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Intersolar München

Stromspeicher auf dem Vormarsch

Dass eine alleinige Ausrichtung auf Photovoltaik nicht unbedingt eine solide Grundlage für einen prosperierenden Handwerksbetrieb ist, bewiesen die Marktentwicklungen der letzten Jahre. Sicher wird auf lange Sicht die Photovoltaik durch die vermehrte Einbindung in die Haustechnik ihren festen Platz im Markt einnehmen, bis dahin ist es aber ganz gut, dass das SHK-Handwerk auch noch effiziente Heizungen, schöne Bäder und Lüftungstechnik im Angebot hat. In diese Richtung dürften auch die Gedanken bei den Veranstaltern der Messe gegangen sein und so entdeckten die Solar Promotion GmbH in Pforzheim und die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG ihr Herz für die Energiewende beim Heizen mit regenerativen Energien.

Neben PV- und Solarthermieanlagen, die traditionell zu den Intersolar-Themen gehören, sollen nun auch Heizsysteme wie Hackschnitzel- und Pelletsheizungen, Mini-Blockheizkraftwerke oder KWK-Anlagen und Wärmepumpen als Themen hinzukommen. Auf der Messe sollen vor allem Komplettlösungen für das Heizen gezeigt werden, und zwar im neuen Ausstellungsbereich „Regenerative Wärme“. Motivation hierfür dürften allerdings nicht nur die derzeit weniger erfreulichen Absatzzahlen für die Photovoltaik sein. Die Auswahl der Heiztechnologien zeigt auch, wie sich das Thema Haustechnik durch die Integration verschiedener Energiequellen weiterentwickeln dürfte. Die Haustechnik wird komplexer und die Photovoltaik wird ­eine Energiequelle von mehreren sein. Für ­einen SHK-Betrieb, der jetzt in den PV-Markt einsteigt, wird sich das sicher als gute Entscheidung für die Zukunft erweisen, denn niemand ist so prädestiniert wie unser Handwerk, eine integrierte Haustechnik auch in der Praxis umzusetzen. Wichtigster Hemmschuh für die Wettbewerber wird vor allem die Anlagenhydraulik sein. Elektro kann der SHKler – oft sogar mit einem eigenen Meister oder in einer Kooperation.

Eigene Halle nur für die Speichertechnik

Die Speicherung von Solarenergie gehört zu den großen Herausforderungen der Energiewende. Mit der Fachmesse „Electrical Energy Storage (EES)“ konzentriert die Intersolar in Halle B1 ihr Angebot für elektrische Energiespeicherung. Neben Batterieprodukten geht es um Produktionstechnik, Lademanagement, Sicherheit und Recyclingtechnologie. Auch die Intersolar Europe Conference vor der eigentlichen Messe greift die Energiespeichertechnik als neuen Schwerpunkt auf. Referenten werden unter anderem den Stand beim deutschen Solarspeicherförderprogramm diskutieren und Fortschritte bei der Entwicklung von Lithium-Ionen- und Zink-Luft-Batterien vorstellen. Weitere Vorträge befassen sich mit Praxiserfahrungen in Klein- und Großanwendungen sowie mit Batterie­sicherheit. Für diesen speziellen Bereich gibt es mit http://www.ees-europe.com eine eigene Internetseite.

Neben den Ständen der Hersteller liefern zahlreiche Foren und Workshops weitere Informationen: Zu nennen wäre das Forum Regenerative Energien (C4.151). Im Freigelände neben Halle C4 erfahren Sie mehr zum Thema PV-Carports, Ladestationen und Elektrofahrzeuge. Der Messe-Workshop „PV auf Industrie- und Gewerbedächern“ am 4. Juni ab 14.30 Uhr informiert über den Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Strom. Gerade im Gewerbe kann der Eigenverbrauch sehr hoch werden, weil Produktion und Sonneneinstrahlung zeitlich ungefähr im Gleichklang sind. Veranstaltungsort ist Halle A3, Raum A31/A32 im 1. OG.

Schließlich präsentiert der Workshop „Gute Geschäfte mit Solarstromspeichern“ Verkaufsstrategien. Er richtet sich insbesondere an Handwerker, die neu in den Markt einsteigen oder Solarstromspeicher in größerer Zahl verkaufen und installieren möchten. Der Workshop läuft am 6. Juni 2014 von 10 bis12 Uhr in Halle A3, Raum A31/A32 im 1. OG. Weitere Angebote und ggf. Eintrittspreise finden Sie im Veranstaltungskatalog unter http://www.intersolar.de bei „Besucher Service“.

Freier Eintritt auf der Intersolar für SBZ-Leser

Auch dieses Jahr gibt es wieder eine freie Eintrittskarte für SBZ-Leser von den Messeveranstaltern, die unten abgedruckt ist. Diese Karte können Sie ausschneiden und an den Schaltern auf dem Messegelände einlösen. Wenn sie keine langen Schlangen mögen, wird Ihnen die Registrierung über das Internet am Messemorgen eine Menge Zeit sparen. Gehen Sie auf http://www.intersolar.de und klicken auf die Schaltfläche „Messe Registrierung“ oben rechts. Dann wählen Sie „Gutscheine und elektronische Gutscheincodes“ und folgen den weiteren Aufforderungen. Als Code geben Sie die Kombination M2824231102 ein. Die Registrierung liegt außerhalb unseres Einflussbereichs. Bei Problemen wenden Sie sich bitte an die Tickethotline der Intersolar Europe: (07 61) 38 81 37 33. UB

Lesen Sie zur Intersolar auch das Interview mit Messechef Markus Elsässer.

