Wer sein Bad plant, plant seine Zukunft – in Zeiten des demografischen Wandels wird das deutlich. Studien zeigen, dass der Anteil der Menschen über 65 Jahre in Europa bis 2050 auf über 28 % steigen wird – und damit verbunden auch der Pflegebedarf. Gleichzeitig wächst ein weiterer Trend: Immer mehr Menschen möchten auch im hohen Alter ein autonomes und komfortables Leben in ihren eigenen vier Wänden führen.
Stolperfallen sowie Rutsch- und Verbrühungsgefahr vermeiden: Die Prävention von Unfällen und der Schutz der Nutzergesundheit haben bei der barrierefreien Badgestaltung oberste Priorität. Denn statistisch gesehen zählt das Badezimmer zu den häufigsten Unfallorten von Senioren im Haushalt. Dementsprechend stehen Fachleute bei der Planung und Umsetzung gleichermaßen vor der Herausforderung, passgenaue und sichere Sanitärlösungen anzubieten, die Menschen jeden Alters und auch mit körperlichen Einschränkungen eine langfristige, selbstständige und komfortable Nutzung ermöglichen.
Normen immer im Blick
Die DIN 18040-1 „Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen – Teil 1: Öffentlich zugängliche Gebäude“ bzw. DIN 18040-2 „Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen – Teil 2: Wohnungen“ legen fest, welche Anforderungen es zu beachten gilt. Hierbei wird auf den Unterschied zwischen „barrierefrei“ und „rollstuhlgerecht“ verwiesen – immer mit dem Ziel, barrierefreie Sanitärräume so zu gestalten, dass sie sowohl von Menschen mit motorischen Einschränkungen, wie z. B. Rollstuhlnutzern, als auch von blinden und sehbehinderten Menschen zweckentsprechend genutzt werden können. Damit ein Bad nach der DIN als barrierefrei gilt, muss der Türeingang 80 oder 90 cm breit und schwellenlos sein. Die Türen sollten sich nach außen öffnen oder als Schiebetüren ausgeführt sein.
Zur besseren Orientierung sind eine gute Beleuchtung und eine möglichst kontrastreiche Ausstattung wichtig. Denn: Eine barrierefreie Badplanung nach der Norm besagt, dass Informationen immer mit zwei Sinnen (Beispiel: Sehen und Tasten) vermittelt werden müssen. Lichtschalter, Steckdosen und Türgriffe sollten leicht erreichbar sein. Rutschhemmende Fliesen sorgen nicht nur für Standfestigkeit, sondern auch für einen fühlbaren Unterschied zum restlichen Bodenbelag.
Auch eine auf den Nutzer abgestimmte oder höhenverstellbare Toilette gilt für ein barrierefreies Bad als unerlässlich. Darüber hinaus sind ausreichende Bewegungsflächen von 120 x 120 cm – bzw. für Rollstuhlfahrer von 150 x 150 cm – einzuplanen, die sich auch überlagern dürfen. Empfehlenswert ist zudem ein Mindestabstand von 20 cm zwischen den einzelnen Sanitärobjekten. So können bei Bedarf problemlos Stütz- und Haltegriffe montiert werden, welche die motorischen Abläufe erleichtern.
Für die Installation von barrierefreien Waschtischmodulen gilt eine Waschtischhöhe von 90 cm, für Rollstuhlfahrer ist eine Höhe von 80 cm empfehlenswert. Mit dem 1120 mm hohen Teceprofil-Waschtischmodul mit Unterputz-Geruchsverschluss lässt sich der Siphon in der Vorwand verstecken und der Waschtisch bleibt unterfahrbar.

