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ZVSHK

Standpunkt: „Fortschritt braucht Erfindergeist“

Helmut Bramann, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK.

Christoph Papsch

Helmut Bramann, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK.

„Am Anfang war das Feuer. Auf dieser einfachen Wahrheit basiert die Entwicklungsgeschichte der Menschheit bis hin zu unserer heutigen technischen Hochkultur. Deutschland war als Industrienation in den letzten anderthalb Jahrhunderten einer der Fortschrittstreiber dieser Entwicklung in Forschung und Wissenschaft. Das ist vorbei. Das Land lebt nur noch von seiner Substanz – geistig wie wirtschaftlich.

Die meisten verantwortlichen Politiker in Deutschland haben die Einsicht in den Kausalzusammenhang von Fortschrittsglaube und Zukunftsfähigkeit unseres Landes längst verloren; oder aufgrund ihrer ideologischen Scheuklappen bewusst nicht mehr im Blick. Gerade unsere aktuelle Politikerkaste mit ihren Auftragsstudien ist nur noch in der Lage, regulative Pfade  bestehender technologischer Trends fortzuschreiben. Sie haben keinerlei Verständnis für technologische Fortschritte, nie in entsprechenden Bereichen gearbeitet und Expertise erworben. Für das immer noch große Potenzial einheimischer Ingenieurskunst oder auch die vorhandenen handwerklichen Kompetenzen für praktische Problemlösungen fehlt deshalb jedes Gespür. Wie sollte es auch anders sein. Beide Berufskategorien kommen immer seltener vor – sowohl im Bundestag als auch auf der Regierungsbank oder der Entscheiderebene der Fachressorts. Im Gegenteil: die Anzahl der Politiker ohne Studiums- oder Berufsabschuss steigt beständig.

In weiten Teilen von Wirtschaft und Unternehmertum stößt das immer öfter an Dilettantismus grenzende Handeln der Bundespolitik auf Unverständnis und Wut. Wie bitte soll sich denn das vom Kanzler jüngst wieder einmal prophezeite „neue Wirtschafswunder“ im Land entwickeln? Es fehlt dafür inzwischen an jeglicher Mentalität. Lieber geriert man sich als Opfer und „letzte Generation“ der Menschheit, klebt sich politisch planlos an fremdem Eigentum fest oder blockiert Straßen und drangsaliert auf diese Weise Mitbürgerinnen und Mitbürger. Wie gerade in Berlin zu beobachten ist.

„Hands on“ die anstehenden essentiellen Herausforderungen zu meistern, durch eigene Arbeit wirklich etwas beizutragen, ein Haus zu dämmen, Heizungen zu modernisieren, Solarzellen auf Dächer zu montieren oder einfach auch zu helfen, Plastikmüll aufzuräumen, das überlässt man lieber anderen.

Liebe Weltuntergangsjünger: Fantasielose Selbstbeschränkung verhindert jeden Fortschritt. Das ist für eine Volkswirtschaft gefährlich rückwärtsgewandt. Unsere Großeltern und deren Politikergeneration waren da deutlich mutiger, zukunftsgewandter und offen für Innovationen. Noch haben auch wir die Chance und die Mittel, diesem Beispiel zu folgen. Setzen wir auf das, was dieses Land einst groß gemacht hat: Fortschritt braucht Erfindergeist und es braucht Umsetzer. Für beide Bereiche wird händeringend Fachkräftenachwuchs gesucht.

Hier nehme ich auch mal meine Generation der Eltern mit in die Pflicht: Zeigt der jungen Generation, dass sie nicht die Letzte ist, sondern die des Aufbruchs aus der Klimakrise sein kann. Es ist höchste Zeit damit zu starten. Die Ausbildung in einem Zukunftsberuf wäre der erste Schritt.“ ■
Quelle: ZVSHK / fl

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