Symbol für Wachstum: Zu Beginn des Schulbetriebs im Jahr 2022 pflanzte Roland Ketterer einen Baum im Zentrum des Schulgeländes.
Seit vielen Jahren engagiert sich Installateurmeister Roland Ketterer aus Donaueschingen im tansanischen Dorf Chala (Südostafrika) dafür, dass die Landbevölkerung bessere Chancen für die berufliche Bildung bekommt. Mitten in einem der ärmsten Landstriche der Welt ist aus dem Nichts heraus in der Steppe ein Berufsbildungszentrum entstanden. Seit drei Jahren ist der Schulbetrieb auf 100 Schülerinnen und Schüler angewachsen. Neuestes Teilprojekt ist der Aufbau eines AgroForest zur landwirtschaftlichen Selbstversorgung. Dieses selbstlose Engagement ist auch Ihre Unterstützung wert!
Es ist 15 Jahre her, seit Installateurmeister Roland Ketterer in Chala/Tansania ans Werk gegangen ist und dort „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu seiner Herzensangelegenheit gemacht hat. Zunächst machte er den Bau eines Brunnens zu seinem Projekt, um mitten im südostafrikanischen Hinterland einer Missionsstation eine Trinkwasserquelle zu erschließen. Was sich daraus entwickelt hat, lässt sich heute bestenfalls im Zeitraffer darstellen: Mittlerweile hat Roland Ketterer seinen bad&heizung-Betrieb in Donaueschingen im Zuge der Nachfolgeregelung übergeben und konzentriert sich seit einigen Jahren überwiegend auf dieses Afrika-Projekt. Zusammen mit seiner Frau Birgit gründete er die zu 100 % privat finanzierte Initiative Elimu4Afrika (siehe nebenstehenden Kasten), mit der vor drei Jahren eine Gewerbeschule für Haustechnik eröffnet werden konnte.
Spenden versickern keineswegs
Waren es zu Beginn 25 Schülerinnen und 25 Schüler, denen sich eine Perspektive durch eine solide technische Grundausbildung bot, so konnten in den letzten drei Jahren viele helfende Hände und Spendengelder noch eine Menge mehr daraus machen. Der Vorteil von Elimu4Afrika: Weil die inzwischen mehrfach preisgekrönte Initiative mit sehr schlanker Verwaltung auskommt, können 99 % der Spenden dort wirken, wo sie gebraucht werden. Konkret: Selbst Reisekosten werden von Roland Ketterer und seinen Reise-Teams selbst finanziert, wenn sie Donaueschingen mit ihrer inzwischen zweiten Heimat in Chala tauschen.
Über eine Filteranlage gewinnt die Schule Trinkwasser – ein wirksamer Schutz gegen Cholera, Typhus und weitere Infektionskrankheiten.
Pläne für 2026
Reichten im letzten und in diesem Jahr Spenden knapp aus, um im Internat weitere Unterkünfte fertig zu stellen, sodass jetzt das Maximum von 100 Schülerinnen und Schülern erreicht ist, so fokussiert sich Roland Ketterer schon auf zwei weitere wichtige Ausbaustufen. Zum einen geht es um die im letzten Jahr deutlich erweiterte Photovoltaik, um sie zu einer unterbrechungsfreien Energieversorgung für die wichtigsten Anwendungen der Gewerbeschule auszubauen – dazu später mehr.
Landwirtschaft im geschlossenen Kreislauf
Zum anderen sind die Areale für den AgroForest zur Selbstversorgung mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen zwar längst im Aufbau und es gab auch schon erste erfolgreiche Ernten. Doch dem Anbau von Feldfrüchten fehlt noch der angestrebte geschlossene Kreislauf, weil beispielsweise Dünger bislang gekauft werden muss.
