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SHK-Leaks?

In unserer Branche kennt man leckende Rohre oder Armaturen. Nachrichtenlecks kennt man eigentlich nicht, da der Branchen­konsens meist unfaire oder Aufmerksamkeit heischende Meldungen verhindert hat. Einige wenige haben sich immer wieder außerhalb dieses „common sense“ gestellt – mit mäßigem Erfolg. Investigativer Journalismus, so interessant und entlarvend er sein mag, wird in unserer Branche nicht allzu sehr geschätzt. Natürlich sollten Wahrheiten ausgesprochen werden, sie müssen es aber nicht! Wen bringt es weiter, wenn jemand hilflos am Pranger steht? Der mittelalterliche Brauch, jemanden in der Öffentlichkeit schonungslos bloßzustellen, gehört gottlob der Vergangenheit an. Effekthascherei ist immer nur von kurzem Gewinn. Unsere Wirtschaftsnische lebt von Kontinuität, Beharrungsvermögen, Solidität und Weitblick. Das hat die deutsche SHK-Branche in den letzten Jahrzehnten stark und zukunftsfähig gemacht.

Trotzdem ist es uns gelungen, einige ungeheuerliche Neuigkeiten zu erfahren, die wir aufgrund ihrer Brisanz an dieser Stelle veröffentlichen wollen:

– Ein namhafter, überregional agierender Fachgroßhändler beliefert Baumärkte und Internethändler verstärkt direkt mit Markenprodukten von Qualitätsherstellern, um seine eigenen Handelsmarken besser vermarkten zu können.

– Der Import von 100-Watt-Glühbirnen, die in der EU seit einem Jahr verboten sind, getarnt als Licht erzeugende Miniheizung, ist von den Elektrikern gesteuert, die damit den Heizungsmarkt in hochgradig gedämmten Häusern erobern wollen.

– Nach dem Beitrag des SHK-Radar (Mai 2010) haben die Schornsteinfeger einen Aufnahmeantrag als fünfte Berufsgruppe im ZVSHK gestellt. Das Bundeswirtschaftsministerium hat die Anpassung der handwerksrecht­lichen Voraussetzungen daraufhin in Angriff genommen.

– Die Vereinigung der Sanitärwirtschaft (VDS) plant im Gegenzug, Miniturbinen auf den Markt zu werfen, die in die Toilettenabflussrohre eingebaut werden sollen, um dort Strom zu erzeugen – Arbeitstitel „Die leuchtende Toilette“.

– Die von der Firma „Lichtblicke“ in Hamburg installierten Blockheizkraftwerke mit VW-Motoren sind in Wirklichkeit Hochleistungs­kühlschränke, deren Abwärme zur Hausheizung verwendet wird. Was sich in den Kühlschränken befindet, konnte bisher nicht geklärt werden, da sich die Hausbesitzer, die sich ein solches Gerät in den Keller stellen ließen, vertraglich verpflichtet haben, die Geräte nicht zu öffnen. Gerüchte, dass sich darin Leichen von entsorgten Managern aus der Übernahmeschlacht Porsche/VW befinden, konnten bislang nicht verifiziert werden.

– Die Pläne der Messe Frankfurt zur Zusammenlegung von ISH und IAA (Internationale Automobilausstellung) nehmen Gestalt an. Bereits 2013 könnten beide Messen dann gleichzeitig am neuen Messestandort Hannover durchgeführt werden, da die Kapazitäten in Frankfurt nicht mehr ausreichen. VW als Hersteller der Lichtblicke-BHKW wird dann in derselben Halle ausstellen, wie die großen mitteldeutschen Heizungshersteller. Eine bessere Interessenvertretung der Heizungsindustrie bei der Politik soll durch die Ernennung von Automobil-Präsident Matthias Wissmann (ehemaliger Bundesminister) zum BDH-Präsidenten sichergestellt werden.

Wir bitten, diese Meldungen, die hochbrisanten Charakter haben, vertraulich zu behandeln. Wie Sie vielleicht selber beim Lesen gemerkt haben, ist es sehr einfach, Gerüchte in die Welt zu setzen. Die Bewertung solcher „Enthüllungen“ muss dem Leser überlassen bleiben. Wir setzen auf den mündigen Leser, der erkennt, dass alle hier aufgeführten Meldungen, erstunken und erlogen sind. Unsere Branche leckt nicht!

Dies meint zumindest
Ihr SHK-Radar

zur Person

Diese SBZ-Kolumne wird von Brancheninsidern ­geschrieben, die frei von täglichen Zwängen zum Nachdenken anregen und deshalb anonym bleiben möchten.

Wie denken Sie über den Beitrag? Senden Sie Ihre Meinung an shk-radar@sbz-online.de