„Die Talsohle scheint durchschritten“

Energiewende auch im Wärmemarkt Nachdem die Politik eine ­veritable Krise im PV-Markt inszeniert hat, scheint es nun wieder ­aufwärts zu gehen. Zudem soll die Intersolar zu einer neuen Plattform für die Energiewende im Wärmemarkt werden. Das Gespräch führte Heiko Schwarzburger.

SBZ: Im Solarmarkt gab es einige Umbrüche, was auch einen großen Einfluss auf die Messe als solche hatte. Wie haben sich die Ausstellerzahlen in den letzten Jahren bis zur aktuellen Intersolar entwickelt?

Elsässer: Wir erwarten über 1100 Aussteller aus Deutschland, Europa und den internationalen Märkten. Durch die weltweite Konsolidierung hat sich im Vergleich zum Rekordjahr 2011 die Zahl halbiert, damals kamen über 2200 Aussteller. Im vergangenen Jahr waren es 1292 gewesen. Nun gehen wir davon aus, dass die Talsohle erreicht ist. Der weltweite Solarmarkt wächst stark. Man kann durchaus von einer Trendwende sprechen.

SBZ: Welche Themen stehen in diesem Jahr im Vordergrund?

Elsässer: Zunehmend geht es um Systeme, nicht mehr in erster Linie um die Effizienz von Zellen und Modulen. Dieses Segment ist stark zurückgegangen, geschuldet der schwierigen Marktlage insbesondere in Deutschland und Europa. Aber die Integration der Photovoltaik in Energiesysteme, Gebäude und die Stromnetze gewinnt an Bedeutung. Das am stärksten wachsende Segment auf der Messe sind die Stromspeicher. 2013 kamen in diesem Bereich 206 Aussteller, in diesem Jahr sind es sogar 250. Weiterhin stehen neue Geschäftsmodelle und neue Investorengruppen für die Branche ganz oben auf der Agenda. Gemeinsam mit dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) stellen wir hierzu einen neuen Investorenleitfaden vor.

SBZ: Welche Firmen präsentieren ihre Speicherlösungen?

Elsässer: Zu den Ausstellern gehören Batteriehersteller, Zulieferer und Systemanbieter von Speichern. Ganz neu zur Intersolar Europe gehört die Fachmesse Electrical Energy Storage (EES), die als Parallelveranstaltung läuft. Wir haben die EES von der Messe München übernommen, fortan gehört sie zur Intersolar. Die EES erweitert das Themenspektrum auf die Produktion, Prüfung, Zweitverwertung und Sicherheit von Speichern, auch geht es dort um mobile Speicher und Lade­infrastruktur für Elektrofahrzeuge. In der EES präsentieren sich rund 50 Unternehmen. Sie sind in Halle B1 konzentriert, unserer Speicherhalle, in der sich auch die meisten Speicheranbieter der Intersolar präsentieren. Auf dem Freigelände zeigen Peugeot und Tesla neue Elektroautos, die man auch probefahren kann. Dort werden auch Carports und andere Systeme zur Kombination von Photovoltaik und Mobilität gezeigt.

SBZ: Neu ist auch der EES-Award...

Elsässer: Genau. Neben den traditionellen Awards der Intersolar vergeben wir in diesem Jahr erstmals den EES-Award für besonders innovative Speicherkonzepte. Die nominierten Finalisten werden das dreitägige Rahmenprogramm der EES eröffnen, indem sie ihre Einreichungen vorstellen. Das wird bestimmt sehr spannend.

SBZ: Gibt es noch die klassische Solartechnik auf der Messe?

Elsässer: Obwohl die Ausstellerzahlen bei Zellen und Modulen deutlich zurückgegangen sind, sind alle international bedeutenden Anbieter vertreten. Das Segment der Montagesysteme ist in diesem Jahr vergleichsweise stabil geblieben. Das Thema ist nach wie vor interessant. Auch bei der Produktionstechnik und den Fabrikausstattern erwarten wir, dass die Nachfrage in diesem Jahr wieder anzieht. Vor allem die internationalen Märkte verlangen nach modernen Maschinen, um bestehende Fabriken auf den neuesten Stand zu bringen. Oder um neue Werke zu bauen. Auch die Leistungselektronik erweist sich als stabil. Obwohl der Markt für Solarwechselrichter sehr hart umkämpft ist, ist auch dieses Segment weiterhin sehr stark. Alle wichtigen Anbieter sind auf der Intersolar ­Europe vertreten.

SBZ: Wie entwickelt sich die Solarwärme?

Elsässer: In diesem Jahr haben wir die Intersolar Europe für die verschiedenen Akteure der Wärmebranche geöffnet. Denn Strom und Wärme wachsen zusammen, die Kombination mit Photovoltaik oder Solarthermie eröffnet vielfältige Systemlösungen für die Kunden. Sehr stark ist das Segment der Wärmepumpen vertreten, die mit Photovoltaik kombiniert werden. Dort haben wir etwa 25 Anbieter. Auch die Solarthermie in Kombination mit Pelletfeuerungen ist vertreten. Die erneuerbare Wärmetechnik füllt fast die gesamte Halle C4. Ein dreitägiges Forum zur erneuerbaren Wärme ergänzt und unterstützt die Präsentationen der Aussteller.

SBZ: Wir danken Ihnen für das interessante Gespräch und wünschen ein gutes Gelingen der Messe.