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Regelmäßige Wartung durch den Fachmann

Hygiene zum Thema machen

SBZ: Die energetischen Vorteile einer komfortablen Wohnraumlüftung sind inzwischen allgemein bekannt. Doch welche hygienischen und gesundheitlichen Vorzüge bieten Komfort-Lüftungssysteme?

Braun: Neben der Energieeinsparung sorgt ein komfortables Wohnraumlüftungssystem jederzeit für einen ausreichenden und gesunden Luftwechsel. Das ist im Bereich der heutigen, auf Energieeffizienz ausgelegten Bauweise elementar, denn in den luftdicht gedämmten Hüllen moderner Bauten kann nur noch eine minimale, nicht ausreichende natürliche Lüftung über Ritzen und Fugen in der Gebäudehülle stattfinden. Die komfortable Wohnraumlüftung verhindert eine Überfeuchtung der Räume und beugt so der Schimmelbildung vor, die Bauschäden und Krankheiten verursachen kann. Überdies wird vermieden, dass in den Innenräumen eine zu hohe CO2-Konzentra­tion entsteht. Dies ist insbesondere wichtig für das Wohlbefinden der Bewohner, da eine hohe CO2-Belastung zu Kopfschmerzen und Müdigkeit führt. Filter am zentralen Lüftungsgerät verhindern außerdem, dass unerwünschte Partikel mit der Zuluft in die Raumluft geraten. Speziell für Allergiker gibt es überdies Spezialfilter der Klasse F7, welche Pollen abhalten – eine große Erleichterung für allergiegeplagte Menschen. Zudem werden durch den permanenten Luftaustausch unangenehme Gerüche und auch flüchtige organische Verbindungen (VOC), welche in Gegenständen und Produkten im Gebäude enthalten sind, so etwa in Farben, Lacken, Reinigungsmitteln, Körperpflegeprodukten und als Treibmittel in Spraydosen, abgeführt. Das hat positive Effekte auf das Wohlbefinden der im Gebäude lebenden Menschen.

SBZ: Wie lässt sich dem Kunden garantieren, dass seine Lüftungsanlage stets hygienisch einwandfrei funktioniert?

Braun: Generell sind moderne Lüftungsgeräte sehr bedienerfreundlich und wartungsarm. Für einen einwandfreien Betrieb muss der Nutzer selbst nur wenige einfache Punkte in Sachen Pflege beherzigen sowie die Anlage regelmäßig in größeren Zeitabständen durch den Fachmann inspizieren lassen. Zunächst sollte der Fachhandwerker seine Kunden darauf hinweisen, die Filter am Lüftungsgerät sowie in den Abluftventilen der jeweiligen Räume – wie in Küche, Bad oder WC – etwa alle drei Monate selbst auf Verschmutzungen zu prüfen und gegebenenfalls auszutauschen. Das kann der Bewohner einfach und in wenigen Minuten selbst durchführen, indem er einen Blick auf die Filter wirft und einen optischen Eindruck über den Grad der Verschmutzung erhält. Etwa alle sechs Monate sollten die Filter definitiv gewechselt werden. Passende Ersatzfilter können in der Regel über den Fachhandwerker bezogen werden. Darüber hinaus sollte der Wärme- oder Enthalpietauscher in bestimmten Zeitabständen ebenfalls kontrolliert und bei Bedarf gereinigt werden. Bei Zehnder bieten wir einen neuartigen Enthalpietauscher aus Kunststoff an, der mit wenigen Handgriffen – genauso wie der Standard-Wärmetauscher – aus dem Gerät gezogen und unter fließendem Wasser ausgewaschen werden kann.

SBZ: Und welche Arbeiten sollte der Profi machen?

Braun: Insbesondere das Innenleben von Lüftungsgerät und Luftverteilsystem sollte – wie bei praktisch jeder Haustechnik-Komponente – in regelmäßigen Abständen durch einen Profi inspiziert werden. Wir empfehlen alle zwei Jahre die Kontrolle und gegebenenfalls Säuberung durch den Fachhandwerker. Durch die Filtersätze in der Anlage und die glatten Innenhäute der Zehnder-Comfofresh-Luftverteilrohre können im System zwar kaum Ablagerungen anhaften, doch wie bei jedem technischen Gerät im Dauerbetrieb ist eine routinemäßige Überprüfung im Sinne eines optimalen Betriebs angebracht – so muss ja zum Beispiel auch ein Pkw alle zwei Jahre zur technischen Überprüfung. Auf die empfohlenen Wartungsintervalle weisen wir in einem Serviceplan-Heft für Endkunden hin, das jedem Gerät beiliegt. Fachhandwerker sollten nach dem Einbau auf jeden Fall ihren Kunden einen Wartungsvertrag anbieten.

SBZ: Welche technischen Prüfungen und Reinigungsabläufe umfasst die professionelle, zweijährige Wartung des Lüftungssystems durch den Fachhandwerker?

