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Der ernsthafte Hintergrund

Zentralverband präsentierte auf der ISH den EAN-Code jetzt auch fürs Handwerk

Im Streit mit dem Großhandel um die flächendeckende Einführung der Europäischen Artikelnummer EAN eröffnete der Zentralverband Sanitär Heizung Klima auf der ISH eine neue Runde. Pünktlich zum Start der Messe wurde ein Modul fertig, mit dem der Zentralverband die Großhandelslisten mit dem EAN-Code komplettiert und seinen Mitgliedern zur Verfügung stellt. Diese können vom Handwerk abgerufen und automatisch in handelsüblichen Softwareanwendungen importiert werden.

„Nachdem es uns nicht gelungen ist, den ­organisierten Haustechnik-Großhandel in Deutschland zur Weitergabe der EAN für eingeführte Industrieprodukte an das Handwerk zu veranlassen, setzen wir jetzt auf die eigene Prozesskompetenz in der elektronischen Auftragsverarbeitung. So erzeugen wir Artikeltransparenz für unsere Fachbetriebe“, begründet ZVSHK-Hauptgeschäftsführer Michael von Bock und Polach die Eigeninitiative des Handwerks.

Die SHK-Organisation hat nun die Voraussetzungen geschaffen, Artikelstammdaten von ausgewählten Großhändlern mit der EAN zu versehen. „Das ist ein komplexer Matching-Prozess im Datanorm-Format, welches von den meisten kaufmännischen Softwareprodukten unserer Betriebe verarbeitet wird“, erläutert der im Zentralverband zuständige Referent Matthias Thiel gegenüber der SBZ. Im passwortgeschützten Mitgliederbereich unseres Onlineportals stehen die Datanorm-Änderungsdatensätze zum Herunterladen bereit. Mit diesem Verfahren kann das SHK-Handwerk jetzt bei der elektronischen Auftragsbearbeitung Datensätze und Angebote des Großhandels für ein identisches Herstellerprodukt vergleichen. Im Laufe des Jahres werden die wesentlichen Datensätze des Großhandels erfasst und mit der EAN verknüpft sein. Durch die eindeutigen und einheitlichen Barcodes erfolgt eine enorme Optimierung der Lagerverwaltung.

Viele Großhändler scheinen wohl wegen der einfacheren Vergleichbarkeit, trotz der Vorteile, die die Durchgängikeit der Daten mit sich bringt, den EAN-Code wie der Teufel das Weihwasser zu scheuen. Dabei werden die Produktdaten von der Industrie inklusive EAN-Code geliefert. Bei der Übernahme in Großhandelslisten werden die Daten dann um den EAN-Code kastriert. Eine Optimierung von Datenprozessen sieht wohl anders aus. Trotzdem protestierten führende Großhändler bereits auf der Messe gegen die Optimierung der Ablaufprozesse via EAN-Code.