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FGK begrüßt Förderprogramm für Corona-gerechte Raumlufttechnik

imamember / E+ / Getty Images

Die Koalitionsspitzen von CDU, CSU und SPD haben am 25. August 2020 unter anderem ein Förderprogramm zur Corona-gerechten Umrüstung von Klimaanlagen [gemeint sind mutmaßlich raumlufttechnische Anlagen] in öffentlichen Gebäuden und Versammlungsstätten beschlossen. Vorgesehen ist ein Förderprogramm in Höhe von 500 Mio. Euro, befristet auf 2020 und 2021.

Günther Mertz, Geschäftsführer des Fachverbands Gebäude-Klima (FGK): „Damit trägt die Politik der Erkenntnis Rechnung, dass raumlufttechnische Anlagen deutlich zur Reduktion der Infektionsgefahr in Gebäuden beitragen.“

Da ist allerdings nicht automatisch der Fall. Der Beschluss der Koalition begründet das Förderprogramm wie folgt: „Bei bisherigen Ausbruchsgeschehen ist wiederholt ein begünstigender Faktor gewesen, dass Klimaanlagen durch nicht ausreichend gefilterte Umluftrückführung in geschlossenen Räumen zum Infektionsgeschehen erheblich und auch über größere Entfernungen beigetragen haben.“

„In allen Bereichen Lüftungsanlagen ertüchtigen“

Mertz: „Aus wissenschaftlichen Studien ist bekannt, dass insbesondere Klima- und Lüftungsanlagen mit hohem Außenluftanteil die Aerosolkonzentration und damit auch eine mögliche Virenlast in geschlossenen Räumen verringern. Deshalb begrüßen wir die Entscheidung für das Förderprogramm und empfehlen, in allen Bereichen Lüftungsanlagen im Hinblick auf den hygienischen Betrieb zu ertüchtigen.“

Die meisten dieser Anlagen verfügen über eine Lüftungsfunktion mit Außenluft, durch die das Infektionsrisiko vermindert wird. Der FGK empfiehlt dringend, vor allem die Anlagen nachzurüsten, die mit einem geringen Außenluftanteil betrieben werden. Neben der Außenluftversorgung spielen auch die Hygienekontrolle, die Reinigung, Filterung und eine mögliche UVC-Entkeimung eine Rolle.

Räume ohne Lüftungsanlagen können im Hinblick auf Covid-19 kurzfristig mit Sekundärluftfiltern oder UVC-Desinfektion ertüchtigt werden. Diese Lösung stellt allerdings keinen Ersatz für eine Versorgung mit Außenluft dar, da sie einige für die Lüftung relevante Parameter nicht berücksichtigt. Filter und Desinfektion ohne weitere Maßnahmen genügen keinesfalls, um Außenluftqualität zu erreichen, da CO2, gasförmige Stoffe und Gerüche im Raum bleiben. Zielführend sei, die Anlagen so nachzurüsten, dass sie bedarfsgeregelt mit einem möglichst geringen Umluftanteil betrieben werden können.