschaftsbereiches für Wäsche auf gleicher Etage zeugt von einem ganzheitlichen Konzept auch über das Bad hinaus. Gespickt mit kreativen Ideen (Dusch-Luftschleier und Sesam-öffne-dich-Urinal) präsentierte Gisela Peikert einen ausgezeichneten Entwurf.

Steckbrief

Kreiller KG aus Traunstein

Gisela Peikert ist diplomierte Innenarchitektin und plant seit 2011 bei der Kreiller KG, die 1866 von Johann Nepomuk Kreiller gegründet wurde. Inzwischen beschäftigt das Großhandelshaus rund 311 Mitarbeiter. Gisela Peikerts Tätigkeitsbereich umfasst die Ausstellungsgestaltung sowie die Planung von Kundenbädern und Wellnessanlagen.

https://www.kreiller.de/

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