Daher plant Roland Ketterer zeitnah, landestypische offene Stallungen für zunächst zehn Kühe und zehn Ziegen zu errichten. Sowohl Milch als auch Mist sind dann wertvolle Bringer, um Erträge steigern zu können. Auch ist ein bereits bewährtes Konzept ausgearbeitet, um dann auch den Anbau nötiger Futterplanzen mit in die Selbstversorgung durch baumbasierte Landwirtschaft einzubeziehen.
Photovoltaik plus Energiespeicher
Apropos Selbstversorgung: Für die Gegend rund um das ländlich geprägte Einzugsgebiet von Chala mit gut 22 000 Einwohnern besteht zwar eine Energieversorgung, die jedoch häufiger ausfällt und damit für den Schulbetrieb nicht verlässlich genug ist. Daher steht auf dem Plan für 2026, mit einem entsprechend dimensionierten Akku-Paket die vor einem Jahr erweiterte PV-Anlage mit 11 kW zu einem unterbrechungsfreien kleinen Netz auszubauen. Für den Transport der dazu nötigen Batterien ist Roland Ketterer kürzlich eher durch Zufall auf einen renommierten deutschen Spediteur gestoßen, der die Schiffspassage für die als Gefahrgut eingestufte Fracht übernehmen kann – womit eine bislang bestandene Hürde aus dem Weg geräumt ist.
Technik bringt den Fortschritt im Alltag
Für die Gewerbeschule wird diese erweiterte Technik einen exzellenten Anschauungsunterricht bieten können, weil der Nutzen schnell offensichtlich wird. Seit drei Jahren läuft der Schulbetrieb: Die Schülerinnen und Schüler starten mit einem Ausbildungskonzept, das in den ersten beiden Schuljahren den Schwerpunkt legt auf Englisch, Wasser-, Abwasser-, Sanitärinstallation, Hauselektrik, Betriebswirtschaft und Computeranwendung. Nach erfolgreicher Abschlussprüfung kann man die Gewerbeschule bereits nach zwei Jahren als Fachkraft verlassen. Bei entsprechend gutem Ergebnis und wenn der Wunsch für eine weiterführende Qualifikation besteht, eröffnet sich die Möglichkeit für ein drittes Ausbildungsjahr. Dann kommt die Solartechnik hinzu und das bislang erworbene Wissen wird nochmals vertieft.
Wer in der Abschlussprüfung erfolgreich ist, ist gerüstet für die Selbstständigkeit. Damit ist der Grundstein gelegt für einen zukünftigen Mittelstand, der in einer der ärmsten Regionen Afrikas die nötigen Fähigkeiten und Voraussetzungen mitbringt, um vielen weiteren Menschen dort Perspektiven für die Zukunft zu eröffnen.
Praktika im Agrarbereich
Weil die meisten Menschen in der Region auch in begrenztem Maße selbst eine eigene Landwirtschaft betreiben, gewinnt der AgroForest auf dem Areal der Gewerbeschule noch zusätzlich an Bedeutung. Denn die dort im AgroForest gesammelten Erfahrungen werden sowohl den Schülern als auch weiteren Interessenten aus der Region in Praktika vermittelt.
Aus dem gewonnenen Knowhow kann somit ein Wissensvorsprung entstehen, wie sich das eigene Stück Land hinter dem Haus für Feldfrüchte, Futterpflanzen oder auch durch eine wirksame Grenzbepflanzung gegen Schädlinge erfolgreich bewirtschaften lässt.
Schule profitiert vom Wissens-Transfer
Im Laufe der Jahre hat sich Roland Ketterer für Elimu4Afrika gut vernetzen können. So fand er beispielsweise für den Agrarbereich im Schweizer Roland Frutig einen Experten, der in etlichen Projekten unter anderem auch in Afrika profunde Kenntnisse gesammelt hat und ebenfalls für die nachhaltige Entwicklung der Region um Chala sein spezifisches Wissen weitergeben mochte. Dies hat den schnellen Erfolg im AgroForest erheblich begünstigt, weil die Wahl von geeigneten Pflanzen und die Schaffung wichtiger Rahmenbedingungen nicht erst mühsam durch langwierige Experimente herausgefunden werden mussten. Davon wird auch die Kreislaufwirtschaft profitieren können, wenn in naher Zukunft Kühe und Ziegen in das Konzept integriert werden.