Bild: TECE
WC-Module für Komfort in allen Lebensphasen
Der natürliche Alterungsprozess sorgt dafür, dass Knochen poröser und instabiler und Muskeln schwächer werden. Infolgedessen ist die Mobilität bei vielen Senioren zunehmend eingeschränkt. Längeres Stehen, aber auch das Hinsetzen und Aufstehen, z. B. beim Toilettengang, sind dann besonders beschwerlich. Die seit vielen Jahren unverändert gebliebene Standard-WC-Sitzhöhe von 40 bis 42 cm ist daher für Rollstuhlfahrer und ältere Menschen oftmals zu niedrig. Um stattdessen eine Toilettenhöhe senioren- und/oder rollstuhlgerecht zu gestalten, sollte der WC-Sitz in einer Höhe von 46 bis 48 cm montiert werden.
Die WC-Module Tecelux 200 und 400 lassen sich an die Bedürfnisse der Nutzer anpassen. Sie verfügen über eine höhenverstellbare WC-Befestigung, bei der die Sitzhöhe um bis zu 80 mm manuell justiert werden kann (von der Werkseinstellung 20 mm nach unten bzw. 60 mm nach oben). Dies bietet älteren Menschen oder Personen mit eingeschränkter Mobilität eine komfortable Nutzung ihres Badezimmers über viele Jahre hinweg. Das Besondere: Das Modul ist mit fast allen Keramik-WCs kombinierbar – auch spülrandlosen und Dusch-WCs. Anschlüsse für Wasser und Strom sind vorbereitet, alle Kabel und Wasserleitungen können so unsichtbar geführt werden.
Gut gerüstet mit dem Gerontomodul
Um auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen eine sichere und bequeme Badnutzung zu ermöglichen, sind häufig individuelle Modifikationen nötig. Das Teceprofil Gerontomodul wurde speziell für barrierefreie WC-Plätze konzipiert und auf die Bedürfnisse körperlich beeinträchtigter Menschen abgestimmt: Durch statische Verstärkungen, erhöhte Keramikbefestigungen und Vorrichtungen für die Aufnahme von Stützklappgriffen ermöglicht es eine unkomplizierte, normkonforme Einrichtung. Zusätzlich erleichtern vormontierte Leerrohre die Installation von Spülauslösungen am Stützklappgriff. Diese Installationslösung bietet nicht nur ergonomischen Komfort mit einer Sitzhöhe von 48 cm, sondern sorgt auch für eine einfache und präzise Planung barrierefreier Badezimmer.
Dusch-WCs nachrüsten
Für alle, deren Mobilität aus Alters- oder gesundheitlichen Gründen eingeschränkt ist, hat sich das Dusch-WC als Möglichkeit für eine weitgehend selbstständige Intimhygiene erwiesen. Als echter Vorteil bei Modernisierungen im Bestand haben sich Nachrüstplatten erwiesen. So kann ein herkömmliches Standard-WC mühelos durch ein komfortables und hygienisches Dusch-WC für den Kaltwasser-Anschluss ausgetauscht werden. Diese Umrüstung erfordert keine aufwendigen Bau- und Fliesenarbeiten, Bohr- oder Stemmarbeiten und verursacht nahezu keinen Schmutz, was die Installation äußerst unkompliziert und kundenfreundlich gestaltet. Die speziell für Feuchträume geeignete Nachrüstplatte in Weiß matt oder Schwarz matt verfügt über verschiedene Führungsnuten für den Wasseranschluss, um die Technik hinter der eleganten Oberfläche zu verbergen. Damit ist das Dusch-WC für jedes Bad geeignet und stellt eine sinnvolle und überschaubare Investition für mehr Hygiene und Barrierefreiheit dar. Produkte wie das Teceneo kommen dabei ohne jegliche Elektronik aus. Mit seitlich an der Keramik angebrachten Knöpfen lassen sich Wassertemperatur und -menge stufenlos durch einfaches Drehen regulieren.
Problemlöser für jede Einbausituation
Neben individuellen Kundenanforderungen werden Fachhandwerker bei der barrierefreien Badsanierung oftmals auch mit komplizierten Baugrundrissen konfrontiert. Kleine und schlauchförmige Bäder, WCs unter niedrigen Fensterbrüstungen oder beliebte Gesamtkonstruktionen mit Aufsatzwaschtisch gehören zu den vielfältigen Herausforderungen, die bei der Planung von Spülkästen zu meistern sind. Tece bietet Lösungen für ungewöhnliche Gegebenheiten an, vom universellen Klassiker in den Bauhöhen 1120, 980 und 820 mm über das besonders niedrige 750-mm-Modul, um WC und Waschtisch in einer Konstruktion zu integrieren, bis hin zum schmalen 320-mm-Modul für den Schacht- oder Eckeinbau. Für besonders enge Räume empfiehlt sich das WC-Modul mit Octa-II-Spülkasten: mit nur 8 cm Tiefe und einem Spülvolumen von bis zu 7 l.

Bild: TECE
WC-Betätigungsplatten: Unterschiede sichtbar machen
Rund 1,2 Millionen Menschen in Deutschland leben mit einer Sehbehinderung. Deshalb gilt: Sanitärobjekte müssen leicht erkennbar, einfach zu bedienen und kontrastreich gestaltet sein, um Menschen mit Seh- oder Mobilitätseinschränkungen die Nutzung zu erleichtern. Der Teceloop-Baukasten bietet eine vielfältige Auswahl an Blenden und Tasten in unterschiedlichen Farben und Haptiken, die je nach Bedarf frei miteinander kombinierbar sind. So wird aus jeder neuen Blende eine rundum individuelle Design-Betätigung. Teceflushpoint-Betätigungsplatten verfügen über eine pneumatische Betätigung. Sie können in einem Umkreis von 1,7 m unabhängig platziert werden. Es ist keine Hilfsenergie im Betrieb nötig.
Mehr Komfort mit bodengleichen Duschen
Bodengleiche Duschen eignen sich ideal für eine barrierefreie Badgestaltung, da sie auch für Menschen mit motorischen Einschränkungen einfach, sicher und bequem zu nutzen sind. Gemäß der Norm muss der stufenlos begehbare Duschbereich für eine barrierefreie Dusche eine mit einem Rollator nutzbare Bewegungsfläche von 120 x 120 cm und für eine rollstuhlgerechte Dusche sogar von 150 x 150 cm aufweisen. Sie darf dabei um maximal 2 cm abgesenkt sein.
Ein Duschsitz mit einer Sitzhöhe von 46 bis 48 cm erleichtert die Körperpflege. Wichtig ist auch ein rutschhemmender Untergrund, um Stürze zu verhindern. Eine Duschrinne (etwa Tecedrainline) sorgt für eine effektive Duschentwässerung und verringert die Rutschgefahr durch stehendes Wasser. Durch die einfache Reinigung und den zweistufigen Membran-Geruchsverschluss bietet die Duschrinne zudem Hygiene und Komfort.

Bild: TECE
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