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Die Freiheit(en) des Handwerksunternehmers

Es sind spannende und unsichere Zeiten. Zeiten, in denen es so gut wie unmöglich ist, eine sichere Jahresplanung zu machen. Der eine sagt, die Inflation steigt, die andere Expertin ist sich sicher, sie geht zurück. Mit den Lieferschwierigkeiten, der aktuellen Coronasituation und politischen Unsicherheiten ist es das Gleiche. Trotzdem müssen wir uns nicht mit dem Blick in die Glaskugel begnügen. Gute und flexible Vorsätze können überlebenswichtig sein. Weil sie uns davor bewahren, von einer aktuellen Aufgabe zur anderen zu hetzen. Weil sie es uns erlauben, etwas an den Rahmenbedingungen zu verbessern. Außerdem sorgen sie dafür, dass wir das Heft des Handelns auch unter schwierigen Umständen in der Hand behalten.

Circle of Influence als Grundlage einer einfachen Jahresplanung

Ein einfacher erster Schritt für gute Vorsätze und eine flexible Jahresplanung kann der sogenannte Circle of Influence sein. Der Kreis der Dinge also, auf den wir direkten Einfluss gewinnen können. Der Kreis, den Stephen Covey prägte, geht davon aus, dass es einen äußeren Kreis der Dinge gibt, die uns belasten und beschäftigen. Und einen inneren mit den Dingen, die wir direkt beeinflussen können: den Circle of Influence.

Es gibt Faktoren, die nicht beeinflussbar sind

Ein Beispiel: Ich möchte abnehmen. Dann kann ich weniger essen und damit mein Gewicht beeinflussen. Ich kann aber nicht den Zuckeranteil in Lebensmitteln beeinflussen. Genauso ist es mit der Fachkräftesituation. Ich kann nicht verändern, dass nicht alle Menschen im Handwerk arbeiten wollen. Aber ich kann mein Unternehmen für jene attraktiv aufstellen und präsentieren, die es sich vorstellen können. Außerdem kann ich an Schulen gehen und für attraktive Handwerksberufe werben.

Der Weg zum Unternehmen, das ich führen möchte

Ein erster Schritt für gute Vorsätze wäre es, alle Faktoren aufzuschreiben, die ich verändern möchte. Danach sortiere ich sie in diejenigen, die ich konkret verändern kann, und in diejenigen, die ich akzeptieren muss. Die erste Gruppe packe ich an. Aber nicht alle auf einmal, sondern schön häppchenweise filetiert. Zum Beispiel im Januar die Arbeitsvorbereitung. Im Februar das Thema Kundenzufriedenheit. Und im März das eigene Marketing. So gibt es immer eine Kernaufgabe und niemand ist frustriert bei dem Versuch, Rom an einem Tag
zu erbauen.

Welche Vorsätze sich lohnen, muss ich keinem Unternehmer und keiner Handwerksmeisterin erzählen. Diejenigen, mit denen Handwerksunternehmen besonders oft zu mir kommen, sind Digitalisierung, Prozesse verbessern, Marketing oder Ertragssteigerungen. Wobei das eine mit dem anderen zusammen hängt. Und alles dreht um das Thema Zeit.

Um Zeit zu sparen, ist es wichtig, sich zu überlegen, was man auslagern kann und was nicht. Ein gutes Beispiel dafür ist Social Media. Ich kann jemanden engagieren, um mir großartige Texte zu schreiben, einen Fotografen für wunderbare Bilder und ich kann mir in einem Workshop die Grundlagen der Social-Media-Arbeit erklären lassen. Ich kann jedoch nicht die Einzigartigkeit eines Unternehmens auslagern: Meine Projekte. Mein Team. Meine Visionen. Das Herzstück eines Unternehmens und die Arbeit daran ist und bleibt die Verantwortung jedes Unternehmers und jeder Unternehmerin. Dafür wünsche ich den Unternehmerinnen und Unternehmern im positivsten Sinne viel Spaß. Denn es kann eine sehr sinnhafte Aufgabe sein. Vorausgesetzt, man hat oder nimmt sich die Zeit dafür.

Um Zeit und Ertrag dreht sich alles

In den nächsten Monaten und Kolumnen wird sich für mich und mein Expertenteam alles um die Themen Zeit sparen und Ertrag steigern aus vielen spannenden Perspektiven drehen. Unternehmen wollen mehr Zeit und Freiheit, um an lukrativen Projekten zu arbeiten. Sie wollen Zeit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zeit für sich selbst. Und schließlich Zeit, um am Unternehmen zu arbeiten. Um es besser und erfolgreicher zu machen. Und Unternehmerinnen und Unternehmer wollen den Ertrag steigern, damit alle gut leben können und die Arbeit am Ende des Tages Sinn und Spaß macht. Und weil die Themen so wichtig sind und wir viele praxisnahe Ideen beisteuern, wird es 2022 auch nicht langweilig werden. Versprochen!

Und jetzt wünsche ich allen ein gutes (Geschäfts-)Jahr. Zeit und Muße für die Jahresplanung und viele inspirierende Momente, die dazu führen, das eigene Unternehmen zu entwickeln.

Info

Thorsten Moortz schreibt regelmäßig in der SBZ. Seine Themen sind aus dem Unternehmeralltag gegriffen, für den Unternehmeralltag. Er ist Marketingexperte für Kommunikation und Betriebsführung in der SHK-Branche. Er ist als Vortragsredner, Strategieberater und Coach ­aktiv. Mehr dazu auf:

Bild: Moortz