Im Video-Meeting mit Donaueschingen
Auch im Bereich Technik gibt es inzwischen einen intensiven Austausch mit Technik-Begeisterten in Deutschland, die die Gewerbeschule in Chala mit großem Engagement weiterbringen wollen. Aus langjährigen Kontakten, die Roland Ketterermit den Gewerblichen Schulen in Donaueschingen pflegt, entstand in diesem Frühjahr ein sehr bemerkenswertes und mittlerweile prämiertes Projekt: Um die heimischen Gewerbelehrer in Chala in ihrem Technikunterricht zu unterstützen, hat eine engagierte Gruppe von drei Schülern und zwei Lehrern ein videobasiertes Konzept entwickelt und stellt dazu Lehrmaterial für die Elektroinstallation zusammen.
Inzwischen ist es zur bewährten Praxis geworden, dass Fernunterrichtseinheiten für die Grundlagen der Elektrotechnik sowie für die Elektroinstallation mit Bezug auf die Gegebenheiten in Tansania aufbereitet werden. Regelmäßig kommt die engagierte Gruppe am Technischen Gymnasium in Donaueschingen per Videokonferenz mit den Lehrern in Chala zusammen. Dann werden Arbeitsblätter erstellt, angepasst, ins Englische übersetzt und auf eine geeignete Web-Plattform hochgeladen, um den Zugriff von Tansania aus möglich zu machen.
Lehrfilme ohne Sprachbarriere
Was hier sehr vereinfacht dargestellt ist, bedarf allerdings Expertenwissen und etlicher KI-gestützter Prozesse, für die sich Martin Sommer mit seinem Ulmer Unternehmen digi professionels engagiert – ohne dafür eine Rechnung zu stellen. So wird möglich, den Fachunterricht zu den verschiedensten Themen mit Videobeiträgen über Beispielschaltungen bzw. praktische Versuche an der Elektrowerkbank aufzulockern und durch Untertitel zu ergänzen, die in Englisch oder der Landessprache Swahili lesbar gemacht werden können.
In einer weiteren Ausbaustufe wollen die engagierten Solarteure im Donaueschinger Gymnasium einfache und dadurch preiswerte Messkoffer entwickeln und bauen, die auf den Einsatz in Tansania abgestimmt sind und die fachkundige Arbeit an kleinen Photovoltaikanlagen unterstützen können.
Wichtige Spenden für den Schulbetrieb
Während in den vergangenen Jahren mit viel Umsicht darauf geachtet wurde, dass der Bau der Gewerbeschule auch für die Menschen vor Ort eine lohnenswerte Arbeit gebracht hat, steht nun der Schulbetrieb zusammen mit der Selbstversorgung durch AgroForest im Vordergrund. Schon wenige Jahre haben dem Sankt Anselm Vocational Trainingscenter in Chala gezeigt, dass hier große Fortschritte machbar sind. Diese Aussicht auf Erfolg gilt es langfristig zu sichern – durch weitere Spenden.
Die junge Generation in Afrika muss lernen, ihre Zukunft zu pflanzen – sonst hat sie keine!
Roland Ketterer hat dafür zusammen mit dem Verein Elimu4Afrika zwei Bausteine entwickelt, die auf transparente Art und überschaubare Weise Spenden zur Gewerbeschule bringen können – ohne Umwege und kostspielige Verwaltung. Und es ist dafür gesorgt, dass sich dort jeder Euro für die Hilfe zur Selbsthilfe bezahlt macht.
