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Workshop Barrierefrei

Design + Funktion für jung + alt

So lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben – diese Vorstellung haben vier von fünf Bürgern, die älter als 50 Jahre sind. Doch konkret Weichen dafür stellen und die Wohnung weit vorausschauend dafür umbauen, das Eigenheim gar von Anfang an dafür tauglich machen, diese Entscheidung wollen (ohne Not) nur die wenigsten treffen. Die Statistik spricht Klartext: Nur ein Prozent aller Wohnungen in Deutschland sind altersgerecht.

Der ZVSHK hatte Mitte Mai zu seinem 7. Workshop „Barrierefreies Bad“ nach Potsdam eingeladen und etwa 50 Vertreter aus der Sanitärindustrie sowie aus dem Handwerk trugen ihre Erfahrungen zusammen. Was muss geschehen, damit Bad und WC der stetig wachsenden Nachfrage für die Barrierefreiheit gerecht werden kann? Es gab die verschiedensten Wortbeiträge: Weg von der Barrierefreiheit oder ähnlich gelagerten Wortkonstruktionen! Nicht die Bedürftigkeit, sondern der Komfort gehört in den Vordergrund gestellt! Dieser Tenor der Marketingspezialisten war eindeutig, solange es sich nicht um den Notfall handelt, sondern um die Badplanung und die Kundenberatung der Käufergruppe 50plus, die ohne Not in ihre eigenen vier Wände investieren will. Produkte, die auf das Nicht-Erreichen fokussiert sind, seien dann zum Scheitern verurteilt.

Es gelte ein „Design für alle“ zu schaffen. Das Ziel: Die Weiterentwicklung der relevanten Produkte vor und hinter der Wand in Bad und WC soll dahin führen, dass es kaum mehr speziell ausgewiesene Produkte für eine behinderten- oder altersgerechte Nutzung gibt. Keine Produkte mehr, die nach Krankenhaus oder Nasszelle aussehen. Vielmehr sollen Gestaltung und Barrierefreiheit auf neue Art zusammenwachsen: Armatur oder Keramik, Accessoire oder Bedieneroberfläche sollen den Kunden durch ein emotionales Design überzeugen – und erst im Detail sollte die überlegene Technik offenbar werden, die eine Nutzung durch jung und alt oder bei eingeschränkten Bewegungsabläufen möglich macht.

Für die Entwickler von Bad-Komponenten jeder Art wird dies in den nächsten Jahren eine große Herausforderung sein. Der ZVSHK wird dem Trend eine Plattform bieten und startet zur ISH 2013 den „Hersteller-Wettbewerb Bäder(t)räume“. Eine Jury mit Kompetenzen aus den Bereichen Verbraucher, Wissenschaft, Gestaltung und Handwerk wird herausragende und attraktive Lösungen prämieren. Näheres dazu im Herbst auf diesen Seiten.