Konzepte, wie sie zum Beispiel maßgeblich von der Innung SHK Berlin entwickelt wurden. Diese Nachqualifizierung eröffnet berufserfahrenen Helfern ohne Berufsabschluss die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und neue berufliche Perspektiven zu schaffen. Das Modell heißt „Vom Helfer zum Gesellen“ (HzuG), erstreckt sich über 24 Monate und wird von der Agentur für Arbeit über die Integrierte Vermittlungsoffensive für das Berliner Handwerk, „InVork“ finanziert. Seit September 2021 nahmen bzw. nehmen bisher 45 Helfer an der Qualifizierung zum Gesellen teil. Die Nachfrage seitens der Betriebe ist sehr groß.
Ein Teilnehmer von HzuG hat die zweitbeste Prüfung Berlins abgelegt und konnte sich auf der Innungsfreisprechung im März 2025 über einen Sonderpreis für hervorragende Leistungen freuen. Mit diesem Gesellenbrief ausgestattet, wechselt der Teilnehmer jetzt in den Innungsbetrieb Leuthäuser & Scharfe. Lucas Götte (34) arbeitete seit 2020 als Helfer bei der Berliner Firma Rohrblitz. Davor war er seit seinem Abitur 2010 viele Jahre in Theaterprojekten und an der Uni engagiert. Eine Tischlerlehre brach er ab, mit handwerklichen Aushilfstätigkeiten und als Bauhelfer bei verschiedenen Unternehmen konnte er sich und seine Familie finanzieren und wertvolle Baustellenerfahrungen sammeln. Immer blieb es sein Ziel, die Fertigkeiten auch zu einem Berufsabschluss zu führen.
Der Vorteil ist, dass die berufsbegleitende Nachqualifizierung die nötige finanzielle Sicherheit bedeutet. Die Begleitung durch eine Mitarbeiterin der Innung garantiert überdies kontinuierlich Unterstützung. Bei der Prüfungsvorbereitung profitierte Lucas Götte von Onlinelearning-Tools und der ständigen Verknüpfung von Theorie und Praxis.
Die Teilnehmer der Qualifizierung vom Helfer zum Gesellen haben einfach viele Jahre Montageabläufe praktisch kennengelernt und in gewisser Weise Planungs- und Umsetzungsprozesse bereits verinnerlicht. Was fehlt, wird in der Qualifizierung nachgeholt: Theorie, WISO, eigenverantwortliches Arbeiten und Umgang mit Gefahrstoffen oder Trinkwasser.
Die Innung ist stolz, dass einer der Teilnehmer so gut abgeschnitten hat. Fachkräftesicherung besteht aus vielen Bausteinen. Dieser neue „Berliner Weg“ ist ein erfolgversprechendes Mosaikstück dafür.