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Damit die Pflicht zur Kür wird

Jeder Betrieb muss sich mit ihm beschäftigen. Oft wird er als notwendiges Übel angesehen und manchmal auch belächelt. Als Kostentreiber sehen ihn Viele, aber ohne ihn geht es nicht – schließlich trägt man auch Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeitern. Die Rede ist vom betrieblichen Arbeitsschutz. Auch für unsere Gewerke gibt es gleich eine ganze Latte von mehr oder weniger undurchschaubaren Verordnungen und Vorschriften, die es je nach Gefahrenbereich zu beachten gilt. Und um Dinge wie die sicherheitstechnische Überprüfung von Werkzeugen und Arbeitsgeräten kommen Betriebe künftig sowieso nicht mehr herum. Dies war für die SBZ Anlass, dieses Thema einmal näher zu beleuchten und praxisgerecht aufzubereiten.

Doch wie kommen wir an qualifizierte Informationen? Erst ein Telefonat mit dem zuständigen Referenten beim Fachverband, der uns den zuständigen Ansprechpartner bei der BG-Bau nannte, brachte uns auf den Weg. Als wir diesen freundlichen Herrn jedoch baten, uns einmal eine Beschreibung bzw. ein Pflichtenheft für einen mustergültig ausgestatteten SHK-Betrieb zur Verfügung zu stellen, begann der Verbindungsmarathon durch die Institutionen der Berufs­genossenschaftsmühlen. Und je mehr wir uns um für das SHK-Handwerk geeignete, wirklich praxisnahe Anleitungen bemühten, umso komplexer und undurchdringlicher und praxisferner wurde das Ganze. Ähnlich dürfte es Ihnen in der Praxis gehen, oder?

Wie man das Thema Arbeitsschutz für den eigenen Betrieb positiv gestalten kann, haben wir dann letztlich bei der Bad & Heizung Kreuz GmbH im südbadischen Schallstadt ausfindig machen können. Auch in diesem 16-köpfigen Betrieb war das Thema Arbeitsschutz viele Jahre eher das fünfte Rad am Wagen. Joachim Kreuz nutzte jedoch die Gelegenheit, im Rahmen eines Forschungsprojektes eine für SHK-Handwerksbetriebe optimierte Arbeits- und Gesundheitsschutz-Strategie zu entwickeln und in seinem Betrieb umzusetzen. In diesem Zuge wurde der Arbeitsschutz handwerksgerecht organisiert und ist heute Teil der täglichen Arbeit. Für den Handwerksunternehmer ist der Bereich mittlerweile zu einem echten Faktor für den betrieblichen Erfolg geworden. Die Mitarbeiter schätzen den praxisgerechteren Arbeitsschutz, den das Unternehmen ihnen zukommen lässt, ohne dass letztlich mehr Kosten für den Handwerksbetrieb entstehen. Und im letzten Jahr erhielt Kreuz dafür sogar den Deutschen Arbeitsschutzpreis.

Um Ihnen Anregungen für Ihr Unternehmen zu geben, zeigen wir im Rahmen unseres Top-Themas am Beispiel der Firma Kreuz auf, wie systematisch betriebener Arbeitsschutz und eine damit verbundene Gesundheitsförderung zum Erfolgsfaktor werden können. Dass dadurch letztlich auch für Sie die Pflicht zur Kür wird, wünscht Ihnen

Ihr

Dirk Schlattmann
SBZ-Chefredakteur
und Handwerksmeister