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Brandversuch in einem Mehrfamilienhaus

Brandbeschleuniger Installationsschacht

Zulassungen für Brandschutzsysteme werden aufgrund von Ergebnissen bei Normbrandversuchen erteilt. Diese Versuche im Labor können jedoch nicht die Verhältnisse widerspiegeln, die man vor allem bei Gebäuden im Bestand vorfindet. Aus diesem Grund haben die Brandschutzexperten der SVT-Unternehmensgruppe im thüringischen Bad Salzungen einen Naturbrandversuch durchgeführt.

Brandversuch zeigt Ursachen und Lösungen

In einem leerstehenden, zum Abriss vorgesehenen Plattenbau führten sie, unterstützt durch die Materialforschungs- und Prüfanstalt (MFPA) Leipzig, einen vergleichenden Brandversuch an zwei identisch belegten ­Installationsschächten durch. Der erste Brandversuch wurde in einer Wohnung gezündet, in der der Installationsschacht ungeschützt und ohne jeglichen Brandschutz ausgestattet war. Schon nach wenigen Minuten bestätigte sich der Verdacht, dass ohne zugelassene Brandschutzsysteme Gefahr für Leib und ­Leben besteht: Der im Erdgeschoss, durch die MPA Leipzig kontrolliert gelegte Brand, machte ein Begehen der darüber liegenden Geschosse schon nach kürzester Zeit unmöglich, von Personen- und Werteschutz konnte keine Rede sein. Das Feuer hatte sich innerhalb nur weniger Minuten bis in die vierte Etage ausgebreitet, lebensbedrohliche Rauchgase zogen bis in die sechste Etage. Welche ­Wirkung eine nachträgliche brandschutztechnische Ertüchtigung von Installa­tionsschächten haben kann, machte anschließend ein zweiter Versuch deutlich. Zuvor wurde ein weiterer Versorgungsschacht mit einem nichtbrennbaren Steinwolle-Granulat gefüllt. Dieses wurde durch kleine Wandöffnungen mit Überdruck in den Schacht geblasen und umschloss sämtliche Leitungen vollständig.

Geringer Aufwand – große Wirkung

Mit relativ geringem Aufwand und – vor allem für die Mieter in solchen Objekten – erfreulich geringen Lärm- und Schmutzbelastungen, können Schächte so nachträglich auf I-90-Qualität gebracht werden, selbst wenn sie brennbare Komponenten der Baustoffklasse B2 enthalten und die Abschottungen in der Geschossdecke nicht in Ordnung sind. Beim zweiten Brand wurde die Brandausbreitung durch die Verfüllung des Schachtes erfolgreich verhindert. Im Falle eines Falles der entscheidende Vorteil für die Bewohner und für die herbeigerufenen Rettungskräfte.

Das Fazit des Brandversuchs: Eine nach den brandschutztechnischen Vorschriften entsprechende Installationsschachtverfüllung schützt vor der Ausbreitung von Feuer und Rauch und hilft somit im Ernstfall Leben zu retten und Sachwerte zu schützen.

Extras

Unter https://www.sbz-online.de/tags/extras-zum-heft finden Sie den Film zum Brandversuch im thüringischen Bad ­Salzungen. Dieser zeigt, mit welch rasendem Tempo sich das ­Feuer bis zur vierten Etage durchfraß und über welche Wege die lebensbedrohlichen Rauchgase bis in die sechste Etage hochzogen.

Die SVT-Unternehmensgruppe in Seevetal bei Hamburg bietet ein umfassendes Brandschutz-Produkt- und Dienstleistungsprogramm an. Das Leistungsspektrum umfasst die eigene Forschung und Entwicklung, Produktion, Planung und Beratung bis hin zu Montage und Wartung von baulichen Brandschutzsystemen.