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Der Bessermacher: Die Erfolgs­geschichte eines wirklich großen Coaches

Wenn Hermann-J. Kreitmeir einen Raum betritt, wird es plötzlich ruhig. Nicht, weil er laut ist. Sondern weil man ihn bemerkt. Zwei Meter groß, mit aufrechter Haltung, festem Blick und dieser besonderen Mischung aus wachem Verstand und stiller Entschlossenheit. Kreitmeir ist eine Erscheinung, die Eindruck hinterlässt. Nicht nur körperlich, sondern auch menschlich. Denn wer ihn erlebt, spürt schnell: Hier steht jemand, der es ernst meint. Der zuhört, ohne sich aufzudrängen. Anpackt, ohne zu dominieren. Und der eines nie aus den Augen verliert: den Menschen. „Der Mensch ist Mittelpunkt und Maß aller Dinge“ – das ist kein Spruch für ihn, sondern eine Haltung. Ist Prinzip, Kompass, Berufsethos.

2025 hat sich Hermann-J. Kreitmeir aus der aktiven Tätigkeit zurückgezogen. Nach mehr als 70 intensiven und erfolgreichen Coaching-Projekten in ganz Deutschland. Doch wer denkt, er sei damit ganz verschwunden, irrt: Einige seiner langjährigen Kunden begleitet er weiterhin punktuell. Denn starke Verbindungen und gemeinsame Erlebnisse reißen nicht einfach ab.

Wurzeln, die tragen

Geboren wurde Hermann-J. Kreitmeir 1960 in einem kleinen Ort in Bayern. Dort, wo Handschlagqualität noch zählt, wo Worte Gewicht haben und wo Verbindlichkeit eine Tugend ist. Diese Werte prägten ihn früh. Ein Elternhaus, das Menschlichkeit vermittelte und gleichermaßen das praktische Tun wie das analytische Denken. So wurde aus ihm ein Mann der Tat mit einem offenen Ohr für andere – eine Einstellung, die er nach wie vor jeden Tag lebt.

Nach dem Abitur studierte Kreitmeir Betriebswirtschaft. Es folgten drei Jahrzehnte in leitenden Positionen in namhaften Industrie- und Dienstleistungsunternehmen. Bei der Allianz war er beispielsweise als Personaldirektor und bei der Schörghuber-Unternehmensgruppe als Geschäftsführer verantwortlich für die Personalentwicklung einiger tausend Mitarbeiter. Diese Zeit lehrte ihn: Führung ohne Werte funktioniert nicht. Und Zahlen ohne Menschenbezug bleiben leer. Doch der Mann mit dem analytischen Verstand und den feinen emotionalen Sensoren spürte: Da ist mehr. Ein tiefer Wunsch, nicht nur zu verwalten, sondern zu gestalten. Nicht bloß zu führen, sondern zu begleiten. Über die Jahre hatte sich Wechselstimmung in ihm aufgebaut.

Der Coach für das SHK-Handwerk

2009 war es so weit. „Kreitmeir & Partner“ wurde aus der Taufe gehoben. Seine Mission in der Selbstständigkeit: Handwerksbetriebe dabei zu unterstützen, nicht nur wirtschaftlich zu wachsen, sondern auch menschlich zu reifen. Und das mit einem Ansatz, der im deutschen Mittelstand zunächst ungewöhnlich erschien: Wertschätzung vor Kontrolle, Mensch vor System. Aber auch Ordnung vor Chaos. Heute ist klar: Es war der richtige Weg. Aber es war anfangs ein Schritt zurück, raus aus dem Topmanager-Arbeitsleben, um Anlauf zu nehmen für den Sprung nach vorne – ins kalte Wasser, wohlgemerkt. Aber die Rechnung ist aufgegangen. Aus dem Coach wurde der
Erfolgscoach.

Arbeit zwischen Struktur und Empathie

Wer Kreitmeir erlebt, erlebt Struktur. Aber mit Herz. Zu Beginn seiner Arbeit steht kein Excel-Sheet, sondern ein Gespräch. Und zwar mit jedem einzelnen Mitarbeiter. „Ich möchte verstehen, was läuft – und was nicht. Und vor allem: warum“, sagt er. Was banal klingt, ist in Wahrheit revolutionär. Denn er begegnet Menschen nicht als Ressourcen, sondern als Wesen mit Ideen, Sorgen und Potenzial. In diesen Gesprächen geht es oft um viel mehr als den Arbeitsalltag. Da erzählt der junge Monteur, dass er sich mehr Verantwortung zutraut. Oder die langjährige Sekretärin gesteht, dass sie sich überfordert fühlt. Kreitmeir hört zu, macht sich Notizen, stellt Fragen – niemals wertend, immer auf Augenhöhe.

