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Unternehmer-Coaching für SHK-Fachbetriebe, Teil 2

Der vertrauensvolle Lotse

Ein SHK-Handwerksbetrieb war schon einige Zeit im Übergang von der ersten zur zweiten Generation. Die Nachfolger hatten im Tagesgeschäft mit anderen Aufgaben zu kämpfen, als zu Zeiten des Unternehmensgründers. Dabei handelte es sich um offene finanzielle und erbrechtliche Klärungsfragen, um mehr Mitanbieter, um ein rückläufiges Neubauvolumen und um eine sehr breite Produktpalette. Erforderlich war also eine Firmenneuausrichtung mit anderen und neuen persönlichen, fachlichen und unternehmerischen Herausforderungen. Und dies alles bei voller Fahrt und mit 20 Mitarbeitern. Bei all dem fühlten sich die Nachfolger manchmal allein gelassen und „versteckten“ sich eher hinter der Arbeit.

Die Unterstützung kam zum ­richtigen Zeitpunkt

Das Unternehmer-Ehepaar kannte den Autor schon aus einer produktorientierten Zusammenarbeit mit dem Schwerpunkt Verkauf. Ende 2004 sprachen sie mit ihm über seine jahrelangen Erfahrungen als Unternehmer-Coach in Industrie- und Handelsunternehmen. Das Unternehmer-Ehepaar entschied sich für einen ersten Eintages-Termin Anfang 2005, wo alle Themen auf den Tisch gelegt wurden. Zunächst waren es eher sachliche Themen wie der Aufbau einer Bäderausstellung, Teilnahme an einer Leis­tungsschau, Firmenlogo und die Teilnahme in einer ortsbezogenen Handwerkervereinigung. Erst danach kamen die schwelenden und unausgesprochenen Themen ans Tageslicht, die drückten und bremsten: Spannungen in der Geschäftsführung zwischen Se­nioren und Junioren bei unternehmerischen Entscheidungen, Eigentumsverhältnisse und Mietverträge der Gebäude, Rolle der nicht im Unternehmen tätigen Geschwister, fehlende Balance zwischen unternehmerischen Aktivitäten und Lebensqualität, Rolle der Banken und des Steuerberaters usw.

Der geschützte vertrauliche Gesprächsraum gab dem Unternehmerehepaar innere Freiheit. Die Tatsache, dass überhaupt einmal alle Punkte ausgesprochen wurden, war schon der erste Schritt zur Klärung. Als wertvolle mentale Erleichterung stellte sich heraus, dass alle Punkte, insbesondere auch die bedrückenden, schriftlich an der Wand standen. Jetzt konnte man sich diese Themen einmal aus einem anderen Blickwinkel anschauen und darüber nachdenken. Danach wurden alle auf Karten geschriebenen Punkte in Sach- und Beziehungsthemen sowie nach Prioritäten (wichtig und dringlich) geordnet. Anschließend beleuchtete man gemeinsam jeden Punkt nach Ursache, unternehmerischem Nutzen und ersten Lösungsansätzen.

Eine Bäderausstellung für 250000 Euro: ja oder nein oder...?

Ein Sachbeispiel hierbei war die Bäderausstellung mit einem Investitionsvolumen von ca. 250000 Euro. Der Unternehmer-Coach zeigte auf, wie so ein Thema methodisch aufbereitet wird, um eine Entscheidung treffen zu können. Er ersetzt also nicht die eigene, unternehmerische Entscheidung, sondern stellt lediglich eine methodische Vorgehensweise zur Selbsthilfe zur Verfügung. Dazu gehören auch Überlegungen, wann sich solch eine Investition rechnet und welche Alternativen es gibt, um z.B. Interessenten ertragreich Bäder auch ohne eigene Ausstellung zu verkaufen. Das Unternehmer-Ehepaar entschied, sich mit dieser hohen Summe nicht zu verschulden. Sie wollten zunächst die Ausstellungen der Großhändler nutzen, eine Überzeugungsmappe für Bäder erstellen sowie sich eine nebenberufliche Innenarchitektin für Beratung und Planung holen. Dann sollte für zunächst einmal ca. zwei Jahre der Markt systematisch bearbeitet werden, um Geld zu verdienen und Erfahrungen zu sammeln. Danach sollte das Projekt „große Ausstellung“ noch einmal auf den Prüfstand kommen. Letztlich mündeten die Erfahrungen im Jahr 2007 dann in eine kleine Ausstellung, die schuldenfrei für 50000 Euro erstellt wurde. Diese rechnet sich in Kombination mit den genutzten Ausstellungen der Großhändler. Die laufenden Kosten sind überschaubar, das Badgeschäft ist ertragreich.

