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Erinnerungen ans Bad im Schrank

Ausklappen und einsteigen

Die 1960er-Jahre waren ein buntes, ein ereignisreiches Jahrzehnt. Die Armut der Nachkriegsjahre war Vergangenheit, es hieß zu leben und zu genießen. Adria-Urlaub, Mondlandung, Kubakrise, Beatlemania, Winnetou, Farbfernsehen, Anti-Baby-Pille oder die Geheimagenten Emma Peel und John Steed der britischen Erfolgsserie „Mit Schirm, Charme und Melone“ rufen bei vielen Älteren Erinnerungen hervor.

Das Bad im Schrank wurde erfunden

Was aber auch für diese Zeit gilt: Die Menschen sehnten sich nach modernen Wohnungen. Mit einem wahren Bauboom entstanden in den 60er-Jahren viele mehrgeschossige Wohnblocks, deren Standard mit dem heutigen nicht zu vergleichen ist. Ganze Wohngebiete wurden hochgezogen, überall standen Kräne und Bauwagen, Raum vor Fläche war gefragt. So war es oftmals der Fall, dass sich eine Großfamilie mit acht Personen 100 m² Wohnraum teilen musste. Doch diese Knappheit weckte auch den Erfindungsgeist. Ein gutes Beispiel dafür ist das Bad im Schrank.

Die Badezimmer jener Zeit – damals wurde der Begriff „Nasszelle“ geprägt – sind mit heutigen Maßstäben nicht zu messen. Eine Toilette, ein Waschbecken, ein Spiegelschrank, etwas Ablagefläche, für eine Badewanne war nicht immer Platz. Musste auch gar nicht sein, denn „Not machte erfinderisch“ und so vermarkteten die Roth Werke aus Dautphetal von 1966 an „das Bad im Schrank“ (der Ausdruck ist nicht zu verwechseln mit einem Badezimmerschrank moderner Prägung).

Innovative Sanitärlösungen, wie das Bad im Schrank, waren aufgrund des großen Nachkriegsbedarfs sehr interessant. Es bot mit einer wegklappbaren Badewanne eine platzsparende Badelösung (wie ein Schrank-Klappbett), die in Küchen oder Wohnzimmern zur Anwendung kam. Der Schrank beinhaltete neben der Wanne einen Boiler als komplette Installation. Im geschlossenen Zustand integrierte sich das Bad im Schrank in das bestehende Mobiliar.

Aus der Vergangenheit ins Jetzt

Die flexibel aufbaubare Fertigduschkabine, von Roth als „Komplettdusche“ bezeichnet, war damals die logische Komplettierung des Programms „Bad im Schrank“. Schon 1967 wurde sie eingeführt, vergleichbare Produktvarianten sind bis heute im Lieferprogramm. Sie sind schnell zu installieren und bieten vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Die stabile Komplettdusche kann jederzeit ab- und an einem anderen Ort wieder aufgebaut werden. Sie bietet besten Duschkomfort, wenn eine Festinstallation nicht gewünscht oder möglich ist, und zählt im Vergleich zur Klapp-Badewanne heute noch zum Programm des Anbieters.

Und das ist auch gut so, um den Bogen ins Hier und Jetzt zu schlagen. Denn die Merkmale der flexiblen Fertigdusche machen sie z. B. im Hochwasserkatastrophengebiet im Ahrtal sehr gefragt. Ein Beispiel: Im kleinen Ort Dernau an der Ahr im Landkreis Ahrweiler war noch Wochen nach der Katastrophe die Wasserversorgung in vielen Haushalten unterbrochen und die Badinstallationen waren zerstört. In enger Abstimmung mit der Gemeinde spendeten die Roth Werke 15 neue Exklusiv-Komplettduschen für besonders betroffene Häuser. Sie sind mit einem Warmwasserboiler sowie einer Ablaufpumpe ausgestattet und bieten sofort warmes Wasser zum Duschen.

Im Rahmen der Spende boten Mitarbeiter des Herstellers zudem den Montageservice vor Ort. Dr. Anne-Kathrin Roth, Geschäftsleitung ­Roth Werke: „Für einen akuten Bedarf ist die Roth Komplettdusche ideal, da sie prompt einsatzbereit ist. Wir sind froh, dass wir den Menschen in den Hochwassergebieten mit unseren Produkten sinnvoll helfen konnten.“ Damit hilft ein Produkt aus der Vergangenheit, Menschen eine neue Zukunft aufzubauen. Denn wer möchte schon nach den anstrengenden Aufräumarbeiten auf eine ­erholsame Dusche verzichten. Nur die Klapp-­Badewanne, die erlebt leider keine Renaissance mehr.

Zurück in die Zukunft: Die 1967 eingeführte Komplettdusche (links) bewährt sich in der aktuellen Variante im Hochwasserkatastrophengebiet in Dernau.

Bild links: Getty Images/iStockphoto; Bild rechts: Roth Werke

Zurück in die Zukunft: Die 1967 eingeführte Komplettdusche (links) bewährt sich in der aktuellen Variante im Hochwasserkatastrophengebiet in Dernau.

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