Eines seiner Werkzeuge: das „Feierabend-Feedback“. Täglich treffen sich Teams kurz vor Dienstschluss. Zehn Minuten. Kein Blabla. Was lief gut? Was war schwierig? Was steht morgen an? Diese kleine Routine entfaltet große Wirkung: weniger Missverständnisse, mehr Klarheit, höhere Motivation. Und manchmal, so erzählen es Teilnehmer, entstehen in diesen Runden auch echte Aha-Momente. Wie etwa beim SHK-Betrieb Bauer in Baden-Baden, wo durch ein solches Feedback ein bislang stiller Mitarbeiter plötzlich eine innovative Lösung für ein Lagerproblem vorschlug – die prompt umgesetzt werden konnte.

Oder das Modell der leistungsgerechten Bezahlung: Neben dem festen Grundgehalt erhalten Mitarbeiter Prämien – für Qualität, Engagement und Verhalten. Transparent, nachvollziehbar und fair. Das hebt nicht nur die Motivation, sondern auch das Selbstbewusstsein des Teams. Und: Es entlastet die Geschäftsführung. Denn Entscheidungen über Anerkennung und Bonus werden nachvollziehbar – das System ist schlüssig.

Erfolgreiche Coaching-Beispiele

Klarmann & Böckmann, Neuenkirchen-Vörden: Die beiden Geschäftsführer, Thomas Klarmann und Marc Böckmann, standen kurz davor, sich selbst im eigenen Betrieb aufzureiben. Der Alltag war hektisch, Entscheidungen wurden ständig aufgeschoben. Mit Kreitmeir an ihrer Seite veränderten sie die Struktur des Unternehmens grundlegend. Verantwortlichkeiten wurden neu verteilt, Prozesse optimiert, das Feierabend-Feedback eingeführt. Das Ergebnis: Entlastung für die Führung, mehr Eigenverantwortung im Team, gesteigerte Produktivität. Ein Mitarbeiter sagte später: „Früher haben wir auf Anweisungen gewartet. Heute denken wir mit.“ Ein Satz, der viel über den Kulturwandel aussagt, den Kreitmeir angestoßen hat.

Bahlmann bad & heizung, Barßel: Ein Generationenwechsel stand an. Stefan Bahlmann sollte in die Fußstapfen seines Vaters treten. Eine sensible Phase, in der viele Betriebe ins Straucheln geraten. Nicht so hier. Kreitmeir führte durch Gespräche, Workshops und Teambuilding-Maßnahmen. Die Werte des Unternehmens wurden neu definiert, die Kommunikation verbessert. Heute ist der Betrieb zukunftssicher aufgestellt – mit einem hochprofessionellen Chef, der weiß, was er tut, und einem Team, das geschlossen dahintersteht. Kreitmeir: „Ein Generationenwechsel braucht Vertrauen. Und Zeit.“

Bauer SHK, Baden-Baden: Ein Betrieb mit hoher fachlicher Qualität, aber inneren Reibungsverlusten. Kreitmeir installierte Kommunikationsroutinen, definierte Zuständigkeiten neu und unterstützte bei der Einführung einer leistungsgerechten Entlohnung. Die Wirkung war frappierend: weniger Reibung, höhere Kundenzufriedenheit, wachsende Auftragslage. Die Geschäftsführer Stephan Bauer und Jürgen Keller sagen über diese Zeit: „Wir haben unser Team neu kennengelernt. Und sie uns.“

Der Coach als Mensch

Hermann-J. Kreitmeir ist kein Blender. Kein Lautsprecher oder Selbstdarsteller. Vielmehr ist er ein Mann, der mit ruhiger Konsequenz und tiefem Ernst seinen Weg geht. Der es liebt, Dinge zu ordnen. Der mit klarer Sprache und aufrechtem Blick Menschen dort abholt, wo sie stehen. Und ihnen hilft weiterzugehen. Sein Ehrgefühl ist spürbar, seine Verlässlichkeit ein Versprechen.

