Mit dem modularen System „Easi Bath“ von Sistems lassen sich Bäder in zwei bis drei Tagen errichten. Seriell vorgefertigte Module reduzieren den Planungsaufwand, die Bauzeit und die Abhängigkeit von verschiedenen Gewerken. Wann sich das Konzept besonders für SHK-Betriebe lohnt, welche Vorteile es bietet und wie die Zusammenarbeit funktioniert, erklärt Christoph Dornemann im Gespräch mit SBZ-Chefredakteur Dennis Jäger.
SBZ: Stellen Sie uns das System einmal ganz praktisch vor. Was ist „Easi Bath“? Wie funktioniert es und worin unterscheidet es sich von klassischen Badsanierungen?
Christoph Dornemann: Das „Sistems Easi Bath“ ist ein modulares Badsystem für die Sanierung und den Neubau mit dem Ziel, den Aufwand bei der Planung und in der Umsetzung deutlich zu reduzieren. Üblicherweise dauern Sanierungen mit Easi Bath nur zwei Tage, maximal drei Tage. Im Gegensatz zur klassischen Vorgehensweise werden seriell vorgefertigte Badmodule zur Baustelle geliefert, die vor Ort lediglich aufgestellt und mit den zuvor vorbereiteten Schnittstellen verbunden werden müssen. Nach der Überprüfung auf Funktion und Dichtigkeit der Leitungen werden die vollflächigen Easi-Bath-Wandverkleidungen statt der üblichen Fliesen angebracht. Danach erfolgt die Anbringung der Anbauteile (Keramiken, Duschabtrennung, etc.). In einer Erweiterung liefern wir auch einen Boden und eine Leichtbaudecke. Das reduziert die Fertigstellung eines Bades auf ca. drei Tage.
SBZ: Ist das auch für kleine und mittelgroße SHK-Betriebe interessant? Oder sprechen Sie primär Wohnungsbaugesellschaften und Generalunternehmer an?
Dornemann: Grundsätzlich ist es auch für kleinere Betriebe interessant. Wichtig ist das Interesse des Fachhandwerksbetriebs. Er muss sich auf weitere Arbeiten über die sanitären Bereiche hinaus einlassen. Eine Mindestmenge von sechs bis zehn Bädern sollte ebenfalls bevorstehen. Unter dieser Anzahl ist der Planungsaufwand mit Konstruktion zu hoch.
SBZ: Welche Vorteile bringt das Konzept einem Betrieb mit fünf bis zehn Leuten? Können solche Handwerksunternehmen damit Zeit, Personal oder Kosten sparen?
Dornemann: Der Betrieb kann mit zwei Leuten deutlich mehr Bäder im Verhältnis zur konventionellen Bauweise fertigstellen. Die ganzen Vorarbeiten im Raum selber sind im Produkt enthalten. Der Fachhandwerker kann einen Strang planen und bauen. Danach kommen die Bäder und werden an den Strang angeflanscht. Sonst erleben wir, dass der Einbau der Sanitärbauteile mit Trockenbau und Fliesenleger sich in der Regel über sechs Wochen hinzieht. Wird nur eines dieser Gewerke verschoben, muss neu geplant werden. Das dauert in der Regel weitere Wochen.
„Der Aufwand bei Planung und Umsetzung wird deutlich reduziert.“
SBZ: Nehmen wir an, ein SHK-Betrieb interessiert sich für Ihr System, wie geht es dann weiter? Wer macht was, und wie eng ist die Zusammenarbeit?
Dornemann: Heute kommen die Planer mit Zeichnungen und Informationen zu den Objekten auf uns zu. Dann erfolgt eine Einschätzung auf Machbarkeit des seriellen Bauens. Anschließend wird der Fachhandwerker dazu eingeladen, sich das Easi Bath anzuschauen und mit einzusteigen. Wichtig: Es wird immer ausgeschrieben. Wenn der Fachbetrieb sich für das Easi Bath entschieden hat und dieses gerne zukünftig verbauen möchte, dann bieten wir eine Schulung an. Bisher war dies in Verbindung mit dem Projekt. Zukünftig werden wir Schulungen über unseren recht neuen Partner anbieten, „Thor für das Handwerk“.
SBZ: Braucht man besondere Werkzeuge, eine Schulung oder besondere Erfahrung? Wie stellen Sie sicher, dass die Umsetzung auf der Baustelle reibungslos klappt?
Dornemann: In erster Linie benötigt es das „Wollen“ und Disziplin sowie ein paar spezielle Werkzeuge. Zum Beispiel Plattenspanner und Handkreissäge.
SBZ: Eignet sich Easi Bath eher für große Stückzahlen oder kann auch bei kleineren Projekten ein echter wirtschaftlicher Vorteil entstehen?
Dornemann: Richtig spannend wird es ab zehn Bädern.
SBZ: Können Sie uns Beispiele nennen? Was läuft besonders gut und wo gab es vielleicht auch mal Reibungspunkte?
Dornemann: Wenn sich der Fachhandwerker auf die Arbeiten über sein Tagesgeschäft hinaus einlässt, dann ist es ein sehr schönes Geschäft für die Zukunft. Reibungspunkte hatten wir bisher eher in der Einhaltung der Termine zu den Baustellen.
SBZ: Glauben Sie, dass modulare Systeme wie Easi Bath irgendwann Standard werden? Oder bleiben sie eher ein Spezialangebot für bestimmte Projekte?
Dornemann: Aus meiner Sicht wird es sich zu einem Standard entwickeln, denn es ist ein Zeitgewinn dabei, gleichzeitig gibt es immer weniger Fachhandwerker. In Ländern um Deutschland herum wird ebenfalls nach Systemen wie dem Easi Bath gesucht.
SBZ: Viele Handwerker fürchten bei solchen Konzepten den Verlust klassischer Aufgaben. Wie sehen Sie das: Konkurrenz oder Kooperation mit dem Handwerk?
Dornemann: Wir sehen das als klare Entlastung für das klassische Handwerk. Es können mehr Bäder mit weniger Personal in der gleichen Zeit gebaut werden.
SBZ: Herr Dornemann, besten Dank für die Einblicke.
Seriell vorgefertigte Badmodule werden zur Baustelle geliefert, vor Ort aufgestellt und mit den zuvor vorbereiteten Schnittstellen verbunden. Nach der Überprüfung auf Funktion und Dichtigkeit der Leitungen werden die vollflächigen Easi-Bath-Wandverkleidungen angebracht.
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