Ein Beziehungsbeispiel im Rahmen des Coaching-Prozesses war die Vorbereitung der Nachfolger für ein Klärungsgespräch der gesamten, erblichen Thematik mit dem Se­nior, dessen Frau und mit den Geschwistern. Dieses Gespräch fand im ersten Halbjahr 2005 statt, wurde in jedem Unternehmer-Coaching weiter aufbereitet und mündete Ende des Jahres 2006 in eine komplette stressfreie Erbschaftslösung bis hin zum Wechsel des Steuerberaters.

Sonderzahlungen des SHK-­Betriebs an die Mitarbeiter

Bei jedem Unternehmer-Coaching-Termin wurde ein Ergebnisprotokoll erarbeitet, das im telefonischen Kontakt und bei jedem persönlichen Termin abgeglichen, ergänzt oder neu erstellt wurde. Es handelt sich also um einen dynamischen, lückenlosen Entwicklungsprozess mit protokollierten und nachzulesenden Themen und Ergebnissen. Der Unternehmensnachfolger und seine Frau konnten nach den klärenden Prozessen, insbesondere mit der Familie, eine unglaubliche starke Dynamik freisetzen. Das Unternehmen hat sich in den Jahren 2007 und 2008 wirtschaftlich so positiv entwickelt, dass jeder Mitarbeiter eine freiwillige, vierstellige Sonderzahlung als Dankeschön erhielt.

Themen wie Mitarbeiterführung, -besprechung, -entwicklung, Funktionsbeschreibun­gen, Umbaumaßnahmen, Werbung und Verkauf sind ebenfalls Inhalte der Unter­nehmer-Coaching gewesen und positiv umgesetzt worden – auch sehr zur Freude des Unternehmensgründer-Ehepaars. Diese genießen jetzt ihr Altenteil als Ratgeber auf Anforderung oder als Helfer in der Not. Die methodischen Vorgehensweisen und die mentale Entwicklung sind im Betrieb durchgängig spürbar. Es ist sehr erfreulich diese Entwicklung zu erleben und die weit­eren Aufgaben für das unternehmerische Wachstum in Effizienz und Effektivität an­zugehen.

Coaching als Prozessbegleitung über Entwicklungsstufen

Beim ersten Coachingtag in 2009 ging es darum, das Unternehmen noch unabhängiger vom geschäftsführenden Gesellschafter werden zu lassen. Aktuell stehen dazu folgende Themen an:

- zeitgemäße und zukunftsorientierte Aufbauorganisation mit noch mehr selbstverantwortlichen Abteilungsleitern

- transparente Ablauforganisation mit sofortigem Überblick für alle Mitarbeiter

- Wachstum mit stabilen Kundenbeziehungen

- Ausbau von Verkauf und Marketing

- die regionale Bedeutung als Unternehmensmarke.

Der Unternehmer wünscht sich in dieser Phase vom Coach, dass er sich in diesen nächsten Entwicklungsstufen aktiv selbst engagiert oder er einen passenden Fachmann im jeweiligen Bereich empfiehlt. Der Unternehmer handelt somit also selbstbestimmter und mit klaren Zukunftsvorstellungen. Der Unternehmer-Coach wird dadurch noch mehr zum Begleiter und Wächter eines guten Gewissens für den SHK-Unternehmer, ohne alles selbst zu leisten.

Der Unternehmer und seine Frau wollen nicht mehr ohne Unternehmer-Coach arbeiten. Das Gefühl, jederzeit eine vertrauensvolle Persönlichkeit als Rückendeckung zu haben, stärkt das Selbstvertrauen. Und beide hatten nie das Gefühl, dass ihre Bereitschaft, „sich helfen lassen zu wollen“, eine Schwäche ist. Denn aus jedem Coachinggespräch nimmt das Ehepaar das starke Gefühl mit, die anstehenden Aufgaben selbst lösen zu können, was ihnen dann auch gelungen ist – und zwar ohne, dass der Coach hier direkt eingegriffen hat. „Wir haben einen vertrauensvollen Lotsen für alle wichtigen unternehmerischen und auch privaten Themen“, formuliert das SHK-Unternehmer-Ehepaar zusammenfassend.

Unseren Autor und erfahrenen Unternehmer-Coach Dieter Grabs erreichen sie hier:

HandwerkerImpuls GmbH

78628 Rottweil

Telefon (07 41) 94 22 94-0

Telefax (07 41) 94 22 94-22

E-Mail: dg@handwerkerimpuls.de

https://www.handwerkerimpuls.de/

Weitere Informationen

Unser Autor Dieter Grabs ist seit 1987 selbstständiger Berater, Trainer für VerkaufMarketing. Seit 1999 wirkte er auch als Unternehmer-Coach in über 70 Unternehmen. Er ist zudem Mitgeschäftsführer von HandwerkerImpuls GmbH, Rottweil (Motto: „Wir machen SHK-Fachbetriebe ertragreicher!“).

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