Braun: Zunächst einmal sollte der Fachhandwerker eine Sichtkontrolle der Anlage auf eventuelle Verschmutzungen oder Beschädigungen durchführen. Dazu führt er eine Videosonde in das Rohrleitungssystem ein. Daraufhin kann er eine Reinigungsbürste durch die Leitungen gleiten lassen, um etwaige Ablagerungen zu entfernen. Mit den optimal an den Rohrquerschnitt angepassten Bürsten sind alle Teile des Systems von den Revisionsöffnungen der Verteilerkästen und den Lüftungsöffnungen aus zu erreichen. Im nächsten Schritt lassen sich etwaige Verunreinigungen mit einem Nass-/Trockensauger über die Zugangsöffnungen aus der Anlage absaugen. Neben einem Austausch der Filter wird ebenfalls das Innenleben des zentralen Lüftungsgeräts einer gründlichen Inspektion und Reinigung unterzogen und auch der Wärmetauscher gereinigt. Alle Maßnahmen werden in einem Serviceplan-Heft für den Kunden dokumentiert.

SBZ: Wie wichtig ist die Qualität des Luftverteilsystems in Bezug auf einen sauberen Betriebsablauf?

Braun: Der Kunde muss sich 100-prozentig auf ein hochwertiges, korrekt installiertes Luftverteilsystem verlassen können. Dazu gehört zum einen die fachgerechte Planung und Montage durch den Fachhandwerker. Wird diese gewissenhaft durchgeführt, ist gewährleistet, dass sich keinerlei Verunreinigung aus der Bauphase innerhalb des Systems befindet. Das beinhaltet, dass z.B. die Lüftungsrohre während der Installationsphase mit Kappen verschlossen bleiben, damit sie keinen Baustellenschmutz aufnehmen können, sowie ein Befestigungs- und Verbindungssystem, das ohne Schrauben durch die Rohre auskommt. Denn durch solche Schraubstellen könnten später Verunreinigungen ins System eindringen. Überdies gilt es selbstverständlich auch, auf Qualitätsprodukte von Markenherstellern zu achten. Die Zehnder-Lüftungsrohre verfügen etwa über eine besonders glatte Innenhaut, die nicht nur weitgehend Ablagerungen in den Rohren verhindert, sondern auch die gründliche Reinigung durch den Fachmann mittels der Rohrbürste erleichtert. Zudem verfügt Zehnder als einziger Hersteller über Lüftungsrohre, deren Qualität durch das international anerkannte SKZ-Gütezeichen des SKZ Kunststoffzentrums überwacht wird. Dazu prüft dieses unabhängige Institut permanent alle Zehnder-Comfotube-Lüftungsrohre auf mechanische Widerstandsfähigkeit, Funktionalität und Freiheit von Weichmachern sowie den Einsatz von recyclingfreien, lebensmittelechten Kunststoffen. Dadurch laufen professionell geplante und installierte sowie richtig gewartete Zehnder-Anlagen selbst nach ­einer langen Betriebszeit hygienisch einwandfrei und arbeiten sehr zuverlässig.

SBZ: Die Kunden des Installateurs müssen sich also keine Sorgen machen, dass ein modernes Lüftungssystem während des Betriebs durch Verunreinigungen das Raumklima belastet?

Braun: Nein, im Gegenteil. Durch die Filterung der Zuluft werden keine Partikel aus der Außenluft in die Räume eingebracht – ein großer Vorteil gegenüber der Fensterlüftung. In einem korrekt installierten Lüftungssystem können sich lediglich im Abluftbereich Staub und Schmutz ansammeln, die sich jedoch ansonsten im Wohnumfeld niederschlagen würden, wenn keine komfortable Wohnraumlüftung im Einsatz wäre. Hierbei handelt es sich also um Verunreinigungen aus der Raumluft, welche durch das Lüftungssystem abtransportiert werden und die nicht mehr in die Räume zurückgelangen können, da die Abluft ja mit der Zuluft nicht in Berührung kommt und die Lüftungsanlage permanent betrieben wird. Durch die in den Abluftventilen eingesetzten Filter sind diese jedoch minimal. Eine komfortable Wohnraumlüftung ist damit definitiv die hygienischste und bequemste Lösung, für ein rundweg gesundes Raumklima zu sorgen.

SBZ: Herr Braun, wir danken für Ihre interessanten Ausführungen.

Produktsteckbrief

Enthalpietauscher

Mit dem Zehnder-Enthalpietauscher lässt sich Wärmeenergie und Feuchte zwischen Zu- und Abluftstrom übertragen. Die Feuchtigkeit wird als Wasserdampf mittels Diffusion von der hohen zur niedrigen Dampfdruckseite übertragen, sodass der Enthalpietauscher sowohl in kalten als auch in warmen, feuchten Regionen ganzjährig eingesetzt werden kann. Die durchlässige Polymembran ermöglicht die Übertragung von Wasserdampf. Sie hält Mikroorganismen, Gerüche und Verunreinigungen wegen ihrer im Vergleich zur Molekülgröße von Wasser großen Abmessungen zurück. Zusätzlich ist die Membran mit der speziellen Beschichtung versehen, die Bakterien- und Schimmelbildung vermeidet. Mikroorganismen sterben auf der Oberfläche in kurzer Zeit ab. Der Enthalpietauscher kann mit Wasser bis 60 °C und einem milden Reinigungsmittel gesäubert werden.

Durch den Transfer der Feuchtigkeit zwischen Zu- und Abluftstrom wird der Kondensationspunkt im Enthalpietauscher gesenkt. Das ermöglicht einen frostfreien Dauerbetrieb auch bei Außentemperaturen unter 0 °C. Der Einsatz von Frostschutzstrategien ist erst bei extremen Außentemperaturen erforderlich, was Energie einspart.