Abschottungen spielen im vorbeugenden Brandschutz eine zentrale Rolle. Sie werden traditionell vor allem bei Durchführungen von Leitungen in Decken und Wänden eingesetzt – eine Methode, die für den Installateur mit einigem Aufwand, viel Verantwortung und auch Haftungsrisiken verbunden ist. Denn jede Abweichung von den Normen oder Prüfzeugnissen kann gravierende Konsequenzen haben.
Demgegenüber steht die Einblasdämmung als attraktive Alternative: Hier entfällt die brandschutztechnische Verantwortung des Installateurs vollständig. Für den Handwerker bedeutet das weniger Komplexität und kein Risiko in Bezug auf Mängel und Verzug. Das macht die Installation für SHK-Betriebe deutlich einfacher und spart wertvolle Zeit auf der Baustelle.
Ablauf im Detail
Die maschinelle Einblasdämmtechnik hat sich als praxisgerechte und normkonforme Lösung etabliert, um Hohlräume in Installationswänden oder Schächten zuverlässig zu füllen. Grundlage dieser Methode ist zunächst die exakte Ermittlung des zu verfüllenden Volumens. Auf Basis des berechneten Rauminhalts und der gewünschten Dichte lässt sich die benötigte Menge an flockenförmigem Mineralwollgranulat präzise bestimmen.
Anschließend wird das Material mithilfe eines leistungsstarken Gebläses in die vorgesehenen Hohlräume eingeblasen. Durch die zuvor exakt berechnete Materialmenge entsteht eine gleichmäßig verdichtete Dämmschicht. So ist sichergestellt, dass die Hohlräume vollständig und mit der gewünschten Konsistenz verfüllt sind.
Sicherheit auch im Brandfall
Ein Vorteil der Einblasdämmtechnik ist, dass die verwendete Mineralwolle nichtbrennbar ist und somit keine zusätzliche Brandlast in das Gebäude einbringt. Durch die nachhaltige Standfestigkeit der Einblasdämmung ist die geschossweise Verhinderung der Übertragung von Feuer und Rauch auch dann gegeben, wenn die Gipskartonplatten versagen.
Die dicht gestopfte Füllung blieb nach einem 130‑minütigen Brandversuch noch standfest. Damit kann eine Feuerwiderstandsklasse F 90 für die Gesamtkonstruktion bestätigt werden. Die zertifizierte Fachfirma für Einblasdämmung übernimmt abschließend die brandschutztechnische Verantwortung mittels notwendiger Übereinstimmungserklärung.
Partner für vorgefertigte Installationswände
In Kombination mit industriell vorgefertigten Installationswänden und -schächten, wie sie der Sanitärtechnikspezialist Tece als Service anbietet, spielt die Einblasdämmung ihr Potenzial voll aus. Gerade im Wohnungsbau, in Hotels und Pflegeeinrichtungen oder im Krankenhausbereich ermöglicht sie eine effiziente und sichere Ausführung. Die Installationswände basieren auf einem robusten System aus Stahlprofilen, Eckverbindern und Befestigungswinkeln. Unter kontrollierten Fertigungsbedingungen entstehen daraus komplette Register in hoher Präzision.
Die Lieferung erfolgt in mehreren Abrufen nach einem abgestimmten Lieferplan just in time direkt auf die Baustelle – auf Wunsch können die Baugruppen alternativ per Wechselbrücke auf der Baustelle gelagert werden. Das stellt eine schnelle, normgerechte Installation mit maximaler Prozesssicherheit sicher und reduziert gleichzeitig den Planungs- und Montageaufwand.
Planer und Installationsbetriebe profitieren zudem vom direkten Kontakt zu zertifizierten Fachpartnern für die Einblasdämmung, den der Hersteller aus Emsdetten vermittelt. So lassen sich auch größere Bauvorhaben effizient realisieren, ohne Abstriche bei Qualität und Sicherheit.
Trennwand statt Vorwand
Eine zunehmend beliebte Bauart ist die Installationstrennwand mit Einblasdämmung für den vertikalen und horizontalen Brandschutz. Dabei wird auf eine gemauerte oder im Trockenbau erstellte Zwischenwand verzichtet, sodass die Installationswand gleichzeitig als innere Trennwand zwischen zwei Bädern oder zwischen Bad und Küche fungiert. Die vorgefertigten Baugruppen kommen ab Werk mit einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung (abZ) auf die Baustelle.
Der Installateur kann nun ohne Abstimmung mit den anderen Gewerken die Segmente aufstellen und die Rohrleitungen zwischen den Segmenten und Etagen miteinander verbinden. Erst danach entsteht aus dem Bauprodukt in Kombination mit der Beplankung und der Einblasdämmung eine zugelassene Bauart, die alle Anforderungen des Brandschutzes erfüllt.
Ein weiterer Mehrwert: Schallschutz und Trinkwasserhygiene
Neben dem Brandschutz überzeugt die Einblasdämmung in Verbindung mit den Installationswänden auch beim Schallschutz. Je nach Ausführung als Vorwand oder Trennwand sowie abhängig von der Art der Sanitäreinbauten und der Stärke der Beplankung können sowohl die Anforderungen der DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“ als auch erhöhte Anforderungen der VDI 4100 „Schallschutz im Hochbau – Wohnungen – Beurteilung und Vorschläge für erhöhten Schallschutz“ mit einem maximalen Schalldruckpegel bzw. einem mittleren Standard-Maximalpegel von diagonal und horizontal 27 dB erreicht werden. Wichtig ist jedoch, dass die Ausführungsdetails bereits in der Planungsphase exakt auf die projektbezogenen Anforderungen abgestimmt werden.
Darüber hinaus wird durch die hohe Dämmdichte die Wärmeübertragung auf die Kaltwasserleitung deutlich reduziert und so der damit verbundenen Gefahr des Legionellenwachstums vorgebeugt.
Fazit
Brandschutz im Deckenschottprinzip erfordert in Planung und Ausführung eine besondere Sorgfalt und Präzision. Schließlich geht es dabei um Leib und Leben, was mit entsprechend hohen Haftungsrisiken verbunden ist. Werden bei der Bauabnahme Mängel festgestellt, erfordert ihre Beseitigung häufig einen erheblichen Aufwand.
Die Einblasdämmtechnik und die Einbringung durch einen zertifizierten Fachbetrieb bieten eine einfache, baurechtlich sichere und abnahmefähige Alternative. In Kombination mit werksseitig vorgefertigten Installationswänden lassen sich auch große Projekte mit weniger Personal wirtschaftlich und entspannt realisieren.

Bild: Tece SE / Matthias Ibeler

Bild: Tece SE

Bild: Tece SE