Als Coach ist er analytisch und klar, aber nie distanziert. Er bringt Struktur, aber auch Wärme. Ein ehemaliger Kunde sagt: „Man merkt, dass er uns nicht verändern will – sondern uns hilft, das Beste aus uns herauszuholen.“ Für manche ist er sogar Mentor geworden. Für andere auch Seelsorger. Und das mit einem Prinzip, das in einer Welt der schnellen Lösungen fast schon anachronistisch wirkt: Zeit nehmen; hinhören; Vertrauen schenken. Das macht ihn aus. Und genau das machte sein Wirken so erfolgreich. Den Blick auf die entscheidenden Dinge zu fokussieren, das liegt ihm im Blut. Bloß, es dreht sich dabei nie allein alles um ihn und seine Kunden. Der Realist in Hermann-J. Kreitmeir wurde auch nie müde zu betonen, dass im (Arbeits-)Alltag manchmal zu sehr über vermeintlich große und kleine Krisen gejammert wird: „Wir sollten ab und an auch mal dankbar sein für all die Probleme, die wir nicht haben!“

Der stille Revolutionär

In einer Branche, die oft von Technik, Terminen und Taktung getrieben ist, brachte Hermann-J. Kreitmeir etwas zurück, das verloren zu gehen drohte: Menschlichkeit. Struktur. Und eine Haltung, die sagt, du zählst: „Menschen, die Gefühle zeigen, brauchen keine Masken.“ Er ist kein Macher im klassischen Sinne. Doch hat er mehr bewegt als viele andere. Mit Klarheit und Konsequenz. Aber vor allem: mit Herz. Ihn interessierten nie Chefin oder Chef alleine, immer hat er auch deren Familien in den Blick genommen. So bleibt von Hermann-J. Kreitmeir mehr als ein großer Mann im Raum. Es bleibt ein Eindruck. Ein Impuls. Und für viele SHK-Unternehmer außerdem: ein neuer erfolgreicher Anfang.

Im Rückblick auf ein langes Arbeitsleben neigen Menschen ja dazu, Erlebtes gerne zu verklären. In diesem Fall nicht. Die Probleme, Abläufe und Haltungen, an die Kreitmeir bei seinen Kunden erfolgreich Hand angelegt hat, die gibt es noch hundertfach in anderen Firmen da draußen. Die bremsen aus, sorgen für menschliche Schieflagen. Es blitzt Ärger in ihm auf, wenn er an all die verpassten Chancen denkt: „Viele suchen vermeintlich einfache Lösungen, die heute ein Problem beheben, das morgen dann erneut in einer anderen Variante auftritt.“ Vorausschauen zu können, sei eine der wichtigsten Eigenschaften für Unternehmer. Nur, dafür müsse man eben das Hamsterrad „Arbeitsalltag“ verlassen. Was besser mit Hilfe von außen gelingt, wie er oft bewiesen hat. Er hat dabei die SHK-Branche ins Herz geschlossen, und trotzdem: Genug ist genug.

„Man muss sich auch belohnen“, sagt der Coach. Und meint dieses eine Mal nicht seine Kunden, wenn sie ihren Betrieb erfolgreich neu aufgestellt haben, sondern sich selbst. Es ist an der Zeit für den Mann, der mehr als 15 Jahre lang kreuz und quer durch Deutschland gereist ist, kürzerzutreten. Den nächsten Lebensabschnitt zu beginnen. Mehr gemeinsame Momente für sich und seine Liebsten, „das Leben genießen“.

Auch wenn er sich aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen hat, bleibt er für viele seiner Betriebe präsent. Mehrmals im Jahr steht er im Austausch mit ihnen – nicht als Dienstleister, sondern als Verbündeter. Denn das, was er mit ihnen aufgebaut hat, ist mehr als ein Projekt. Es ist eine Verbindung fürs Leben.

Einer Branche, die oft von Technik, Terminen und Taktung getrieben ist, brachte Hermann-J. Kreitmeir etwas zurück, das verloren zu gehen drohte: Menschlichkeit in der Betriebsführung.

Bild: Kreitmeir & Partner

Einer Branche, die oft von Technik, Terminen und Taktung getrieben ist, brachte Hermann-J. Kreitmeir etwas zurück, das verloren zu gehen drohte: Menschlichkeit in der Betriebsführung.

Autor

Dennis Jäger
ist SBZ-Chefredakteur.

Bild: TD

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