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Branche profitiert von Gesetzen im Energiesektor

Mitgliederversammlung

Der wirtschaftliche Boom des Vorjahres ist 2007 u.a. durch die Mehrwertsteuererhöhung schmerzlich ausgebremst worden. Für die SHK-Handwerke laufen seither die Geschäfte relativ zäh. Der Bürger, dessen verfügbares Einkommen seit Jahren stagniert, spart angesichts der horrenden Strom- und Benzinpreise wieder mehr. Aussagen, wonach eine verbesserte Dämmung der Gebäudehülle wichtiger sei als eine vernünftige Anlagentechnik, hemmen zusätzlich die Investi­tionsbereitschaft. Hier ist der Sachverstand des SHK-Fachmanns gefragt, um den Bürgern die Zusammenhänge zwischen echten Einsparmöglichkeiten und dem Vorrang der Anlagentechnik verständlich zu erklären.

Ein kleiner Lichtblick zeichnet sich bei den Lohnzusatzkosten ab. So will die große Koalition den Beitrag zur Arbeitslosenversicherung von 4,2 auf 3,3% senken. Damit würde die Summe der Sozialversicherungsbeiträge erstmals unter 40% fallen.

Organisationsgrad stößt an den kritischen Bereich

Die Anzahl der in der Handwerksrolle eingetragenen SHK-Betriebe wächst stetig an, wohingegen die Anzahl der Innungsbetriebe abnimmt und viele der neuen Betriebsinhaber den Weg nicht in die Innung finden. Diesen Trend umzukehren, ist existenziell für die Zukunft der Berufsorganisa­tion. Vorsitzender Stather appellierte daher an die Innungen, alle Kräfte zu mobilisieren, um einerseits Betriebe in der Innung zu halten und andererseits auch neue Betriebe zu gewinnen.

Unerlässlich ist neben der persönlichen Ansprache der Betriebs­inhaber eine moderne Innungsstruktur. „Wie wollen wir neue Mitfahrer motivieren, wenn wir als Transportmittel in die Zukunft mit einem verrosteten und verbeulten Auto vorfahren, bei dem die Sitze verschlissen sind und der Motor stottert?“, fragte Stather. Bei der modernen Strukturierung der Innung ist vor allem der Obermeister als Führungskraft gefragt, wenn es darum geht, bspw. Arbeitskreise zu speziellen Themen zu bilden, Nicht-Innungsmitgliedern zu Innungsveranstaltungen einzuladen oder mit anderen Innungen zu kooperieren. Die SHK-Berufsorganisation muss durch Information, Schulung und Beratung sicherstellen, dass die Innungsbetriebe in den Kernbereichen de facto ­eine höhere Kompetenz als Nicht-Mitgliedsbetriebe aufweisen.

Um die Leistungsfähigkeit der Innungen weiter zu erhöhen, hat der Fachverband für die Innungen Mustervorlagen für die Grundsatzpapiere „Innungsleitbild“ und „Innungspolitik“ erstellt. Im Leitbild einer Innung werden Selbstbild, Richtlinien und Entwicklungsziele der Innung festgelegt. Das Leitbild hat einen verbindlichen und richtungsweisenden Charakter. Die Innungspolitik fügt sich als Anleitung zur Umsetzung der im Leitbild definierten Ziele an. Darauf aufbauend sind dann Organisationsbücher, einzelne Konzepte wie Bildungskonzept, Beitragswesen, Organisation etc. denkbar. Leitbild und Politik sollen vor allem die tägliche Arbeit von Obermeis­tern, Innungsvorständen und der Innungsgeschäftsführung erleichtern.

Energie- und Umweltpolitik als Verbündeter

Die Preise für Heizöl und Erdgas haben Rekordhöhen erreicht und so mancher Verbraucher interessiert sich nun in erhöhtem Maße für das Thema Energieeinsparung. Auch das Schreckgespenst „Feinstaub“ und die zahlreichen Umweltgesetze zwingen den Bürger zum Handeln. Diese Situation ist unterm Strich für das SHK-Handwerk als positiv zu werten. So müssen alte Holzfeuerungen, welche die strengeren Abgaswerte nicht einhalten, ausgetauscht oder mit einem Abgasfilter nachgerüstet werden. Auch das „Erneuerbare Wärmegesetz“ wird eine verstärkte Nachfrage nach Solar- und Wärmepumpenanlagen sowie Kachelöfen, Heizkamine und Pelletsfeuerungen auslösen.

Hohe Rabatte

Für einen zukunftsfähigen, erfolgreichen SHK-Betrieb gehört eine permanente Fort- und Weiterbildung zum Pflichtprogramm. Der Fachverband hat daher ein Fortbildungskonzept auf Innungsebene erstellt. Dies sieht ein fixiertes Fortbildungsvolumen für Betriebsinhaber und Monteure vor. Die Seminare sollen regional angeboten werden und die Teilnehmer sollen Teilnahmezertifikate erhalten.