Handwerkskollege Ketterer ist erfreut über die Zahl der Förderer und Sponsoren, die das Projekt bereits unterstützen. Im Blick auf die weitere Entwicklung in Tansania ist seine Bitte: „Super wäre es, wenn möglichst viele weitere Kollegen, Großhändler und Hersteller unser Schulprojekt für Wasser und Solar unterstützen. Wir tragen dafür Sorge, dass jeder Euro in Chala ankommt. Unser Verein hat so gut wie keine Verwaltungskosten. Und es ist ein gutes Gefühl, den jungen Leuten in Afrika die Chance für eine bessere Zukunft zu geben. Schließlich sind unser Handwerk und der Mittelstand in Deutschland die Pfeiler einer funktionierenden Gesellschaft geworden. Und so soll es auch einmal in Tansania werden.“
Wenn Ihre Weihnachtsspende noch nicht verplant ist!
Werden auch Sie aktiv. Jeder Cent kommt an: Elimu4Afrika bringt Hilfe zur Selbsthilfe zielgenau in eine der ärmsten Regionen Tansanias.
Handwerksmeister Roland Ketterer ist Gründer und Motor der Initiative und ausschließlich ehrenamtlich aktiv. Jede Spende fließt zu 100 Prozent in das Projekt vor Ort.
elimu4afrika ist für viele bad&heizung-Betriebe eine Herzensangelegenheit und wird von Ihnen auch individuell unterstützt. Helfen auch Sie in Form Ihrer Weihnachtsspende oder einer dauerhaften Mitgliedschaft.
Die in Geislingen ansässige Handwerkskooperation bad&heizung AG spendet jedes Jahr 3000 Euro. Auf der Mitgliederversammlung überreichte Vorstand Dirk Schlattmann (l) bad&heizung-Mitglied Roland Ketterer den symbolischen Check.
Das ist „elimu4afrika“
„Elimu“ ist in Tansania einer der Kernbegriffe für die gesellschaftliche Entwicklung. Das Wort bedeutet in der Amtssprache Swahili „Bildung“. In der Region gibt es zwar Maurer, Mechaniker und Elektriker, aber kaum Handwerker, die sich mit Trinkwasser auskennen. Deshalb sah Ketterer von Anfang an großen Handlungsbedarf, um für diese Ressource die nötige Technik und die fehlenden Fachleute in den Fokus zu nehmen.
Die Ausbildung der jungen Menschen in der Gewerbeschule und das AgroForest-Landwirtschaftsprojekt zielen darauf, den Menschen auf nachhaltige Weise hoffnungsvolle Perspektiven zu eröffnen. Dabei wird auch als wichtig angesehen, dass durch einen Mindestanteil von 40 % Mädchen unter den Schülern der Einfluss von Frauen in der tansanischen Gesellschaft gestärkt wird. Chala in der Region Rukwa liegt im Südwesten des Landes und zählt zu den ärmsten Regionen Tansanias. Das durchschnittliche Einkommen liegt bei 30 Euro im Monat. Die Kosten für ein Jahr Schule betragen pro Schüler 400 Euro. Mit diesem Beitrag werden Unterkunft, Verpflegung und Personal finanziert.
Wenn Sie dieses Herzensprojekt unterstützen möchten, können Sie beispielsweise Ihre Firmenspende zur diesjährigen Weihnachtszeit an Elimu4Afrika geben oder einen Basis-Baustein bzw. einen Premium-Baustein zeichnen (siehe separate Seite). Sie können die Zusage einmalig geben oder auch als Abonnement starten. Dafür gibt es dann auch steuerlich abzugsfähige Spendenbescheinigungen. Weitere Informationen und auch ein Antrag auf Vereinsmitgliedschaft finden Sie unter
Echte Handarbeit: Die Klinkersteine wurden im Ort hergestellt, es arbeiteten nur Menschen aus der Gemeinde auf der Baustelle. Handwerk und Mittelstand sollen auch in Tansania einmal Pfeiler einer funktionierenden Gesellschaft werden.