Der Fachverband bieten den Innungsmitgliedern geldwerte Vorteile beim Kfz-Kauf mit attraktiven Rabatten. So existieren seit Jahren Rahmenverträge mit Nissan, Citroën, Hyundai, Peugeot, Opel, Renault, Saab. Nun konnte der Fachverband die Angebots­palette um weitere Verträge mit Mitsubishi, Ford, VW und Audi erweitern.

Perspektiven aus Sicht des Zentralverbandes

De Hauptgeschäftsführer des ZVSHK, Michael von Bock und Polach, referierte über die aktuellen Aufgaben des Bundesverbandes sowie die Anforderungen in der Zukunft. Vor allem der Klimaschutz wird für die SHK-Handwerke starke Impulse setzen, da durch effiziente Technik viele Millionen Tonnen CO2 eingespart werden können. Bundesweit entsprechen nur 12% der Heizungsanlagen dem aktuellen Stand der Brennwerttechnik. Das hohe Ansehen des Handwerks in der Öffentlichkeit wertete von Bock und Polach als zusätzlichen großen Vorteil. Ganz im Gegensatz zum Image der Strom- und Gasversorger, deren Ruf nach Untersuchungen des VDEW in den letzten Jahren erheblich gelitten hat. Der Hauptgeschäftsführer rät den Handwerksbetrieben, ihr Leistungsspektrum im Bereich Energieeffizienz konti­nuier­lich auszubauen. Die Berufsorganisation unterstützt die Betriebe mit modernem Marketing, wie die neue Kampagne „Wir checken für Deutschland“ und bietet Schulungen für Energieberater an. Im Bereich der Nachwuchswerbung hat der ZVSHK CDs erstellt, mit denen für die Innungen gezielte Werbung in der Schule möglich ist. Als Einstieg wird mit den Schülern das Thema Klimawandel behandelt und erst im Anschluss die Möglichkeiten des Ausbildungsberufs „Anlagenmechaniker für SHK-Technik“ dargestellt.

Der Fachverband überreichte Michael von Bock und Polach die Goldene Ehrennadel des Fachverbandes. Als „Impulsgeber und handwerkspolitisches Sprachrohr“ würdigte Vorsitzender Manfred Stather den ZVSHK-Hauptgeschäftsführer. „Interessensausgleich nach Innen und hervorragende Vertretung nach Außen“ – von Bock und Polach setzt sich seit 1976 engagiert für die Berufsorganisation ein. Der Fachverband bedankt sich mit der Auszeichnung für die langjährige hervorragende Zusammenarbeit zwischen dem Landes- und dem Bundesverband.

Der Fachverband hat bereits zum dritten Mal den landesweiten ­Aktionstag „Wohlfühlen in Baden-Württemberg“ durchgeführt. Dieses Mal sogar zeitgleich mit dem 1. Energietag des Landes Baden-Württemberg. Wie schon im Vorjahr haben viele engagierte Innungen und Betriebe erfolgreiche Aktionen durchgeführt. Doch unterm Strich wurde die Chance, sich landesweit öffentlichkeitswirksam darzustellen, 2007 nicht in erforderlichem Maße genutzt, um von einer erfolgreichen Aktion sprechen zu können. Für das Jahr 2008 zeichnet sich auch kein gesteigertes Interesse an der Fortführung der landesweiten Aktion seitens der Innungen wie auch des Großhandels ab. Daher wird der Fachverband in 2008 keine landesweite Aktion Wohlfühlen durchführen, jedoch den Energietag des Landtages unterstützen. Auch wird der Fachverband weiterhin aktiven Innungen bei der Organisation ihrer Marketingaktionen vor Ort seine Unterstützung anbieten.

Regionalmesse IFH/­Intherm steht vor der Tür

Am 16. bis 19. April 2008 ist es wieder soweit: die IFH/Intherm öffnet ihre Tore in Nürnberg. Es gilt, wieder einen hohen Fachbesucheranteil zu erreichen, um die hohe Bedeutung dieser Regionalmesse zu unterstreichen. Die Innungen werden gebeten, wieder gemeinsam mit dem Großhandel Busfahrten zu organisieren. „Der Anmeldestand der Aussteller zur IFH 2008 ist bereits jetzt schon erfreulich hoch“, so Hauptgeschäftsführer Dr. Klein.

Neue Konkurrenz durch die Schwarze Zunft

Nach dem aktuellen Entwurf des Bundeswirtschaftsministeriums zur Novelle des Schornsteinfegergesetzes soll das Mess- und Überprüfungsmonopol des Bezirksschornsteinfegermeisters nach einer Übergangszeit ab 2013 entfallen. Die Messungen und Überprüfungen bleiben aber als „Schornsteinfegerarbeiten“ dem Schornsteinfegerhandwerk erhalten. Da sich zukünftig die Schornsteinfegerbetriebe auch wirtschaftlich am Markt betätigen müssen, befürchtet der Fachverband, dass die Schwarze Zunft in den Wartungsbereich drängt. Im Gegenzug fordert daher der Fachverband, dass auch SHK-Handwerksbetriebe Messungen an Feuerstätten durchführen ­dürfen.